16.Kapitel

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»Wenn wir lieben, lieben wir aus tiefster Seele.« ~ C.E. Bernard

Ámbar

Ich glaube, die Gefühle, die wir am meisten zu vermeiden versuchen, sind am stärksten. Sie sind entweder ein Fluch oder ein Segen.

Am nächsten Tag hatten Simón und ich beschlossen, Rom zu erkunden. Nachdem wir gestern in dem Restaurant gegessen und den Rest des Tages genossen hatten, war ich völlig erschöpft in mein Bett gefallen. Nun liefen wir beide nebeneinander durch eine Straße und ich genoss die Sonne auf meiner Haut.

"Hat dein Eis geschmeckt?", fragte Simón mich und ich nickte. Auch gegen meinen Protest hatte er mir kurz zuvor ein Eis gekauft.

"Italienisches Eis ist wirklich ein Traum. Das nächste Mal lade ich dich aber ein", erwiderte ich und er schüttelte lachend seinen Kopf.
"Vergiss es, nur über meine Leiche", antwortete der Mexikaner, woraufhin ich meine Hand zu einer Faust ballte.
"Gerne, ich bin stärker, als ich aussehe", scherzte ich und boxte leicht gegen seine Schulter. Simón hob eine Augenbraue und ballte ebenfalls seine Fäuste.

"Ámbar, bitte..." Schnell packte er mich lachend am Arm. "Du tust keiner Fliege etwas zu leide."
Gespielt empört biss ich mir auf die Unterlippe. Eine Herausforderung also.

Ich kniff meine Augen zusammen und grinste Simón an, bevor ich versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien.
Er war stark, das musste ich zugeben, aber ich wäre nicht Ámbar Smtih, wenn ich nicht ein Ass im Ärmel hätte. Also lenkte ich ihn kurz ab, damit meine Hand sich lösen und seine umgreifen konnte.

"Ich hätte wissen müssen, dass du unfair spielst", schmunzelte er und fuhr sich durch seine Haare.
"Ich gewinne nun einmal unheimlich gerne", lachte ich und seufzte.
Schon lange war ich nicht mehr so vollkommen von Glück erfüllt.
Diese Atmosphäre schenkte mir ein unbeschwertes Lächeln. Diese Stadt hatte mich mit ihrer Musik verzaubert, mit einer Leichtigkeit, die so hell strahlte und die nur mir gehörte und Simón.

"Ich liebe das", murmelte der Mexikaner.
"Was liebst du?", fragte ich verwirrt und musterte ihn. Seine Augen richteten sich auf mich und kurz hatte ich das Gefühl, dass ich fallen würde.

"Dich lächeln zu sehen. Dein Großvater hat mir erzählt, das du das immer seltener getan hast. Es erfüllt mich mit solch einer Freude, wenn du glücklich bist", antwortete er und ich könnte schwören, dass ich rot wurde.

Langsam machten wir uns auf den Weg zum Trevi Brunnen.
"Weißt du, hier, weit weg von Zuhause, fühle ich mich...frei. Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit, muss ich mir keine Gedanken über meine Tante machen oder über meinen Vater. Und du, du hilfst mir dabei", antwortete ich.
"Du hilfst mir beim Glücklich sein", ergänzte ich und er strich mir meine Haare nach hinten. Plötzlich bekam ich eine Gänsehaut auch nur bei der kleinsten Berührung mit seiner Haut.

"Ich helfe dir, wann immer du willst." Schmunzelnd sah ich ihn an.
Er war nicht länger nur ein Freund aus meiner Kindheit, das wusste ich nun. All die Erinnerungen in meinem Herzen, all die Orte, die wir besucht hatten, waren unersetzlich.
Doch vielleicht war es an der Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen, weil Magie und Wunder unsere Herzen bestimmen.

Nach einer Weile kamen wir am Brunnen an. Überall waren Menschen, die sich umsahen und einander fotografierten.
Das Wasser des Brunnens war hell und klar. Simón hielt mir seine Hand hin, welche ich zögernd annahm. Er zog mich nah an den Brunnen heran.
"Und nun?", fragte ich leicht verwirrt, doch der Mexikaner grinste mich an.

"Es gibt eine Sage..." Er holte drei Münzen aus seiner Tasche.
"Wenn du eine Münze über deine rechte Schulter in den Brunnen wirfst, heißt es, kommst du irgendwann einmal nach Rom zurück. Wirfst du zwei Münzen, verliebst du dich in einen Italiener und wenn du drei Münzen wirfst, ja, dann wirst du deine wahre Liebe heiraten", erklärte Simón und ich hörte ihm aufmerksam zu. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich alle drei Münzen in meine Hand nahm.

"Eigentlich glaube ich nicht an so etwas, aber ich werde es versuchen", schmunzelte ich, derweil ich mich mit den Rücken zum Brunnen stellte. Simón hielt mich fest und ich warf alle drei Münzen in den Brunnen. Auf das ich meine wahre Liebe heirate!

Als ich mich wieder umdrehen wollte, schupste mich jedoch ein älterer Herr gegen Simón, sodass ich an seine Brust gedrückt wurde.
Das Blut schoss mir in die Wangen und ich konnte oder wollte mich nicht von ihm lösen.

"Ámbar", nuschelte er und ich nickte, benommen von seinem Blick.

"Habe ich dir schon mal gesagt, dass du die schönsten Augen hast, die ich je in meinem Leben gesehen habe?" Mein Herz schlug schnell gegen meine Brust. Stumm schüttelte ich meinen Kopf.

"Was denn, ist Ámbar Smith etwa sprachlos wegen mir?", lachte Simón und noch immer wusste ich nicht, was ich sagen sollte.
"Weißt du, ich bin sehr dankbar dafür, dass du hier bei mir bist. Ich hätte viel eher zurück kommen sollen. Wenn ich nur nicht so dumm gewesen wäre", sprach er weiter und musterte mich.

"Danke für deine Worte", nuschelte ich unsicher.
Ich hätte noch länger auf ihn gewartet.

"Ich würde gerne etwas ausprobieren", erwiderte Simón, währenddessen er sich mir näherte. Er legte seine Hände an meine Wangen und ich schloss meine Augen, genoss die verbundene Kraft zwischen uns.

Und dann küsste er mich.

~☆~

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🙈💞
1. Simbar Kuss 🎉😅
Lasst mir gerne eure Meinung da❤

Ansonsten wünsche ich euch morgen einen guten Rutsch ins neue Jahr 🎆🎉

Und dankööö für 4k Reads 🙈💞

Certain Things ||Simbar FF||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt