Nicht mein wahres Ich

828 26 2
                                    

Ich betrachtete mich im Spiegel.  Es sind bereits 5 Jahre vergangen, dass ich eingeschult wurde. Nach 5 Jahren fühle ich mich immer noch nicht wohl in meinem Haus. Ich bin in Slytherin ja relativ beliebt, aber das ist nur weil ich mein wahres Ich verstecke. Vor jedem.

Ich könnte von Adrian behaupten, dass er mich am besten kennt. Doch nicht mal mein bester Freund kannte mich.

Ich kam wieder aus meinen Gedanken, als ich meinen beiden Zimmergenossinnen mitteilte, dass ich gehe.

"Ich bin dann mal weg. Ihr findet mich in der großen Halle.". Beide nickten nur, da Sophie nicht reden konnte, weil sie sich gerade die Zähne putzte. Blair jedoch war nie sehr Gesprächig. Sie redet nur selten. Im Gemeinschaftsraum hielt ich nach Adrian Ausschau, doch er war nicht da. Er schlief wahrscheinlich noch, also ging ich alleine in die große Halle. Auf dem Weg in die Halle spürte ich die Blicke von einigen Jungs auf mir.

Irgendwie verstand ich nicht, was  an mir so anziehend war. Ich würde mich als hübsch bezeichnen. Aber ich setze eine Maske auf. Eine Maske, die arrogant und herabblickend auf andere wirkt. Eine widerliche Maske. Und dennoch, zeigen einige aus den anderen drei Häusern Interesse.

Als ich mich in der großen Halle an den Slytherintisch setzte, dauerte es nicht lange bis auch Adrian kam. Er umarmte mich zur Begrüßung. "Guten Morgen, Liah.", sagte er fröhlich.

"Morgen.", grüßte ich müde zurück. "Nicht gut geschlafen?", fragte er. Als Antwort schüttelte ich mit dem Kopf. "Ich bin oft einfach so aufgewacht und konnte dann für eine Weile nicht einschlafen.", erklärte ich. Er runzelte die Stirn. "Bedrückt dich etwas." Ja! Seit ich denken kann. "Nein.", log ich. "Mach dir keine Sorgen.", versicherte ich.

"Hast du den Aufsatz für Snape schon fertig?", lenkte er auf ein anderes Thema. Ich warf mein Kopf genervt in den Nacken. "Ich hab den total vergessen! Ich hab bis jetzt nur zwei Wörter Geschrieben. Meinen Namen. Und ich denke nicht, dass er ein Auge zudrücken würde, nur weil er mein Pate ist.".

Er lachte leicht. "Ich würde dir gerne helfen, aber ich habe selber Hilfe von jemandem bekommen.", sagte er. "Von wem?", fragte ich voller Hoffnung. "Wendy Cone.", sagte er. Mein Blick wurde ernster. "Eww.", brachte ich raus. Sie hasste ich wirklich. "Ja, finde ich auch.", kam es von Adrian.

"Wieso hast du dir von ihr helfen lassen, wenn du sie nicht magst.", fragte ich stirnrunzelnd. "Offensichtlich. Um eine gute Note zu haben.", sagte er grinsend. "Solltest dir auch von jemandem helfen lassen. Dir stehen hier ja eh viele zu Füßen. Dürfte nicht so schwer sein jemanden zu finden.", fügte er hinzu.

Toll. An einem Samstag kann ich einen wahrscheinlich Ellenlangen Aufsatz schreiben. Wahrscheinlich werde ich auch Morgen dran sitzen, denn er ist schon am Montag abzugeben.

"Ich werde es erst alleine versuchen.", sagte ich. Ich wollte niemanden nur für Hausaufgaben ausnutzen. Wenn ich es wirklich nötig habe, werde ich jemanden fragen.

*****

Nach dem Frühstück war ich für eine Weile mit Adrian in Hogsmeade. kaufen taten wir nichts. Wir sind einfach rumgelaufen und haben uns Sachen angesehen. Um circa 17 Uhr kamen wir wieder in Hogwarts an.

Adrian ging in den Gemeinschaftsraum, während ich meine Sachen aus meinem Zimmer holte und anschließend in die Bibliothek ging.

Die Bibliothek war heute leer. Naja wer kommt auch am Wochenende in die Bibliothek?

Ich  setzte mich an einen Tisch ganz hinten, wo ich es am meisten mochte.

Ich versuchte anzufangen, doch hatte große Probleme. Ich wälzte mich durch tausende von Büchern, doch verstand so gut wie Garnichts.

Ich sah verzweifelt auf meine Armbanduhr und stellte fest, dass ich das Abendessen verpasst habe. Zum Glück hatte ich keinen Hunger und falls doch...dann habe ich Pech. Mich lenkte gerade alles vom Wesentlichen ab.

Eine Fliege die ganze Zeit umher flog.

Meine Haare, die mir ständig ins Gesicht fielen.

Sogar die Decke.

Meinen Kopf stützte ich mit meiner Hand und sah aus dem Fenster links von mir. Es war bereits dunkel. Ich liebte den Herbst und den Winter, da es schneller dunkel wurde. Ich finde es so gemütlicher. Da ich eh nicht weiter kam, nahm ich aus meiner Tasche "Die Märchen von Beedle dem Barden" heraus und las irgendein Märchen, dass ich gerade einfach aufschlug. Die Tatsache, dass es mein Lieblingsbuch ist wird sich nie ändern.

Nachdem kurzen Märchen schloss ich das Buch und legte meinen Kopf drauf. Erneut sah ich aus dem Fenster.

Schritte zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Schritte hielten vor dem Tisch an dem ich saß. Ich sah zu meiner rechten hoch und sah Cedric. Ohne was zu sagen, sah ich wieder in der selben Position wie eben aus dem Fenster.

Ich dachte eher, dass er sich wo anders hinsetzen wird. Stattdessen setzte er sich auf den Platz mir Gegenüber.

Er machte ebenfalls seine Hausaufgaben. Jedoch für Kräuterkunde, die ich schon fertig hatte. Cedric schrieb auf sein Pergament, während meins leer vor mir lag. Im Augenwinkel sah ich, dass er manchmal zu mir rüber sah. Ein kleines Lachen war zu hören.

"Was ist so lustig?", fragte ich gespielt gemein und richtete mich auf. "Nichts.", sagte er, doch er verkniff sich ein Grinsen. "Irgendwas muss sein, warum hast du eben sonst gelacht?", fragte ich und kniff dabei leicht meine Augenbrauen zusammen. "Die Märchen von Beedle dem Barden. Ist es immer noch dein Lieblingsbuch?", fragte er, während er weiter schrieb.

"Ja.", antwortete ich knapp. Ich wollte zu ihm nicht gemein sein, da wir uns damals in der Winkelgasse eigentlich ziemlich gut verstanden haben...Bis meine Eltern dazu kamen.

Also entschied ich mich dazu, Ich zu sein. Ich legte das Buch wieder in meine Tasche und versuchte mich auf meinen Aufsatz zu konzentrieren.

"Brauchst du Hilfe?", fragte er, als ich nach ewigen Minuten immer noch nicht auf die Sprünge kam. Ich war etwas überrascht, dass er mir seine Hilfe anbot, da ich nach unserer ersten Begegnung nicht gerade nett zu ihm war.

"Wieso bietest du mir deine Hilfe an?", fragte ich also. "Wieso nicht?", fragte er als Gegenfrage. "Ich dachte du hasst mich.", stellte ich fest. "Und ich dachte, dass du mich hasst. Aber du kannst ja doch nett sein.", sagte er.

Ich verstummte. "Sehe es als ein Neustart für uns beide.", fügte er lächelnd hinzu.

Forbidden Love ~ (Cedric Diggory Fan-Ficton)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt