XV Freiwild

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Wir sahen uns fragend an. Mir hämmerten so viele Fragen gegen den Kopf, doch wir mussten erstmal weg von hier. Der Gedanke daran zur Belustigung von Unbekannten gejagt zu werden, gefiel mir nicht. Ich dachte kurz daran, mit meinen Ausweis durch die Gegend zu fuchteln, aber dann fiel mir ein, dass die ja anscheinend wussten was ich war. "Irgendeine Idee?", brach ich schließlich die unnatürliche Stille des Waldes. Sophie schüttelte nur den Kopf und ich nahm sie in den Arm, aber wenn ich ehrlich bin, beruhigte mich das mehr als sie. Immer mehr Nebel schwebte durch den Wald. Ich ließ mein Abzeichen wie eine Taschenlampe aufleuchten. Wir sollten langsam gehen. "Mein Dad hat mir davon erzählt...", fing Sophie plötzlich an, "Einige mächtigere Aliens haben solche illegalen Verstecke, wo sie machen können, was sie wollen, sie schirmen diese Orte ab und nutzen sie für... Naja sowas zum Beispiel." "Na toll", wir setzten uns in Bewegung, "und hat dein Dad auch gesagt, wie man hier rauskommt?" Sophie überlegte kurz: "Er meinte, einen gleichgesinnten würden sie ignorieren, ansonsten muss man gewinnen, was hier nicht so leicht wird"
Oh oh, der Wuff Wuff kommt... Na los bewegt euch, es wird langweilig
Ich blieb stehen, ich wollte nicht teil einer Unterhaltungsshow sein. "Was machst du?", Sophie blieb auch stehen. "Ich will nicht die ganze Zeit gejagt wer...", ich unterbrach mich selber. Vor uns war ein 6 Meter großer, grauer Wolfshund zu erkennen. "Vergiss es, Lauf", ich nahm wieder ihre Hand und zusammen rannten wir um unser Leben. Gerade als ich dachte, dass wir den Hund losgeworden sind, knackten die Bäume neben uns und eine Wand aus Fell drückte mich zu Boden. Röchelnd versuchte ich den Schmerz zu ignorieren, der Gestank des Hundes machte es mir nicht gerade leicht. Fast Ohnmächtig vor Schmerz sah ich den knurrenden Kopf des Hundes immer näher auf mich zu kommen und der Sabber, der aus den Leftzen lief, verpasste mir eine ekelhaftte Dusche.
Plötzlich hörte ich die Frauenstimme im meinem Kopf Der Mond soll nun dein Totem sein... Und leuchtest selbst in dunkelsten Stunde. Mein Körper füllte sich mit neuer Energie. Ich kam wieder mehr zu Bewusstsein und bemerkte Sophie die verzweifelt versuchte die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich zu lenken. Der Wald schien heller zu werden und kam mir nicht mehr so unheimlich vor. Ich stellte mir vor, wie der Hund langsam an Gewicht verlor und immer weiter von mir abließ. "Böser Bello", krächtze ich und schleuderte ihn in meinen Gedanken weg. Auch der Schmerz ließ überraschend nach, aber die Energie verflog und sofort wurde ich ohnmächtig.

Das erste was ich sah war eine weinende Sophie, die meinen Namen rief und sagte, dass ich aufwachen solle. "Bin... ich tot?", mein Mund fühlte sich absolut ausgetrocknet an und ich glaubte nicht, dass ich das verständlich gesagt habe, doch schlang mich um sie: "Ich hatte Angst, dass du es nicht schaffst. Was hast du eben getan?" Langsam ließ die Benommenheit nach: "Ich weiß nur noch, dass ich mir gewünscht habe, dass der Hund von mir runterkommt und auf einmal ließ das Gewicht nach... Und da war diese Stimme wieder, von der Weissagung." "Wie sag ich dir das am Besten?" Sophie legte eine Sprechpause ein, "Du hast den Hund irgendwie hochgehoben und weggschleudert, obwohl du am Boden lagst. Danach ist er vor Angst abgehauen und der Besitzer sagte mit eisiger Stimme, dass es unmöglich sei und das wir für den Betrug mit unserem Leben zu zahlen haben. Aber jetzt zu dir, wie geht's dir?" "Es wird besser, glaube ich habe einfach Glück gehabt" "Kannst du laufen?" "Ja" Ich stand auf und mir wurde kurz schwarz vor Augen, im Gebüsch sah ich einen Mann, doch als ich wieder klarer sehen konnte war er weg. "Während du bewusstlos warst habe ich hoffentlich einen Ausgang gefunden", meinte Sophie. "Dann nichts wie weg hier", antwortete ich und wir gingen los zur besagten Stelle.
Nicht so schnell!
Wir drehten uns um. Hinter uns standen viele behaarte Menschen, die aussahen wie Werwölfe.
Denk erst gar nicht daran. Wir sind keine Werwölfe, sondern Lupiner vom Planet Lupus. Scheußlich, was ihr Menschen aus uns gemacht habt.
"Danke für die Biostunde, aber wir wollen gehen", forderte ich und versuchte dabei mutiger zu klingen als ich mich fühlte.
Oh nein, Frischfleisch, ihr habt unserem Haustier wehgetan, dafür verlangen wir ein Blutopfer. Leider gibt es da jemanden der ein hübsches Sümmchen für dich zahlt. Naja, nehmen wir deine kleine Freundin dafür.
Noch bevor ich reagieren konnte, folg eine Blendgranate und explodierte zwischen uns und den Lupinern. Ich hatte doch richtig gesehen. Ein kleiner Mann kam aus dem Gebüsch. Ich erkannte den blauen Mann sofort: Es war Georg Solt, Sophies Vater. "Lauft Kinder, ich werde sie schon aufhalten" "Vater, was machst du hier", fragte Sophie erschrocken. "Ich lasse dich doch nicht unbeaufsichtigt deinen Freund besuchen. Keine Zeit für weitere Erklärungen!" Die Wolfsaliens brauchten anscheinend länger um sich von der Granate zu erholen, ich glaube nicht, dass man die einfach so kaufen kann. Bevor ich Sophie hinterher gehen konnte, hielt mich Mr Solt fest: "Ich kann deine Beziehung mit meiner Tochter nicht gutheißen, aber ich sehe wie wichtig du ihr bist. Missbrauch es nicht... wir Zocemms können nicht so oft unsere Partner wechseln." Ich glaube wollte etwas völlig anderes sagen, doch der erste Vulpiner hatte sich bereits erholt. "Lauft!"
Ich rannte Sophie hinterher, die ungeduldig auf mich wartete. "Jetzt komm, mein Vater schafft das schon"

Draußen angekommen, wurden wir von der Kälte überrascht. Es war bereits dunkel und der Wind braute sich langsam zu einem Sturm zusammen. "Sollen wir hier warten?", fragte ich vorsichtig, während Sophie die ganze Zeit auf den Ausgang starrte. "Nicht nötig, sie strahlte, da kommt er schon" Doch kurz bevor Georg den Ausgang erreicht hatte, began er zu verschwimmen und mit einem ekelhaften Schmatz Geräusch verschwand plötzlich der Ausgang. Sophie schrie auf und rannte zurück, doch wir wussten es beide: Das Versteck der Lupiner war nicht mehr da.

Die Legende von T15Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt