Kapitel 13 - Vergebung und ein weihnachtlicher Besuch

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Aaliyah:

Bevor wir am Samstag in den Hogwartsexpress steigen würden und nach Hause fahren musste ich noch jemanden besuchen. Ich lief durch die Gänge Hogwarts bis ich an einem ganz bestimmten Klassenzimmer ankam.

Er stand gerade am Fenster und sah in den Horizont, als ich sein Büro betrat. Seit etwa einen Monat hatte ich nun schon überlegt, was ich ihm sagen wollte, hatte mir alles zurecht gelegt, jeder einzelne Satz, jedes einzelne Detail, doch jetzt, wo ich hier stand, wusste ich nichts mehr. Leicht erschrocken drehte er sich um und sah mich an.

„Aaliyah..." „Ich werds niemanden sagen. Dein Geheimnis ist bei mir sicher!" Remus schien erleichtert. „Vielleicht, kann ich eines Tages dein Vater sein. Wenn... all das vorbei ist!" Jetzt kam ich zu ihm und sah auch aus dem Fenster. Die Ländereien waren nur so mit Schnee bedeckt und die Schüler verabschiedeten sich draußen auf dem Hof voneinander.

„Fröhliche Weihnachten, Dad!", sagte ich leise und lächelte. Ich wusste, dass er daraus gelernt hatte und ich wollte endlich auch einen Vater haben. Dad. Das zu sagen fühlte sich merkwürdig an. Manchmal hatte ich mir vorgestellt, wie meine Eltern aussahen, wie sie so waren. Ob ich ihnen ähnlich sah. Aber irgendwann hatte ich mich damit abgefunden, dass ich sie wohl niemals kennenlernen würde. Nun, man sollte niemals nie sagen.

„Frohe Weihnachten, Aaliyah!", dann legte er mir einen Arm um die Schulter. Und so standen wir da, zwei vom Leben gezeichnete Menschen und beide ein wenig verloren in dieser Welt. Verloren von der Familie, von den Eltern, und von dem Glück ein ganz normales Leben führen zu können. Doch was ist schon normal?

Langsam ging ich zur Tür, da ich erkannte das die Weasleys draußen schon auf mich warteten. „Übrigens, meine Freunde nennen mich Ally!", sagte ich noch, bevor ich ging und lächelte.

Nun war es schon mein 5. Weihnachten bei ihnen. Ginny und ich beschlossen uns zusammen fertig zu machen. „Ginny, was ist deine Lieblingsfarbe?" „Blau, wieso?" Ich lächelte und konzentrierte mich auf meine Haare. Kurz darauf sah ich in den Spiegel und stellte fest, dass es funktioniert hatte. Meine Haare hatten einen blau-türkis Ton angenommen. Schließlich tuschte ich meine Wimpern, zog mir einen Eyelinerstrich und entschied mich dazu, meine Haare offen zu lassen. Ginny wollte allerdings eine Frisur und so half ich ihr, auch wenn ich kein besonders gutes Talent darin war.

Es gefiel mir, wie die Weasleys Weihnachten feierten. Morgens wurden Geschenke verteilt, mittags spielten wir zusammen und gingen ein bisschen auf dem Feld spazieren, natürlich entstand durch den vielen Schnee immer eine Schneeballschlacht und abends zauberte Molly ein wunderbares Essen.

Mrs. Weasley schenkte mir nun bereits den 5. Selbstgestrickten Pulli mit meinem Anfangsbuchstaben drauf. Dieses Jahr war er khaki-grün mit einem weißen A in der Mitte. Von Fred und George bekam ich unendlich viele Süßigkeiten aus dem Honigtopf und außerdem noch einen Anhänger für mein Armband. Es stellte drei Kinder dar, die sich an den Händen hielten. Ich musste lächeln, das waren wir. In Hogsmeade hatte ich außerdem auch Geschenke für Fred und George und für Mr und Mrs Weasley gekauft.

„Seht mal, wer dort ist!", rief Ginny gerade, als wir aus dem Haus gingen um einen Spaziergang zu machen. Ginny rannte durch den Schnee auf einen groß gewachsenen, rothaarigen jungen Mann zu. Sie umarmte ihn stürmisch und er hob sie leicht hoch, da sie etwas kleiner war. Ich hatte ihn mal gesehen, aber konnte mich nicht mehr genau an ihn erinnern. Der junge Mann kam zusammen mit der jüngsten Weasley zu der Familie zurück.

„Frohe Weihnachten, Mum!", er umarmte seine Mutter, welche schon den Tränen nahe war. „Bill, warum hast du nichts gesagt?" „Damit das hier eine Überraschung wird", lachte Bill und umarmte den Rest der Familie. Bis er bei mir stehen blieb.

„Du musst Aaliyah sein? Ich habe schon viel von dir gehört", er reichte mir die Hand hin, welche ich entgegen nahm. „Ally, ja, und du bist Bill?" Der angesprochenen nickte. Unter einem dutzend rothaariger, viel ich sehr auf mit meinen heute blauen Haaren. „Coole Haarfarbe!", bemerkte auch Bill und ich bedankte mich.

Ein Mentamorphmagus zu sein hatte nicht immer seine Vorteile. Viele erschraken und nahmen Abstand, weil sie Angst hatten. Doch Bill nicht, und das machte ihn sympathisch. Abends nach dem Abendessen saßen wir noch gemeinsam am Weihnachtsbaum und erzählten uns Geschichten von Hogwarts. Gerade die von Bill waren sehr spannend. Mrs Weasley ging früh zu Bett.

„Was hat sie?", fragte ich. „Es ist nun schon das 5. Weihnachten, wo Charlie nicht hier ist", erklärte Fred mir. Charlie war der zweitälteste Bruder der Weasleys. Er arbeitete mit Drachen in Rumänien und kam deshalb nur sehr selten nach Hause. Seit ich nun hier wohne hatte ich ihn nur auf Bildern gesehen. Er wirkte sehr sympathisch und manchmal fragte ich mich, was passiert war, das er nicht mehr hier her kam. Wusste er das ich hier wohnte? In seinem Zimmer?

Plötzlich hörten wir, wie etwas gegen das Fenster schlug. Ich erschrak leicht und ging hin um nach zu sehen. Es war meine Eule mit zwei Päckchen. Meine Eule war ein Talent was Bruchlandungen anging, aber zum Glück tat sie sich nicht ernsthaft weh. „Snow, ich hab dich schon vermisst!" Ja, ich redete tatsächlich mit meiner Eule. Fred und George sahen mich dann immer schmunzelnd an, aber das was mir egal.

Snow brachte mir ein Päckchen von Cedric und eines von meinem Vater. Ich öffnete das kleiner zuerst und las mir den Brief durch, den Ced geschrieben hatte. Ich vermisste ihn auch. Auch wenn die Diggorys in der Nähe der Weasleys wohnte sahen sie sich in den Ferien selten.

Von Cedric bekam ich ein richtig cooles Besenputzset, welches ich echt sehr gut gebrauchen konnte. Mein Vater schenkte mir ein Buch über Drachen. Ich hatte den Plan, später einmal mit Drachen zu arbeiten. Sie gesund zu pflegen, wenn sie krank waren, mich um sie zu kümmern. Alles über Drachen zu wissen. Drachenhüterin, dass wollte ich werden, da war ich mir sicher. McGonagall hatte erzählt, dass es im 6. Schuljahr evtl. Praktikas geben wird.

Fred, George und ich saßen noch lange im Wohnzimmer, redeten über die vergangen Jahre, zum Beispiel, als wir Snape eine Stinkbombe auf sein Pult gelegt hatten, oder als Malfoy weinend zu seinem Daddy gerannt ist, als er von diesem Hippogreif angegriffen wurde, oder so viele lustige Quidditchtrainings, die teilweise echt anstrengend waren.

Irgendwann wurden meine Augenlider schwer und ich merkte nur noch wie ich meinen Kopf auf die Schulter meines besten Freundes legte und einschlief. Schließlich murmelte ich noch im Schlaf „Ich hab euch lieb."

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Hallo ihr:)

Jaja hier ist schon Weihnachten und wir haben gerade mal September :D

Wie alt seit ihr denn so? Damit ich den ungefährem Altersdurschnitt habe. Wer ist euer liebster Weasley? Bei mir sind es Fred und Charlie:) Ich werde versuchen jetzt öfter zu uploaden, damit diese Geschichte voran kommt.

Bis bald:) Sunny

Wolfsmädchen - Mehr als pures BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt