Kapitel 4

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Rose P.O.V

Als mich mein Wecker weckte, schlug ich auf ihn drauf und mir fuhr Schmerz durch mein Gesicht. Dann erinnerte ich mich an gestern und hoffte einfach das mein Gesicht nicht zu schlimm aussah. Ich stand auf und lief ins Bad. Als ich mich im Spiegel sah war ich geschockt. Mein rechtes Auge war komplett blau und auf meiner Wange war ein lila-grüner Blutetguss. Ich versuchte es zu überschminken, was auch erstaunlich gut klappte. Man sah bis auf ein paar dunkle Ränder nichts. Ich hatte zwar deutlich mehr Schminke drauf als sonst aber das war ja nicht allzu schlimm. Ich nahm mir ein schwarzes Top, eine blaue Hose und eine weiße lockere Strickjacke und zog mir die Sachen an. Ich stolperte die Treppen runter nahm mir einen Apfel, zog mir meine weißen Addidas an und ging mit meiner Schultasche nach draußen. Ich startete mein Auto und drehte die Musik voll auf. Ich hoffe das meine Freunde die blauen Flecken nicht sehen. Als ich an der Schule ankam nahm ich mir meine Tasche stieg aus und lief selbstbewusst zu unserem Platz. Dort begrüßte ich auch schon Alex und Luis. Ben war noch nirgends zu sehen.

Bis jetzt hatten sie meine blauen Flecken noch nicht bemerkt. Fünf Minuten später kam Ben dazu und begrüßte uns auch alle. "Wer von euch geht eigentlich alles auf die Party heute bei Jonas?" fragte Ben "Also Alex und ich gehen." antwortete ich ihm "Und ihr?" fragte Alex. Luis antwortete ihr: "Ich hatte auch vor hin zu gehen. Und du Ben?" "Ich gehe auch." antwortete er ihm darauf. Als es klingelte gingen wir alle in unsere Klassen. Ich hatte jetzt mit Ben Deutsch. Wir liefen zusammen zu unserem Klassenraum. "Wie geht's dir?" fragte er mich "Gut und dir?" antwortete ich etwas verwirrt. "Ganz okay. Aber dir geht es nicht gut. Woher hast du die blauen Flecken die du überschminkt hast?" Oh nein, nein, nein, nein, nein, NEIN! Fuck! Er hatte es gesehen. Was sollte ich ihm jetzt antworten? 'Schnell lass dir was dummes einfallen Rose!' Feuerte meine innere Stimme mich an.

Sag doch einfach du hattest Bekanntschaft mit einem Baum.

Ja! Super Idee

Ich weiß das ich super bin!

Ach halt die Klappe!

"Rose?" riss mich Ben aus meinen Gedanken. "Ähmm...Ich hatte Bekanntschaft mit einem Baum." antwortete ich stotternd. "Das glaub ich dir nicht. Ich kenne dich. Du lügst." sagte er wütend aber auch besorgt. Wir setzten uns gerade auf unsere Plätze und ich sagte schnell: "Aber es war so!" "Jaja, sag mir doch einfach die Wahrheit! Der, der dir das angetan hat, bekommt ne Tracht Prügel von mir höchst persönlich." Das wollte ich mir gar nicht erst vorstellen wie Ben auf meinen Vater einprügelt. Aber zum Glück kam gerade die Lehrerin rein so dass alle still wurden. Wir standen alle auf und begrüßten unsere Lehrerin. Die zwei Deutschstunden verliefen ziemlich langsam aber Ben sprach mich nicht nochmal auf die blauen Flecken an.

Als es klingelte sprang ich auf, warf meine Sachen in meine Tasche und ging so schnell wie möglich aus dem Klassenraum. Als ich plötzlich an meinem Handgelenk gepackt und umgedreht wurde und gegen eine harte Brust knallte. Ich wollte demjenigen eine Klatschen aber derjenige war natürlich Ben, dem konnte ich leider keine Klatschen. "Rose. Jetzt sag mir die Wahrheit! Ich möchte nicht das dich jemand schlägt. Du bist mir wichtig und sowas lasse ich nicht zu." er schaute mich fast schon verzweifelt an und mein Handgelenk hielt er immer noch fest. Ich wusste nicht was ich ihm sagen sollte. Ich schaute auf meine Hände. "Hey Leute!" kam die Stimme von Luis und Alex. Danke! Das war die  Erlösung! "Was ist los?" fragte Alex verwirrt. "Nichts!" antwortete ich schnell. "Doch, ich sehe das was ist." meinte Alex. Ich sah Ben warnend an. Er verstand. "Es ist wirklich nichts. Es ist nur so das es Rose nicht so gut ging und die Lehrerin sie angemotzt hat." antwortete Ben ernst. Er warf mir noch einen Das-Gespräch-ist-noch-nicht-zuende-Blick zu und dann gingen wir auf den Pausenhof.

In der Schule ist nichts mehr spannendes passiert. Alex und Luis haben meine Flecken nicht gesehen und Ben kam nicht mehr dazu nochmal nachzufragen.

Ich bin gerade zu Hause angekommen und kochte mir etwas zum Essen, als es an der Tür klingelte. Uff, und wer war das jetzt? Natürlich Ben. Der kann mich auch nie in Ruhe lassen. Ich machte die Tür auf und umarmte Ben zur Begrüßung. "Komm rein, ich koche gerade und muss nachher noch zum Training." Ich gehe jeden Freitag eine Stunde ins Kickboxtraining. Er kam rein und lief mir nach in die Küche. Ich kochte zu Ende und machte mir Nudeln auf meinen Teller. "Willst du auch was?" fragte ich Ben. Er winkte ab. Dann setzte ich mich zu Ben an den Tisch und er starrte mich an. Irgendwann sagte ich dann: "Mach ein Foto, hält länger." und grinste ihn an. Er krazte sich verlegen am Hinterkopf aber sagte dann plötztlich: "Rose, bitte. Sag mir die Wahrheit." Er schaute mir tief in die Augen aber ich sagte nichts.

Bens P.O.V

Ich sah ihr tief in die Augen. In ihre wunderschönen Augen. Aber ich muss es irgendwie aus ihr herausbekommen. Ich liebe sie doch. Vielleicht sollte ich ihr mein 'Geheimniss' erzählen. Vielleicht erzählt sie mir dann ihrs. "Ich erzähle dir auch mein Geheimniss wenn du mir deins verrätst." sagte ich etwas nervös. Sie schaute mich verwirrt an. "Du hast ein Geheimniss das ich nicht kenne?" grinste sie mich frech an. Ich nickte, aber dann wurde sie wieder ernst. "Okay. Ich erzähls dir. Aber du musst mir versprechen dass du es niemandem erzählst und dass du diese Person nicht verprügelst." sie streckte mir ihren kleinen Finger hin und ich hackte meinen ein. Sie atmete tief ein und aus dann fing sie an zu erzählen: "Also mein...Vater, er kommt jeden zweiten Abend komplett betrunken und bekifft nach Hause." sie machte eine kurze Pause. "Er hat...mich schon öfters geschlagen...und gestern hat er mir die Nase blutig und mein Auge blau geschlagen und mir eine gescheuert. Am Dienstag hat er mich mit Gläsern abgeworfen und ich...bin in die Scherben gefallen. Deswegen hatte ich auch diese Verbände dran. Bitte sag es niemandem." sie sah mich flehend an während ich sie mit geschocktem Gesichtsausdruck anstarrte. Ich konnte darauf nichts antworten und wurde langsam aber sicher wütend. Sie sah mich an und als mir bewusst wurde das ich ihr gleich meine Liebe gestehen musste wurde ich nervös. Ich ging auf sie zu und umarmte sie. Sie erwiederte die Umarmung. Als wir uns lösten sah sie mich an und sagte: "Jetzt du." ich wurde sehr nervös und sagte: "Du musst mir aber versprechen, dass du mich nicht hassen wirst und wir trotzdem noch befreundet sein können." ich streckte ihr meinen kleinen Finger hin und sie hackte ihren mit einem Grinsen im Gesicht ein. "Okay" fing ich an "Also es geht um... dich. Es...ist so...seit ein paar Wochen...habe ich immer so ein komisches Gefühl wenn ich dich sehe...und ähm...ich habe mich...in dich...verliebt. Bitte raste nicht aus." Sie sah mich geschockt aber auch überrascht an.

Rose P.O.V

OMG! Ich hab es jemandem erzählt. Aber eigentlich habe ich es ihm nur erzählt weil ich es mal rauslassen musste und natürlich auch weil ich umbedingt sein Geheimniss erfahren wollte. "Okay" fing er an "Also es geht um dich. Es...ist so...seit ein paar Wochen...habe ich immer so ein komisches Gefühl wenn ich dich sehe...und ähm...ich habe mich...in dich...verliebt. Bitte raste nicht aus."
Ich sah ihn geschockt aber auch übberrascht an. Was soll ich jetzt antworten? Ich meine ich hätte mit allem gerechnet aber niemals damit, dass er in mich verliebt ist. Jetzt weiß ich warum er sich immer so komisch verhalten hat. "Rose, sag doch was." riss Ben mich aus meiner Schockstarre. "Also...ähm sorry. Du weißt warscheinlich dass, das mit uns nie funktionieren kann und das wir damit unsere Freundschaft aufs Spiel setzten würden. Ich hab dich aber trotzdem lieb. Und ich würde dich wegen sowas nie hassen. Ich könnte dich nie  hassen. Menschen können nichts für ihre Gefühle." ich umarmte ihn ganz feste weil ich das Gefühl kenne. "Danke." hauchte er in mein Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange und dann war er schon durch die Tür verschwunden und ließ eine verwirrte und immer noch geschockte Rose hinter sich.

Du redest in der dritten Person mit dir!

Erinnerte mich meine innere Stimme.

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