Leg' dich nicht mit Lillia an
Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Verteidigung gegen die dunklen Künste blieb genauso unerträglich wie am ersten Tag. Allerdings brachte Lockhart bis jetzt keine weiteren praktischen Aufgaben mehr mit. Er las lieber seine Lieblingsstellen aus seinen Büchern vor und lächelte sinnlos vor sich hin. Der Freitagnachmittag endete in einer Doppelstunde Lockhart und dieser hatte nun eine noch peinlichere Unterrichtsmethode erfunden. Er rief Harry nach vorne und sie begannen, Lockhart mit Hingabe und Harry mit äußerst missmutigem Gesichtsausdruck, eine Szene aus 'Wanderungen mit Werwölfen' vorzuspielen. Es ging darum, dass Lockhart von einem Werwolf, gespielt von Harry, in einer Telefonzelle belagerte wurde. Die Slytherins hatten gut lachen – bis Lockhart vier von ihnen nach vorne holte, um die Telefonzelle zu spielen.
Irgendwann vergrub ich mich einfach hinter einer Wand aus grinsenden Lockhart-Büchern und ging zum tausendsten Mal meine Besenpreisliste durch. Ich war noch kein Stückchen weiter gekommen. Ich hatte am Mittwoch einen Kometen 2-60 ausprobiert, wusste aber nicht, was ich von meiner Erfahrung halten sollte. Fred und George empfahlen mir unterdessen den Sauberwisch 8 und Ginny war dafür, dass ich mir einen Nimbus aus zweiter Hand zulegen sollte.
Es klingelte nach zwei unerträglichen Stunden und ich ging mit Parvati und Lavender hinunter an den See, wo wir Lillia und Ginny trafen. Ginny schrieb in ihr Tagebuch und Lillia schwamm im See. Ich lehnte mich gegen einen der umstehenden Bäume und begann mit meinen Zauberkunsthausaufgaben. Parvatis Meinung über Lockhart war ein wenig gesunken, nachdem er gegen die Wichtel so jämmerlich versagt hatte, aber Lavender blieb ihm weiterhin treu und blätterte die ganze Zeit in seinen Büchern, auf der Suche nach den schönsten Bildern.
Später gingen wir zum Abendessen hinauf und wurden just wieder von Malfoy erwartet. Er fand es offenbar sehr komisch, dass Lillia im September im See badete, doch sie erwiderte nur kurz und kühl seinen Blick und verwandelte sich in das selbstbewusste und sprachgewandte Mädchen, das ihn schon am Montag in seine Schranken gewiesen hatte.
Beim Essen war sie dann wieder so ruhig und schüchtern wie sonst. Adam setzte sich heute ausnahmsweise zu uns und unterhielt sich mit Lillia und Ginny aufgeregt über die Erlebnisse der ersten Schulwoche. Als die Eulen mit der Abendpost schauten sie mittlerweile nichtmal mehr auf. Erst, als mehrere Eulen mit einem langen schmalen Paket direkt auf uns zu kamen hoben sie den Kopf.
„Ähm, Adriana?" Lillia stupste mich an und ich drehte mich um.Die Eulen setzten zur Landung an, stießen die ein oder andere Schüssel um und betteten das Paket mit der markanten Form zwischen Suppenterrinen und Bratenplatten. Mit offenem Mund sah ich zu, wie ein kleineres Wesen auf mich zu flatterte und einen Brief vor mich fallen ließ. Es war eine Fledermaus. Das Paket war doch nicht etwa von - „ADRIANA!" Fred und George kamen angelaufen. „Wir wussten gar nicht, dass du schon einen Besen bestellt hast."
„Hab ich auch nicht", raunte ich leise und nickte zu der kleinen Fledermaus, die nun auf meinem Teller kauerte. „Du meinst doch nicht etwa?", fragte George skeptisch.
„Keine Ahnung." Ich hob den Brief in die Höhe und entfaltete ihn.
An Adriana.
Wenn du meinen kleinen schwarzen Lieferanten siehst, wirst du wahrscheinlich genau wissen, von wem das Paket ist. Unsere Familie hat durchaus ein Vermögen und ein guter Rennbesen ist meiner Meinung nach eine gute Investition. Wenn du Angst hast, dass der Besen verflucht ist, lass ihn untersuchen. Es wird genauso sein, wie bei dem Rosenanhänger. Viel Spaß damit, ich hoffe, es ist der richtige Besen für dich.Keine Unterschrift. Nicht, dass ich die nach dem Brief noch gebraucht hätte, um die Identität des Schreibers zu erraten. Fred, der über meine Schulter hinweg mitgelesen hatte, tippte mir auf die Schulter. „Wie wär's, wenn wir einen Blick riskieren?"
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Schwarz wie die Nacht: Misstrauen (Harry Potter Fanfiction)
RandomFür Adriana und ihre Freunde beginnt ein neues Schuljahr, während außerhalb der Schule die Morde an Halbwesen weitergeht. Wie soll das Ministerium eine Hexe fassen, die scheinbar jede Sicherheitsvorkehrung überwinden kann? Wie viele Unschuldige müss...