Kapitel 10

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Rose P.O.V

Ich suchte nach meiner Tante und meinem Cousin als mir plötzlich von hinten die Augen zugehalten wurden "Wer bin ich wohl?" fragte mich die Person hinter mir. Ich musste lächeln, nahm die Hände von meinen Augen und drehte mich um. "Kyle!" kreischte ich schon fast und sprang meinem Cousin in die Arme. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und er trug mich ein paar Schritte. Als er mich runter lies sagte ich: "Ich habe dich so vermisst!" er sah mich an. "Ich dich auch, Princess." ich lächelte ihn an. Ein paar Meter hinter ihm sah ich meine Tante, die breit lächelnd mit ihrem Handy dastand und uns gefilmt hatte. Ich nahm meinen Koffer, der mir sofort wieder abgenommen wurde, und ging auf meine Tante zu und begrüßte sie mit einer Umarmung "Hallo Liebling, wie geht es dir?" ich lächelte sie leicht an und sagte: "Naja, könnte besser sein...und dir?" "Mir geht es sehr gut. Aber warum dir nicht und warum bist du hergekommen?" antwortete sie mir sichtlich besorgt. "Ähm...ich werde euch alles erklären, das verspreche ich euch. Aber nicht hier. Können wir dass, bei euch zuhause klären?" fragte ich. Sie nickte "Natürlich." Wir gingen zum Auto. Kyle packte meinen Koffer in den Kofferraum. Tante Mandy setzte sich auf den Fahrersitz, ich mich auf die Rückbank und Kyle setzte sich auch zu mir auf die Rückbank.

Als wir bei der kleinen Villa, meiner Tante ankamen, stiegen wir aus und Kyle nahm meinen Koffer. Mandy schloss die Tür auf und ging vor. Kyle lies mir den Vortritt und ich ging rein, dicht hinter mir,Kyle. "Komm mit, ich zeig dir wo du schlafen kannst." sagte Kyle und ging vor mir die Treppen nach oben in den ersten Stock. Er ging in das Zimmer, gegenüber von seinem, dass Gästezimmer, und ich ging nach ihm hinein. "Wir haben es ein bisschen umgestaltet für dich. Ich hoffe es gefällt dir." sagte er. Alle Wände waren komplett weiß aber eine war in einem Mintgrün gestrichen. Auf einer Seite stand ein Schrank in Weiß mit einem großen Spiegel. Auf der Seite gegenüber stand ein großes Doppel Bett in schwarz mit grauer Bettdecke und grau-weißen Kissen. Gegenüber von der Tür war ein großes Fenster und davor ein weißer Schreibtisch. Neben der Tür war ein weißes Würfelregal und ein kleiner Schminktisch. Auf dem Boden lag passend zu der Wand ein wuscheliger, mintgrüner Teppich. 

Ich sah Kyle geschockt an. "Gefällt es dir nicht?" fragte er mich und sah mich enttäuscht an. Ich lachte "Spinnst du? Es ist der Hammer." ich umarmte ihn stürmisch und bedankte mich. "Kommst du mit runter? Meine Mom hat gekocht und du hast bestimmt Hunger. Dann kannst du uns auch erzählen warum du hier bist." ich nickte und ging mit meinem Cousin zusammen ins Esszimmer wo auch schon Mandy das Essen auf den Tisch stellte. Beim Essen war es Still, bis meine Tante sagte: "Also ich habe dich jetzt auf die Schule angemeldet wo Kyle zur Schule geht, weil ich nicht wusste, wie lange du bleibst und warum." ich nickte und bedankte mich. Als wir mit dem Essen fertig waren, räumten wir gemeinsam auf und gingen ins Wohnzimmer. 

Kyle sah mich fragend an "Willst du uns jetzt sagen warum du hier bist?" Ich nickte zögerlich und begann zu erzählen, während meine Tante und mein Cousin mich gespannt ansahen. "Also...mein Vater...er schlägt mich schon seit längerer Zeit, da er ein Alkoholproblem hat. Als er am Samstagabend wieder nach Hause kam, war er wie fast immer betrunken." mir rollte jetzt schon eine Träne die Wange runter. "Er schlug die Türe zu und schrie durchs Haus, dass ich zu ihm kommen sollte. Ich konnte mich aber nicht bewegen vor Angst und blieb in meinem Zimmer sitzen. Er kam nach oben und sah mich an. Er meinte, dass ich mich umdrehen sollte, aber ich konnte nicht..., als er mir nochmal sagte, dass ich mich umdrehen soll und ich noch immer nicht die geringste Anstalt machte mich zu bewegen, hob er mich hoch und warf mich auf den Boden." mir kamen immer mehr Tränen und meine Sicht verschwamm. "Er zog mir mein Oberteil aus. Er machte...seinen Gürtel auf...und peitschte mit dem Gürtel mindestens 15 mal auf meinen Rücken. Ich konnte einfach nicht mehr dort bleiben. Ich packte meinen Koffer und ging erstmal zu meiner besten Freundin. Ich schrieb meinem Vater einen Zettel, dass ich eine Woche bei einer Freundin bin, als Ausrede und ging. Jetzt bin ich hier und wollte erst mal bei euch wohnen, natürlich nur wenn es für euch in Ordnung geht. Dann hatte ich eigentlich vor meine Mutter und meine Brüder aufzusuchen und dann vielleicht bei ihnen einzuziehen, da ich weiß, dass sie auch in Kalifornien wohnen." nachdem ich alles erzählt hatte weinte ich wie aus Bächen. 

Mandy und Kyle sahen mich geschockt an und kurz darauf zog Kyle mich in eine Umarmung. "Du kannst solange wie nötig bei uns bleiben. Und für den Kontakt zu deinen Brüdern und deiner Mutter können wir dir auch helfen." lächelnd sah mich Mandy an. Nachdem langen Gespräch schauten wir noch einen Film und gingen danach auch schlafen.

***

Ich wachte von einem klirrenden Geräusch auf. Erschrocken riss ich meine Augen auf und schaute durch 'mein' Zimmer. Nichts! Ich stand mehr oder weniger genervt auf und ging nach unten. In der Küche sah ich einen fluchenden Kyle mit blutigen Händen. Er versuchte verzweifelnd die Scherben aufzuheben. Ich sagte ein verschlafenes Morgen und fragte wo der Verbandskasten sei. Er antwortete, dass er oben im Bad sei. Ich ging also hoch ins Bad und holte ihn. Dann ging ich wieder nach unten und sah in der Küche, Kyle, der auf dem Boden saß und die Scherben aufkehrte. Ich setzte mich zu ihm "Gib mal deine Hände." Sagte ich auffordernd. Er wank ab und sagte "Es ist nich nötig." "Doch ist es und jetzt gib deine Hände her." Er gab sich geschlagen und gab mir seine Hände. Vorsichtig tat ich Desinfektionspray drauf und verband seine Hände. Als ich fertig war sah er mich an und fragte "Warum kannst du das so gut?" Ich schaute auf meine Finger und sagte: "Ich wurde locker ein einhalb Jahre von meinem Vater geschlagen...man lernt irgendwann wie man was bei welcher Wunde machen muss." Kyle sah mich mitleidig an. 

Wir standen auf und machten den Rest sauber. "Bist du eigentlich wegen mir aufgewacht?" fragte Kyle wie aus dem Nichts. Ich nickte leicht "Sorry." sagte er "Passt schon. Ich muss ja nicht den ganzen Tag verschlafen. Müssen wir heut eigentlich nicht in die Schule?" fragte ich verwirrt "Heut ist Feiertag. Schon vergessen? Wir haben morgen und am Freitag auch keine Schule weil wir Brückentage haben und dann ist Wochenende. Das heißt wir müssen erst am Montag wieder in die Schule." beendete er seine kleine Rede. "Achso." antwortete ich nur Schulter zuckend. 

Wir machten uns Pancakes und aßen sie dann zum Frühstück. "Wollen wir heut vielleicht in die Stadt? Es haben zwar keine Läden offen, aber dann kann ich dir ein bisschen die Gegend hier zeigen." fragte mich mein Cousin lächelnd. Ich nickte "Gerne. Wo ist eigentlich Mandy?" "Die ist bei einer Freundin, frühstücken." ich nickte nur auf seine Antwort.

Nach dem Frühstück, was echt lecker war, räumten wir auf und richteten uns, damit wir nachher direkt los in die Stadt konnten. Ich zog mir ein dunkelblaues T-Shirt an und einen langen weißen Cardigan drüber. Dazu eine schwarze skinny Jeans, eine beige, kleine Handtasche und schwarze Nike Schuhe. 

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