THIRTEEN

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Tage vergingen und wir befanden uns immernoch derselben Lage

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Tage vergingen und wir befanden uns immernoch derselben Lage. Spencer war mittlerweile schon wach, aber musste nach Felix's Meinung noch im Bett bleiben und sich ausruhen. Es herrschte ein brenzlige Stimmung im 21. Quartier seit dem Vorfall.

Alle waren fertig,  erschöpft und gereizt,  sodass jede Kleinigkeit zu einem Streit führte, der bis zu den Schlafräumen zu hören war. Meistens war es Noah, manchmal auch Vanessa, aber am meisten Noah, der ausrastete. Er verhielt sich komisch , so kalt, so ungewohnt, nicht wie ich ihn am Anfang kennengelernt habe. Und das alles seitdem ich vom Koma erwacht bin. Was hab ich denn nur gemacht, dass er so zu mir ist?

Er mutiert zu einer Vanessa, im Gegenteil, er ist sogar noch schlimmer als Vanessa, weil seine eiskalten Blicke mir einen Stich im Herzen versetzen, nicht wie bei ihr.

Ich half wie jeden Tag jetzt Felix in der großen Bibliothek die unendlich vielen Bücher zu ordnen, die einfach kein Ende nehmen wollten. Die Unmenge an Staub ließ mich zwar jede Sekunde niesen, aber ich hatte nichts besseres zu tun als ihm zu helfen. Ich wollte nicht zu den Anderen, erst recht nicht zu Noah und Vanessa. Ich fühlte mich unwohl bei ihnen, nicht gewollt, anders und fehl am Platz.

Zwar waren die Zwillinge , Carlos und Jacob nett zu mir, jedoch traute ich mich nicht mich zu ihnen zu gesellen. Seit wann war ich bitte so schüchtern? Ich erkannte mich selbst nicht mehr. In New York City war das reinste Partygirl, die sich vor nichts geschämt hat, und jetzt? Ich hab mich verändert und ich hatte Angst wie ich mich in Zukunft noch verändern werde.

“Amelia, das reicht jetzt für heute. Geh doch zu den Anderen in das Gemeinschaftsraum.”. Felix blickte mich mit einem liebevollen Blick an, es erinnerte mich an meinem Vater als er mir immer die Geschichte erzählt hat, wie er meine Mom kennengelernt hatte. Das war genau der selbe väterliche Blick. “Nein, Nein, Passt schon, ich kann dir weiterhelfen, Felix”, meinte ich und reichte ihm weiterhin ein Stapel von Bücher.“Nein, Amelia, Geh zu den Anderen und amüsiere dich anstatt einem alten Mann zu helfen alte Bücher zuordnen”  “Aber, Felix, ich bestehe darauf”, versuchte ich ihn zu verstehen, weil ich mich schämte zu den Anderen zu gehen. ‘‘Keine Widerrede, Fräulein Cross. Und jetzt ab mit ihnen ins Gemeinschaftsraum’’

Wie gelähmt stand ich vor der großen Tür zum Gemeinschaftsraum. Zu schüchtern war ich, um eine Tür zu öffnen. Ich hatte einfach Angst, dass sie mich wie eine Ausgestoßene behandeln, wie eine Ungewollte, die von heute auf morgen zu ihnen gezogen ist und jetzt ihr Leben durcheinanderbringt.

Ein Teil von mir wusste, dass das totaler Schwachsinn war, weil alle im Quartier, mit Ausnahmen, mich zu integrieren versuchten und gutherzig zu mir waren. ‘Was stehst du da so rum? Du bist Amelia Cross, du wirst es schon schaffen diese Tür zu öffnen und mit anderen ‘Menschen’ zu quatschen.’, ermutigte mich mein Ich, sodass ich schließlich all meinen Mut sammelte und den Raum betrat.

Der Gemeinschaftsraum hatte sich kaum verändert, viele Stühle und Tische und ein Kicker. Der einzige Unterschied war, dass diesesmal alle anwesend waren und mich stumm anstarten. Scheiße genau dieser Moment war einer der Gründe warum ich Angst hatte, genau vor solchen Momenten wollte ich mich verdrücken und verbrachte deswegen die ganze Zeit in der Bibliothek. Was soll ich jetzt sagen? Hallo? Was geht ab? Oder weiter so blöd rumstehen? Die Anderen sahen mich immernoch schweigend an. Sie saßen alle auf dem Boden und bildeten einen Kreis, der eher aussah wie ein deformiertes Ei.

‘‘Na sieh mal einer an, die liebe Amelia kriecht aus der Bibliothek raus und gesellt sich zu uns. Womit haben wir die Ehre?’’, spottete mich Noah. Mein Atem stockte, ein großer Klumpen bildete sich in meinem Hals. Ich merkte doch-, dass das eigentlich der einzige Grund war, warum ich mich in der Bibliothek versteckte.

Ich wollte nicht bei Noah sein. Seine Präsenz ließ mein Herz ungewollt schneller schlagen, aber gleichzeitig zerstückelte er mein Herz mit Spott , Beleidigungen und geringschätzenden Blicken. ‘‘Noah, lass sie. Ist doch toll, dass sie da ist. Jetzt kann sie mit uns Wahrheit oder Pflicht spielen, was wir seit wir klein auf nicht mehr gespielt haben’’, verteidigte mich Jacob, wofür ich ihn am liebsten umarmen würde, aber das wäre jetzt nicht gerade passend.

Jetzt bemerkte ich auch die leere grüne Uludağ-Gazoz Flasche in der Mitte des ‘Kreises’. ‘‘Na komm schon, keine Scheu’’, sagte Jacob und wedelte mit der Hand einladend zu sich. Letzendlich setzte ich mich neben Collin und Carlos hin, woraufhin Vanessa sofort die Flasche nahm und diese drehen ließ. Die Flasche drehte und drehte bis sie schließlich stoppte und zwar bei Carlos.“Wahrheit oder Pflicht?”, fragte Vanessa prompt. “Wahrheit”, antworte der Latino mit seinem süßen spanischem Akzent, den er immer hatte.

“Hmm…Lass mich überlegen…Hattest du schonmal dein erstes Mal gehabt, wenn ja, mit wem? ”. Vanessa lächelte teuflisch und genoss es wie Carlos unruhig wurde. ‘‘Hee, was soll das? Wir haben nie solche Fragen gestellt’’, beschwerte sich Carlos. “Ja weil, als wir das letzte mal Flaschendrehen gespielt haben, wir 6 Jahre alt waren. Die Zeiten ändern sich und somit auch die Fragen”. Vanessa konnte wirklich gut argumentieren, was ich ein wenig bewunderte. Stop, diese blöde Kröte hatte keine Bewunderung verdient.

Carlos gab sich geschlagen, “Ja , ich hatte es vor 2 Jahren mit einem Mädchen, welche ich in der Schule kennengelernt habe. Sie ist aber vor einem Jahr weggezogen”, verratete er uns, woraufhin ihn die Jungen schmutzig ansahen. ‘‘Uhh unser Latino steht wohl auf Menschen’’, konnte sich Vanessa am Ende nicht verkneifen.

Die Flasche wurde erneut umgedreht und wie es das Schicksal will, zeigte es auf Vanessa. Carlos grinste rachsüchtig, was schon leicht verstörend aussah.‘‘Ich nehme Wahrheit’’, antworte Vanessa gleich, ohne, dass Carlos fragen musste. ‘‘Warum bist du so? Warum bist du so kalt zu anderen? Oder besser gesagt seit wann bist du so, weil ich denke nicht, dass du immer so warst.”

Vanessa blickte ihn böse an, sie erdolchte ihn gerade mit ihren Blicken, aber man konnte auch irgendetwas anderes in ihren Augen lesen. Schmerz. ‘‘Das geht dich doch ein Scheiß an’’, schrie sie ehe sie aus dem Gemeinschaftsraum stürmte und die Tür hinter sich laut zuschlug, sodass ich erschrocken aufzuckte. Alle schwiegen, wie eigentlich immer wenn etwas passierte, weil keiner wusste was man jetzt sagen sollte. Vanessa schien es echt getroffen zu haben,  wenn man bedenkt dass sie zum ersten mal gezeigt hatte, dass sie auch Gefühle hat. Ihr musste wirklich etwas schlimmes passiert sein, dass sie so wurde. Vielleicht war ihr Schicksal auch schlimmer als meines.
Wir schwiegen immernoch.

“Wer will noch weiterspielen?”

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1105 Wörter

Heyy wie gehts euch so ?

Nächste Woche fängt bei mir die Schule wieder an 😕🙃
Bei euch auch?

Eure UnknownDiamant 💎💎💎

Kiss from an AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt