14.Kapitel

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»Don't be pushed around by the fears in your mind. Be led by the dreams in your heart.« ~ Roy T. Bennett

Ámbar

Einen einzigen Moment, das war alles was ich brauchte, damit ich mich voll und ganz verlor und mir eins klar wurde:
Simón war der Schutz vor dem Sturm.

Seine Arme streichelten meine, da mich der kalte Wind zittern lies. Die Hütte bot uns zwar Schutz vor dem Regen, aber nicht vor der unangenehmen Kälte. Draußen peitschte es, man hörte das Heulen des Sturmes und die Regentropfen schlugen gegen die Fenster.

"Ich werde mal sehen, ob ich hier eine Art Decke finde", murmelte Simón und zog noch schnell den Reißverschluss seiner Jacke zu, die er mir um die Schultern gelegt hatte.
Er fror ebenfalls, das war leicht zu erkennen, aber dennoch sorgte er sich in erster Linie um mich.

"Ich wollte irgendwie, dass der Tag schöner für dich endet", versuchte er zu scherzen, indes er ein paar alte Schränke durchsuchte.
In dieser Hütte muss schon Jahre lang niemand mehr gewesen sein, denn in einem kleinen Schrank fand Simón eine Dose mit Erbsen.

"Erbsen aus dem Jahre 1990. Verhungern werden wir schon mal nicht", lachte er und schüttelte die Dose. Kopfschüttelnd verzog ich mein Gesicht.
"Es ist nicht schlimm, wirklich. Der Tag war trotz allem schön. Wir bezeichnen es einfach als ein Abenteuer, das für den Beginn vieler weiterer steht", schmunzelte ich und kramte mein Handy aus meiner Hosentasche. Kein Empfang.

"Du hast nicht zufällig eine Wolldecke in deiner Handtasche?", fragte mich Simón lachend, nachdem er sämtliche Schränke durchkramt hatte.
"Leider nein. Aber ich werde eine mitnehmen, wenn du je wieder auf die Idee kommen solltest, mich in einen Wald zu schleppen. Außerdem werde ich noch Essen mitnehmen, einen Erste Hilfe Kasten und alles was man sonst noch in solchen Situationen gebrauchen könnte", grinste ich und musterte ihn amüsiert.

"Sehr witzig, Ámbar. Du bist wirklich urkomisch", erwiderte er sarkastisch, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Hat die Señorita vielleicht noch einen Tipp, wo es hier in der Hütte etwas gibt, was uns vor dem Erfrieren rettet?", ergänzte er dem und gespielt grübelnd sah ich mich um.
"Dort hinten sind noch ein paar Kisten. Vielleicht gibt es dort eine Decke", schmunzelte ich und deutete mit meiner Hand auf die Holzkisten in der hinteren linken Ecke.

Simón lief kopfschüttelnd an mir vorbei und öffnete die Kiste seufzend.
Kurz starrte er nach unten.
"Okay, ab jetzt wirst du absolut unausstehlich sein", lachte mein Kindheitsfreund und hielt eine alte, ziemlich mitgenommene Decke in die Luft.
"Tja weißt du, ich habe sicherlich ein Gespür dafür", grinste ich und wackelte provokant mit meinen Augenbrauen.
Kurz darauf landete die Decke auf mir und ich sah gar nichts mehr.

"Hey, was soll denn das?" Grinsend befreite ich mich und auch mein Herz lachte.
"Karma", nuschelte er nur und kroch zu mir unter die Decke. Sofort war mir warm und ich könnte schwören, dass das nicht nur an der Decke lag.

"Ich wünschte wir hätten mehr Zeit zusammen gehabt. Ich meine, nachdem du damals gegangen bist. Nein, ich wünschte, dass du niemals von hier fort gegangen wärst", schaffte ich zu sagen, bevor ich seufzte.
Er legte seine Hand auf meinen Unterarm und ich genoss die beruhigende Wärme in mir.
"Jetzt bin ich hier und ich verspreche dir, dass ich solange für dich da sein werde wie du willst. Wir werden Zeit haben, wir haben alle Zeit der Welt. Nur du und ich." Seine Stimme war sanft und leise. Sie brachte mich dazu, jeden Atemzug an ihn zu denken.

"Dein und mein Herz sind immer noch ganz alte Verbündete", fügte er dem hinzu und sah mir in die Augen.
Er hatte recht. Unsere Herzen waren verbunden, miteinander.

"Du hast die Liste hier, nicht wahr? Kannst du sie eben herausholen?", fragte Simón und ich nickte, währenddessen ich sie aus meiner Jackentasche kramte.
"Was hast du denn damit vor?", schmunzelte ich und legte die Liste vor uns ab.
"Ámbar, schließe deine Augen", erwiderte er und griff langsam nach meiner Hand. Trotz meiner Skepsis schloss ich meine Augen und begann mich zu entspannen.

"Würdest du mir bitte sagen, was du vorhast, du dreister Mexikaner", lachte ich und auch wenn es draußen regnete, auch wenn es außerhalb dieser Hütte so düster war, schien hier drin ein Licht zu leuchten.

"Wir lassen jetzt den Zufall entscheiden, welchen Wunsch wir uns als nächstes erfüllen", erklärte er und ich verstand. Ich streckte meinen Zeigefinger und ließ ihn unbewusst auf irgendeine Fläche des Papiers wandern, bevor ich meine Augen wieder öffnete.

"Punkt 6, einen Wunsch am Trevi Brunnen in Rom äußern", grinste Simón und jubelte.
"Ámbita, wir fliegen nach Bella Italia."

~☆~

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen🙈💖
Schule killt mich😥

Hat irgendwer eine Vermutung, wo der erste Kuss stattfinden wird?😏😆

Certain Things ||Simbar FF||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt