Happy Halloween
In den nächsten Wochen wurde aus den anstrengenden Schultagen Alltag. Die Stunden in Verteidigung gegen die dunklen Künste blieben für Harry peinlich und für den Rest der Klasse langweilig, aber ich entwickelte einige Strategien, wie ich mich an meinem Platz in der letzten Reihe am besten beschäftigen konnte.
Der September ging vorrüber und mit dem Oktober kam auch das nasskalte Ekelwetter. Lillia hörte auf im See zu baden und das Quidditchtraining, auf das ich mich anfangs so gefreut hatte, wurde im Großen und Ganzen nur noch eklig und feucht. Es wurde immer stürmischer und matschiger draußen und die Vorfreude auf unserer erstes Spiel gegen die Slytherins sank immer mehr, als wir mit eigenen Augen sahen, wie schnell die Slytherins auf ihren neuen Besen waren. Trotzdem rückte das Spiel immer näher. Es würden am zweiten Samstag im November stattfinden und der bewölkte Himmel sah nicht so aus, als würde sich das Wetter noch bessern.
Halloween kam und damit das große Halloweenfest. Als wir am Morgen in die Große Halle zum Frühstück kamen, schwebten unter Decke wirklich gewaltige Kürbisse, die zu Laternen geschnitzt worden waren. In ihnen hätten bestimmt mehrere Schüler Platz gefunden. Die Zwillinge wollten es ausprobieren, wurden aber von Professor McGonagall aufgehalten. Die Morgenpost kam, aber weil die Halle mit bestimmt hundert Fledermäusen ausgeschmückt worden war, dachte ich andauernd, dass ich einen Brief von Eridanus bekommen würde. Ich hätte ihm gerne für den Besen gedankt, aber ich wusste nicht genau, wo er wirklich wohnte. Stattdessen kam Sedá angeflogen und brachte Lillia und mir Briefe von unseren Müttern. Es hatte noch immer keine weiteren Angriffe gegeben, also hofften wir, dass die Mörderin vielleicht einfach aufgegeben hatte, zumindest für die nächste Zeit.
Nach dem Frühstück machte ich mich mit Hazel auf den Weg zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Da sie das einzige Gryffindormädchen aus meiner Klasse war, das Lockhart genauso verachtete wie ich, hatte unterhielten wir uns in seinen Stunden gerne über meinen Tisch hinweg, da sie direkt vor mir saß. Wir redeten zwar sonst eher wenig, aber meist hatten wir genug Gesprächsstoff um die sechs Wochenstunden mit ihm zu überstehen.
Heute blieb Harry das peinliche Theaterspielen erspart, dafür gab es eine Extradosis aus Lockharts Büchern. „Ich habe mir eine besonders gruselige Stelle ausgesucht, schließlich haben wir heute Halloween!“, sagte er breit lächelnd, während er 'Tanz mit einer Todesfee' aufschlug.
Ich lehnte mich vor und Hazel rückte mit ihrem Stuhl ein Stück nach hinten, damit wir besser miteinander reden konnten.
„Wenn Sie denken, dass Sie sich zu sehr fürchten, können Sie sich selbstverständlich auch nebeneinander setzen“, erklärte Lockhart spendabel. Ich wechselte einen Blick mit Hazel und unterdrückte ein Kichern. „Vielen Dank, Professor“, sagte ich mit bemüht ernster Miene, während Hazel sich neben mich setzte. Nun konnten wir den ganzen Rest der Stunde hinter meinem lächelnden Bücher-Schutzwall ungestört reden. Da sie ihre Zauberkunst-Hausaufgaben noch nicht ganz fertig hatte, gab ich ihr meine zum Abschreiben und wir unterhielten uns nebenbei über Quidditch.
„Kann ich auch mal auf deinen Besen ausprobieren?“, fragte sie vorsichtig, während sie meinen Absatz über den Kitzelfluch Rictusempra auf ihr Pergament übertrug. „Mein Dad hat einen TempestaRossa 2003 und der fliegt eigentlich ganz gut.“
„Klar!“ Lockhart schaute auf, offenbar um noch mehr Spannung aufzubauen und ich verschob 'Trips mit Trollen' so, dass er Hazels Schreibarbeit nicht sehen konnte. „Wann immer du willst.“
Sie grinste und setzte einen klecksigen Punkt. „Woher hast du eigentlich das Geld für einen so irre guten Besen? Harry wurde seiner ja von der Schulleitung gesponsert.“
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Schwarz wie die Nacht: Misstrauen (Harry Potter Fanfiction)
RandomFür Adriana und ihre Freunde beginnt ein neues Schuljahr, während außerhalb der Schule die Morde an Halbwesen weitergeht. Wie soll das Ministerium eine Hexe fassen, die scheinbar jede Sicherheitsvorkehrung überwinden kann? Wie viele Unschuldige müss...