1 Woche später, Montag
Gelangweilt sah ich auf meine Feder. Diese pendelte ich zwischen meinen Fingern. Geschichte der Zauberei...langweilig.
Ein Stück Pergament flog auf die Tischplatte vor mir. Es war zu einem Vogel zusammen gefaltet. Neugierig faltete ich es auseinander.
"können wir nach dem Unterricht kurz reden? Bibliothek.
-Serpens"
Ich sah kurz nach hinten zu ihm. Er sah mich fragend an, woraufhin ich nickte.
*****
Nach dem Unterricht ging ich in die Bibliothek, wo Serpens bereits war. Als er mich sah lief er weiter nach hinten. Also lief ich ihm hinterher.
Als wir alleine waren, fragte ich: "Worüber willst du reden?"
"Ich brauche deine Hilfe. Ich muss mich in einigen Fächern verbessern, sonst darf ich kein Quidditch spielen."
"Also soll ich dir Nachhilfeunterricht geben?", fragte ich. Er stellte eine Gegenfrage. "Würdest du?".
Seine grünbraunen Augen strahlten Hoffnung aus."Cedric kann dir doch auch helfen."
"Cedric meint es wäre besser, wenn du es tust. Er will dass wir unsere Bindung verbessern. Immerhin sind wir ja verwandt.".
"Serpens, ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre.".
"Deine Eltern. Verstehe."
"Tut mir leid.", entschuldigte ich mich.
Er schüttelte leicht den Kopf. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hab nichts anderes erwartet."
*****
Samstag
Dieses Wochenende waren Draco und ich zuhause.
Wir aßen gerade am Esstisch.
"Liah, wie geht es Sophie? Wir hätten sie einladen sollen.", fragte Vater nach und nahm einen Löffel von seiner Suppe. "Weiß ich nicht. Ist mir auch egal.", antwortete ich bloß.
"Habt ihr euch gestritten?", Vater war verwundert. Als Antwort nickte ich.
"Warum denn das? Ihr habt euch doch so gut verstanden?", fragte nun Mutter.
"Sie tut Dinge die mir nicht gefallen.", antwortete ich dieses mal stumpf.
"Die wären...?"
"Ist doch Egal. Unsere Meinungen gehen eben auseinander.", antwortete ich mit dem Blick auf die Brokkolisuppe vor mir.
"In welcher Hinsicht?", fragte nun Vater neugierig.
Sollte ich ihnen wirklich die Wahrheit sagen? Das wird Ärger geben. Wenn ich es ihnen nicht sage, belüge ich mich selbst nur noch mehr.
Schlussendlich entschied ich mich, ihnen die Wahrheit zu sagen.
"In der Hinsicht auf den Blutstatus anderer."
Ich hörte wie Draco sich an seiner Suppe verschluckte. "Was soll das heißen, Liah?", fragte Mum. Ich hörte ihre Enttäuschung klar raus, was mich verletzte.
"Sie hat sich über Lyra's Vater lustig gemacht.", erklärte ich.
Es war still.
"Lyra und Serpens sind immer noch verwand mit mir. Ich kann sie nicht immer verleugnen. Irgendwann reicht es auch. Ich hab mich mit Sophie deswegen gestritten."
"Draco, geh auf dein Zimmer.", befahl Vater Draco. Dieser befolgte seinen Befehl, ohne ein Wort zu sagen.
"Liah, was heißt das? Bist du eine Blutsverräterin?", fragte Vater. Das letzte Wort betonte er angewidert.
"Ist es so schlimm Tolerant zu sein?", stellte ich eine Gegenfrage.
Er biss sein Kiefer zusammen. "Geh auf dein Zimmer.", befahl er nun auch mir.
Ich sah kurz zu Mutter rüber, diese sah überfordert in die Szene. Nach wenigen Sekunden ging ich auf mein Zimmer.
Ich schloss die Tür und legte mich auf mein Bett.
Von unten hörte ich Vater schreien und Teller zerbrechen. Es zerbrach mir das Herz, somit flossen die Tränen. Ich hörte noch wie Mutter auf ihn einredete, aber Vater beruhigte sich nicht. Ich hörte mehrmals wie er mich als "Blutsverräterin" bezeichnete.
"Ich habe keine Tochter mehr!". Dieser Satz gab mir den Rest. Die Tränen waren gar nicht zu stoppen.
Die Trauer in mir wurde immer größer, sodass ich es hier nicht länger aushielt. Ich griff zu meinem Besen und flog aus meinem Balkon raus.
Ich wusste nicht genau wohin ich flog, Hauptsache weg von zuhause.
Irgendwann sah ich mich um. Ich sah von oben auf alles herab.
Von hier oben erkannte ich, dass ich in der Nähe des Friedhofs war. Dort landete ich und beschloss das Grab meiner Oma zu besuchen. Ich hab meine Oma mütterlicherseits nie kennengelernt, aber ich wäre sicher auch für sie eine Enttäuschung.
"Orchideus.", sprach ich und wedelte meinen Zauberstab. Den herbei gezauberten Blumenstrauß legte ich auf das Grab. Langsam setzte ich mich auf die Erde. "Du wärst sicher auch enttäuscht von mir. Vergib mir...bitte."
"Alles in Ordnung?", fragte mich eine weibliche Stimme. Sie klang sanft und fürsorglich. Ich sah nach rechts, woher die Stimme kam. Es war eine Frau mit braunem Haar und ebenfalls braunen Augen.
"Ehm...ja.", log ich. Die Dame, die ungefähr so alt wie Mutter war, hob eine Augenbraue.
"Wirklich?", sie setzte sich neben mich. langsam schüttelte ich den Kopf und merkte wie eine Träne meine Wange runterfloss.
"Wer bist du, Kleines? Ich sehe dich zum ersten Mal an dem Grab meiner Mutter.", fragte sie mich.
"Mutter?", widerholte ich. Sie nickte. "Sie sind Andromeda Tonks?".
Wieder nickte sie. "Liah Malfoy.", ich reichte ihr meine Hand, die sie schüttelte.
Eine Wärme machte sich in mir bereit. Lag wahrscheinlich daran, dass ich sie immer kennenlernen wollte, es aber nie konnte. "Also hat Narzissa mich mal erwähnt. Ich hab auch einige Sachen über dich gehört. Aber nichts schönes.".
Ich senkte meinen Blick reuevoll. "Lyra und Serpens haben sicher einige Sachen erzählt. Ich hab sie nicht gut behandelt, ich weiß. Dafür habe ich mich auch entschuldigt.".
Es war still. "Ich weiß eine Entschuldigung macht das alles nicht rückgängig...aber es tut mir wirklich leid.".
Sie lächelte mich warmherzig an. "Eine Entschuldigung macht es aber besser. Du hast das alles getan, um deine Fassade als perfekte Tochter aufrecht zuhalten, richtig?"
Ich sagte nichts und sah ihr bloß in die Augen. "Ich war genau so. Ich war in Slytherin, ohne dahin zu gehören, um meine Eltern stolz zu machen. Und dann hab ich Ted kennen und lieben gelernt.", sie sah traurig auf den Boden. Ich strich ihr leicht über den Arm um sie zu trösten.
"Und dann wurde ich verstoßen. Ich wurde aus dem Stammbaum der Blacks weggebrannt, als meine Beziehung zu Ted rauskam. Aber ich habe es nie bereut. Wahrscheinlich war das sogar das beste was mir passiert ist. Von dem Zeitpunkt an war ich frei.", fuhr sie fort.
Vater's Worte schossen mir in den Kopf. "Meine Familie hat heute erfahren, wie ich eigentlich über all das denke. Über den Blutstatus anderer. Vater meint er habe keine Tochter mehr.", erzählte ich und merkte wie die Tränen wieder kamen.
Andromeda nahm mich in den Arm. Ich habe sie eben erst kennengelernt, aber hatte das Gefühl ich hab sie schon immer gekannt.
"Kleines, du solltest Nachhause es ist schon spät geworden. Dein Vater hat das sicher nicht so gemeint.".
Ich nickte und stand auf.
"Liah, solltest du Probleme zuhause haben kannst mir eine Eule schicken. Ich helfe dir gerne.", sagte sie und lächelte mich liebevoll an.
"Dankeschön.", lächelte ich. Anschließend stieg ich wieder auf meinen Besen und flog Nachhause.
Es ist lange her...I KNOW!
Ich hatte eine fette Schreibblockade. Jetzt kommen hoffentlich regelmäßigere Updates.
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Forbidden Love ~ (Cedric Diggory Fan-Ficton)
Fiksi PenggemarLiah Malfoy hat andere Ansichten, gegenüber den Blutstatus anderer und dem dunklen Lord. Anders als ihre Familie. Zuhause verdrängt sie ihre Ansichten, sowie in Hogwarts, wo es nur wenige gibt die von ihrer richtigen Meinung erfahren.