8.Kapitel

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»What is life, without a little risk?«
~ J.K. Rowling

Ámbar

Ich hatte schon seit langer Zeit vergessen, wie man wirklich für etwas kämpfte, etwas riskierte. Risiko bedeutete seither Zurückweisung für mich.
Nun schien ich jedoch verstanden zu haben, dass es an der Zeit war, das Riskieren zu meistern.

Simón und ich waren am Abend in die Villa zurückgekehrt und besprachen nun gemeinsam mit meinem Großvater das Vorhaben, meinem Papá eine Zustimmung zu entlocken.

"Simóns Plan gefällt mir", grinste mein Großvater Alfredo und warf ihm einen amüsanten Blick zu. Die beiden neigten wohl mehr zur Belustigung als zur Ernsthaftigkeit.

"Oh ja, es ist ein super Plan, mich in einen Kartoffelsack zu stecken und zu kidnappen, damit wir dem Gespräch mit meinem Vater entgehen", murmelte ich sarkastisch und verschlüsselte meine Arme ineinander. Das Lachen meiner Gesprächspartner hallte durch das Zimmer.

"Sie hat jeglichen Sinn für Humor verloren", lachte der etwas ältere Herr und klopfte Simón auf seine Schulter. Die beiden schienen sich ja wahnsinnig gut zu verstehen.

"Verzeiht mir, dass ich mir Gedanken über das Gespräch mache, dass nur zu Stande kommen wird, weil Simón plötzlich mit einer seiner verrückten Ideen vor mir stehen musste", grummelte ich und seufzte kräftig. Ihre Blicke fokussierten mich, bevor sie aus tiefstem Herzen weiter lachten.

"Sei nicht so verklemmt, Ámbar. Wenn das Gespräch schlecht verläuft, haben wir immer noch die Möglichkeit, dass sich dein Großvater eine blonde Perücke zulegt und sich als dich ausgibt, während wir die Liste abarbeiten", schmunzelte Simón amüsiert und mein Opa stimmte ihm lachend zu.
Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich, wie der Mexikaner eine Grimasse zog.

"Genau. Ich bin der beste Schauspieler, den diese Welt je gesehen hat", lachte er und verbeugte sich sinnbildlich vor uns. Ich schüttelte mit meinem Kopf und lauschte der Umgebung.

Durch das offene Zimmerfenster vernahm ich Stimmen, ein Schlüssel werkelte an der Haustür und das Lachen im Raum verstummte unmittelbar. Meine Tante betrat das Haus gemeinsam mit meinem Vater und beide Augenpaare richteten sich sofort auf uns.

Kurze Stille prägte den Raum, bevor mein Vater das Wort ergriff und Simón mit seinem Blick fixierte.

"Simón Álvarez?" Seine Stimme klang perplex und gleichzeitig erzürnt, ich jedoch war lediglich überrascht darüber, dass er sich überhaupt an ihn erinnerte.

"Der bin ich", lächelte dieser und begann meinem Vater die Situation zu schildern.

Mein Kindheitsfreund sprach von seiner Rückkehr und der Liste, stets darauf bedacht, nicht zu viel preiszugeben. Als Simóns Idee zu Wort kam, unterbrach ihn mein Vater.

"Wieso sollte ich Ámbar mit irgendeinem dahergelaufenen, ehemaligen, besten Freund durch die Weltgeschichte wandern lassen", rief er und die Wut erklomm ihn. Ich schluckte einmal und stand von der Couch auf. Kräfte sammelnd, wie ein Vulkan es mit Lava tat, stellte ich mich direkt vor ihn, um auszubrechen.

Das giftige Grün seiner Augen bohrte sich in mein Blau. Meine Tante verschwand im Nebenzimmer.

"Warum?", brachte ich in einem starken Ton über meine Lippen, den ich nicht für möglich gehalten hatte. In meinem Rücken spürte ich Simón und meinen Großvater.
Sie waren der Anker, welcher mir Halt gab und ich war der Kapitän, der das Schiff in den Sturm führte.

"Mir ist kein Grund bekannt, der dafür sprechen sollte, meine Tochter gehen zu lassen." Die Strenge seiner Worte war nicht auszumessen, jedoch hatte ich etwas gefunden für das es sich zu kämpfen lohnte - unsere Wünsche.
Wünsche, die mich zum ersten Mal seit Jahren zu etwas motivierten. Und das allein aus dem Grund, weil sie mich und Simón verbanden, weil wir sie mit meiner Mutter erschaffen hatten und weil sie mir Kraft gaben.

"Um deine Tochter hast du dich schon seit Monaten nicht mehr gekümmert", erwiderte ich und hielt dem Augenkontakt stand. Ich hatte immer gehofft, dass wir uns eines Tages aussprechen würden und dass wir von Neuem beginnen könnten.

"Ich diskutiere nicht mit einem Kind über so etwas", warf er mir gegen die Stirn und ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Er offenbarte mir nicht einmal einen Funken Mitgefühl.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Simóns Hand.

"Ámbar ist kein Kind mehr und ich muss Ihnen mein Bedauern mitteilen, wenn Sie nicht bemerkt haben, zu welch einer wunderschönen jungen Frau sie herangewachsen ist." Die Stimme des Mexikaners war sanft und entlockte mir ein Lächeln.

Mein Vater lachte hämisch. Er machte sich doch tatsächlich über ihn lustig.

"Hör mir einmal in deinem Leben zu. Gib mir einmal die Chance, dich um etwas zu bitten - aufrichtig", murmelte ich. Mein Herz klopfte laut und aufgewühlt.

Langsam nickte mein Vater und seufzte.
"Diese Liste bedeutet mir etwas. Sie zu erfüllen ebenso. Ich hätte wuch einfach verschwinden können, aber irgendwie war es mir wohl wichtig, dass du davon weist. Ich habe keine Ahnung warum ich - warum wir - überhaupt auf eine Zustimmung von dir warten. Wahrscheinlich wollte ich, dass mein Vater damit einverstanden ist, weil Mamá es gewesen wäre", murmelte ich, derweil meine Stimme brach.
Sein Blick veränderte sich bei dem Erwähnen meiner Mutter und mir war sofort klar, dass er nicht über sie reden wollen würde, dass er dem Gespräch mit allem Mitteln aus dem Weg gehen würde.

"Mach, was du willst. Geh, wohin du willst. Es ist mir egal." Kurz darauf verschwand mein Vater in seinem Büro.

~☆~

Heyyy🙈💝
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen❤
Lasst mir gerne eure Meinung da✨

Und omg es gibt einen Simbar Kuss bei den neuen Konzerten *-* 😍

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Certain Things ||Simbar FF||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt