28. Tapetenwechsel

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Ich wachte auf, als die Sonne mir ins Gesicht schien, allerdings blieb ich noch in meinem Bettchen liegen. Ich glaubte, ich wäre gestern im Park krank geworden. Blöder Schnupfen. Da es jetzt eh schon zu spät war, musste ich mein Schnupfnäschen hinnehmen.

Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, weil es mir egal war. Ich hatte sowieso nichts zu tun. Aber wie lange wollte ich noch nichts tun? Absolut gar nichts? Wie lange würde ich noch jeden Tag aufwachen und mir überlegen, wie ich den Tag mit Langeweile durchstehen kann?

Eigentlich... Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust mehr auf dieses Leben. Ich war nunmal ein kleiner Wirbelwind, der die Freiheit und das Abenteuer brauchte. Ich konnte nicht ohne.

Und plötzlich bekam ich einen Adrenalinkick.
Heute war der Tag der Tage! Entweder ich verließ heute noch Irland, oder ich bliebe für immer hier.

Schnell entschied ich mich für ersteres, sprang aus dem Bett und ging blitzschnell duschen und mich fertig machen. Danach buchte ich über's Handy den Flieger nach London und begann in Rekordzeit zu packen. Als ich damit fertig war, bestellte ich ein Taxi zum Flughafen. Der Taxifahrer sagte, dass er pünktlich in einer halben Stunde da wäre.

"So Gracie, jetzt bloß nichts vergessen!", ermahnte ich mich selbst.

Ich kritzelte einen kleinen Zettel, auf dem stand:
Hey,

ich hoffe du hattest eine schöne Zeit in Australien! Wenn du das hier liest, bin ich schon wieder zu Hause in London.
Danke, dass ich hier wohnen durfte. Ich hätte echt nicht gewusst, was ich ohne dich gemacht hätte.
Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder!
In Liebe,
Gracie

Ps.: Ich habe deiner netten Nachbarin von der Tür gegenüber den Schlüssel gegeben. (Der Omi, du weißt schon)

und legte ihn auf den Küchentisch, wo sie ihn auf jeden Fall finden würde.

Nach langer, langer Zeit (okay es war eine halbe Ewigkeit) rief ich meine Eltern wieder übers Telefon an.

"Johnson?", erklang eine zarte weibliche Stimme.

"MOOOMMY!", schrie ich ins Telefon, weil ich mich so freute.

"Oh, Gracie, meine Süße! Schön, deine Stimme zu hören, Liebes. Was ist denn los?", sie klang ziemlich überrascht.

"Ich hab leider nicht viel Zeit, da mein Taxi mich gleich zum Flughafen bringt. MOMMY, ICH FLIEGE HEUTE WIEDER NACH HAUSE!", sagte ich überglücklich.

"Ich wusste, dass du irgendwann kommen würdest! Schatz, ich freue mich wirklich sehr! Wir werden dich natürlich vom Flughafen abholen. Wann landest du denn?", fragte meine Mutter nach.

"Ähm. Momentchen...", ich tippte ein paar Mal auf meinem Handy rum, bis ich bei der E-Mail mit der Flugbescheinigung landete und diese durchlas. Ich sagte meiner Mum die Uhrzeit und musste mich dann schon von ihr verabschieden.

Aber nicht lange, da ich ja bald wieder in London sein würde.

Im Nachhinein bemerkte ich erst, dass es meine Mum gar nicht glauben konnte. Sie wäre sicher durchgedreht vor Glück, aber ihr fehlten die Worte. Ich denke, niemanden wäre es anders ergangen.

Ein letztes Mal schaute ich im Haus rum, ob ich alles dabei hatte, aber ich hatte mich eh nicht großartig ausgebreitet. Ich hatte mich hier nicht sehr wohl gefühlt.

Und dann war es soweit. Ich rollte meinen Koffer aus der Tür und sperrte diese ab. Danach klingelte ich bei der Omi und gab ihr den Schlüssel. Sie wünschte mir noch alles Gute für die Zukunft und einen guten Flug.

Ich bedankte mich, sagte Auf Wiedersehen und stolperte mit meinem Koffer die Treppen runter. Ich war viel zu aufgeregt, um im Aufzug still zu warten. Deswegen hopste ich die zwei Stockwerke hinunter, wo ich beinahe ein paar Mal über meine eigenen Füße, oder auch über den Koffer, fiel.

Das Taxi stand bereits vor der Tür und der Fahrer rauchte noch eine. Er grüßte mich, als er mich sah. Er zertritt die Zigarette mit dem Schuh, packte meinen Koffer in den Kofferraum und dann konnte die Reise auch schon losgehen.

Ich unterhielt mich ein wenig mit dem Taxifahrer, da die Fahrt etwas länger dauern würde. Er erzählte mir, dass er noch nie in London gewesen sei, aber seine Tochter möchte unbedingt hin, wegen einer gewissen Boyband.

Ich grinste und antwortete einfach, dass es in London sehr schön sei und es sich lohnt mal hinzureisen. Ich ließ natürlich aus, dass ich die Jungs persönlich kannte. Wahrscheinlich mochten die mich eh nicht mehr, bzw. haben mich nie gemocht (wer weiß, wer weiß...), und ich werde die fünf Chaoten, inklusive Perrie, Eleanor und Danielle nie wieder sehen.

Schnell dachte ich nicht mehr länger drüber nach und redete weiter mit dem Fahrer über die verschiedenen Länder. Er war letztes Jahr erst in Japan. Japan. Allein dieses Wort reichte und ich könnte in Tränen ausbrechen. So wie in den letzten 3 Monaten oder wie lange auch immer. Wie gesagt, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, da es mir jeden Tag egal war, wie spät es war.

"Gute Reise und ich hoffe, es hat dir bei uns in Irland gefallen. Vielleicht sieht man sich ja wieder in London!", lächelte der Taxifahrer.

"Sagen sie ihrer Tochter einen schönen Gruß. Die Boyband ist super! Bis Bald, vielleicht.", grinste ich und machte mich auf den Weg.

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Nächstes Kapitel :)

Kommi + Vote + Kommi?

Zwei Kommis, weil Gracie toll ist? :D Sorry für die hohen Anforderungen mit zwei Kommentaren. Einer reicht auch, glaub ich :D ♥

xx Nadja

Ps.: Hab euch lieb :)

It all began with an accident (Louis Tomlinson Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt