Heute
Für die, die zu viel
an morgen denken.Ich dachte immer,
es sei eine Metapher,
wenn Menschen sagten,
dass sie sich selbst verloren haben.
Und heute sitze ich da
und weiß nichtmehr,
wer ich wirklich bin.
Ich dachte immer,
man sagte das einfach so.Ich dachte immer,
die schlechten Menschen
lauern dir so offensichtlich auf,
dass du sie erkennst
und dich nicht in sie verliebst.
Und heute weiß ich,
dass gute Menschen
auch schlechte Dinge tun.Ich dachte immer,
es gibt kein Ende,
wenn ich schreibe,
da bin ich immer frei.
Aber heute zittert meine Hand
manchmal so sehr,
und die Buchstaben verschwimmen
bis ich nur noch
schwarz sehe.Ich dachte immer,
ich würde noch in
hundert Jahren
in Leon aus
Die Wilden Kerle
verknallt sein.
Heute sitze ich auf meinem Teppich
und kritzle Punkte,
die deine Sommersprossen sein sollen,
in mein Mathebuch
während ich Es ist geil ein wilder Kerl zu sein
von den Bananafishbones vor mich hin summe.
Und Leon hatte keine Sommersprossen.Ich dachte immer,
man verändert sich nicht so sehr,
dass man scheint,
als wäre man schizophren.
Heute singe ich lachend
und springe über die Straße
morgen habe ich
die Kopfhörer auf und
will mit niemandem reden.Ich dachte immer viel zu viel über morgen.
Und das tue ich auch heute noch.
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WORTE AUS MEINEM KOPF
Poetry»Also sitzt du den ganzen Sommer über hier, an deinem Tisch in Richtung Fenster, auf deinem lila Samtsessel, der ein wenig über das Holz knarzt, wenn du dich bewegst. Neben dir eine Tasse Kamillentee mit einem Teelöffel Honig, weil dein Lieblingssän...