Kapitel 11 - Der vom Leben gezeichnete Mann

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Hey ihr Lieben,

passend zum 1. September habe ich ein neues Kapitel aus Allys Leben für euch :)

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und hoffe dass wir uns bald zu einem neuen Kapi wiedersehen!

Eure Sunny

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Aaliyah:

Der Stammbaum der verschiedensten dunklen Zaubererfamilien. Familie Malfoy, Black, Lestrange... Endlich! Nachdem ich hier raus war, beschloss ich Dumbledore zur Rede zu Stellen.

Ich hatte noch ein paar Besuche von den üblichen, Ced, Nick, Thea, meine besten Freunde, Hermine und Harry, mit dem ich mich auch immer besser verstand. Hermine war gewiss ein schlaues Köpfchen, doch manchmal nervte sie echt, sodass ich ihren Redeschwall öfter mal stoppen musste.

Ich hatte nie viel über den Jungen, der überlebt hat gewusst und fand es deshalb umso spannender, ihn vor mir stehen zu sehen und hin und wieder etwas über ihn zu lesen.

Am letzten Abend kam Professor Dumbledore, um nach mir zu sehen. „Miss Lestrange, wie geht es Ihnen?", erkundigte er sich. „Besser, danke", antwortete ich knapp.

„Sie haben sich aber eine ordentliche Auswahl an Büchern bringen lassen, welches lesen sie gerade?" „Dunkle Zaubererfamilien!" Ich war immer noch wütend, warum er mir nichts gesagt hatte, als ich ihn vor zwei Jahren nach meiner Familie fragte. Er schien sehr überrascht. „Miss Lestrange" „Ich weiß, wer er ist. Ich weiß, wer mein Vater ist!", sagte ich laut.

Dumbledore hatte meine Freunde raus geschickt, um mit mir alleine reden zu können. Ich konnte in seinem Gesicht sehen, dass er geschockt darüber war. „Woher?"- „Ich habe Sie belauscht! Damals, als Sie mit ihm gesprochen hatten! Wissen Sie eigentlich, wie weh das tat? Und ich dachte, Sie lügen niemals!", fuhr ich ihn an. „Miss Lestrange... hören Sie mir zu! Es war zu ihrem Schutz. Wenn man wüsste, dass Sie ein Reinblut sind, dann würde weiß Merlin was mit Ihnen geschehen! Er hätte Sie gesucht. Er hätte alles getan, damit Sie sich Voldemort anschließen." „Ich hätte mich ihm niemals angeschlossen!", sagte ich gelassen. Kurz war es still.

„Wann hätten Sie mir es gesagt? Oder haben Sie es einfach für das Beste gehalten, es mir niemals zu erzählen?", rief ich. Ja, jetzt wurde ich wütend. Sehr wütend. Denn mit dem Namen Lupin, wäre das Leben hier auf Hogwarts sicher viel einfacher geworden. „Ich bitte Sie, klären Sie das mit ihrem Vater. Er vermisst Sie!" „Ach ja, und warum hat er mich dann nie hier besucht?", rief ich. Doch da war Dumbledore bereits verschwunden und Lupin tauchte in der Tür auf.

„Du...", sagte ich leise. „Ich weiß, ich..." „Du hättest dich mein ganzes Leben lang um mich kümmern können, du hättest ein guter Vater werden können, stattdessen hast du es für besser gefunden mich elf Jahre in einem Waisenhaus verrotten zu lassen! Die Kinder die über mich lästerten und nie mit mir spielen wollten, die Erzieher, die es für besser hielten, mich in ein Einzelzimmer zu stecken... Und diese ganzen Unterrichtsstunden, diese Zeit die wir zusammen verbracht hatten, warum hast du nie was gesagt?", schrie ich ihn von meinem Bett aus an. Wie gerne würde ich ihn jetzt in seine Augen sehen. Ich erkannte, wie traurig er war. Doch im Grunde war er mir das egal! Und ich konnte ihn nicht ansehen. Diesen vom Leben gezeichneten Mann.

„Bitte. Mein Patient braucht Ruhe!", rief Madame Pomfrey, welche den Krach gehört hatte. „Entschuldigen Sie, Madame, es ist wirklich wichtig, lassen Sie uns kurz allein?", fragte Lupin. Die Dame verschwand, aber nicht, ohne mich noch einmal anzusehen.

„Okay, du willst die Geschichte hören? Bitte, aber sie wird dir nicht gefallen!" „Dann kenne ich wenigstens die Wahrheit!", sagte ich jetzt und Remus setzte sich auf die Bettkante.

„Damals in Hogwarts, da hatte ich eine Affäre. Davina Lestrange war, die schönste Hexe, die ich je gesehen hatte..." Bei ihrem Namen zuckte ich kurz zusammen. Davina... „Sie war durch und durch eine kaltblütige Slytherin und ich hatte Hoffnung, dass sie sich ändern würde, um meinet Willen. Alles hat angefangen mit einer lächerlichen Nachhilfestunde in Verwandlung in der 7. Klasse, die ich ihr geben sollte. Irgendwann verstanden wir uns echt gut und ich verliebte mich in sie. Wie Merlin es so wollte, verliebte sie sich auch in mich. Nun, ihre Familie ahnte, dass etwas mit ihr nicht stimmt, doch sie hatte nicht die Kraft, nicht die Chance, dazu sich gegen ihre Familie zu stellen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass es dich gibt. Bis Dumbledore es herausfand. Er hat dich in diesem Waisenhaus besucht und erkannte sofort, wer du bist. Du siehst ihr wie aus dem Gesicht herausgeschnitten ähnlich. Als er dich auffand, sagte er mir Bescheid und gab mir den Auftrag, dich aus diesem Waisenhaus, zu deinem 11. Geburtstag zu befreien. Ich war so aufgeregt, dich wieder zu sehen. Dich nach so langer Zeit endlich sehen zu dürfen. Dass du ein Mentamorphmagus bist, hatte Dumbledore auch herausgefunden. Es hat dich geschützt. Auch wenn du jetzt noch nicht weißt, wovor." Er machte eine kurze Pause, wahrscheinlich legte er sich seine Sätze zusammen.

„Ich beschloss aber dir nicht zu sagen, dass ich dein Vater bin. Du hattest so vieles durchgemacht und das tut mir leid. Und als mir Dumbledore diese Stelle als Lehrer anbot, da wusste ich, dass ich dich wieder sehen würde. Das du eigentlich alt genug bist, um die Wahrheit zu verstehen. Und das ich dir nun, wo du älter bist alles erzählen muss. Ich weiß nicht, wie du mit der Wahrheit, mit dem, was du erfahren hast nun umgehen willst, Aaliyah. Ich weiß nur, dass du meine Tochter bist." „Warum... Warum kannst du nicht einfach für mich sorgen?" Remus sah traurig aus. Seine Augenlider wurden schwer. „Weil ich ein Monster bin!" „Was?" „Als ich sechs war, griff mich ein Werwolf an. Und verwandelte mich somit ebenfalls in eines dieses Monster. Bei jedem Vollmond verwandle ich mich und Werwölfe könnten in ihrer Tiergestalt selbst ihren besten Freund töten. Und ich würde mir niemals verzeihen, wenn dir auch nur ein Haar krümmen würde!", flüsterte Remus. Ich erschrak leicht. Mein Vater, ein Werwolf...

„Was ist mit Mum?" „Deine Mutter ist untergetaucht. Sie hat dich, und du kannst von Glück sprechen, noch schnell in ein Waisenhaus gebracht. Dort, wo sie wahrscheinlich nun ist, hättest du es nicht ausgehalten... und ich vermute, dass sie eine von ihnen ist."

Und ich wusste, was er damit sagen wollte. Sie war eine Todesserin. Meine eigene Mutter! Ich schluckte schwer. So viel auf einmal zu erfahren, war härte, wie ich dachte. Und da ging mir ein Licht auf. „Deshalb ist dein Irrwicht auch ein Vollmond?" „Ja... Aaliyah, ich werde jetzt gehen. Du musst dich ausruhen. Ich weiß nicht, wie du über diese Sache denkst, über die Wahrheit. Ich hoffe, dass du mir irgendwann vergeben kannst. Und das... dass du diese eine Sache für dich behältst!"

Dann sah er mich noch einmal aus seinen blauen Augen an, legte mir ein kleines Päckchen auf den Nachttisch und verschwand durch die Tür. Und ich wusste nicht, was ich denken sollte... Meine leibliche Mutter war eine von ihnen... Remus Lupin war mein Vater und ein Werwolf... Das alles, war die Wahrheit!

Ich griff nach dem Päckchen und öffnete es. Zum Vorschein kam vorerst ein Brief.

Ally,

ich weiß, wahrscheinlich, wirst du mich hassen, nach dem du nun alles über mich weißt. Vielleicht wirst du mir nie wieder in die Augen sehen können und allen sagen, was ich bin. Ich habe die Chance verpasst ein guter Vater für dich zu sein. Ein Vater, der seiner Tochter „Gute Nacht Geschichten" vorliest, ein Vater, der seine Tochter tröstet, wenn sie hingefallen ist. Ein Vater, der seine Tochter aufwachsen sieht. Ich habe mich jeden Tag meines Merlin-verdammten Lebens gefragt, was du machst. Ob du in Sicherheit bist, als ich wusste, dass es dich gibt. Ally, ich weiß, dass Vergebung die Größte Gabe ist, die ein Mensch jemanden schenken kann. Und vielleicht kannst du das. Vielleicht kannst du mir eines Tages vergeben.

Dad

Als ich den Inhalt des Päckchens genauer ansah erkannte ich ein Armband. Es war aus Silber und mit mehreren Charmes besetzt. Ein Wolf, ein Unendlichkeitszeichen, ein Drache, ich musste lächeln. Und dann war da noch ein Baum, was er bedeutete, wusste ich nicht.

Das Päckchen legte ich zurück auf den Nachttisch zu den Süßigkeiten von Fred und George und den Büchern.

Am nächsten Tag, es war ein Donnerstag durfte ich endlich wieder raus. Dumbledore hatte mich diese Woche vom Unterricht freigestellt, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich brauchte Zeit. Zeit zum Nachdenken.

Wolfsmädchen - Mehr als pures BlutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt