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Als ich auf einmal ordentlich durch geschüttelt wurde, kam ich langsam wieder zu Bewusstsein. Immer ruckelte es ordentlich, wo ich war und das machte mich immer mehr wach. Ich konnte es nicht leiden, wenn sich etwas bewegte, während ich schlief. Eigentlich war ich ja bewusstlos geworden, doch das spielte keine Rolle. Mehr interessierte mich, wo ich mich zum Henker überhaupt befand, deshalb öffnete ich nun langsam meine Augen und welch eine Überraschung es war komplett dunkel. Jedoch konnte ich schwach an der Decke erkennen, dass dort ein Licht war, dass ich nun anschaltete. Es beleuchtete spärlich den Raum, in dem ich mich befand und schnell merkte ich, dass ich nicht in einem gewöhnlichen Raum war, sondern in einem Lieferwagen steckte.
Als ich aufstehen wollte, wurde ich von einer Kette zurück gehalten, die mich sofort wieder auf den Boden drückte. Dabei setzte ich mich auf etwas von meinem Körper und ein erstickter Schrei entkam meinen Lippen. Schnell packte ich dorthin und fühlte auf einmal weiches Fell. Als ich mich davon befreit hatte, holte ich dieses etwas hervor und meine Augen weiteten sich vor Schock, als ich dort eine buschige, flauschige Rute entdeckte. Kurz danach glitten meine Hände zu meinem Kopf und dort fühlte ich tatsächlich zwei spitze Ohren. Danach überprüfte ich meinen Mund und zwei meiner Zähne waren tatsächlich schärfer geworden. Zuerst dachte ich, dass mir jemand einen Scherz spielte und versuchte die Zähne, Ohren und die Rute zu entfernen. Jedoch tat alles nur gewaltig weh, als ich es versuchte. Es war wirklich an meinen Körper gewachsen und das jagte mir Angst ein. Schnell zog ich meine Beine an meinen Körper und kauerte mich in eine Ecke. Ich versuchte mir einzureden, dass das alles nur ein schlechter Traum war und ich gleich aufwachen würde. Doch als ich mich in den Arm kniff passierte gar nichts. In meinem Kopf drehte sich alles, als ich fest stellte, dass ich wirklich ein Werwolf geworden war. Sicherlich hatte dieser Biss das verursacht und jetzt war ich zu einem dieser Monster geworden. Meine Hände glitten in meine dunklen braunen Haaren und ich zog panisch an ein paar Strähnen.
„Wieso muss das ausgerechnet mir passieren? Wieso muss ich zu einem dieser Monster mutieren? Ich muss das irgendwie los werden. Ja sicherlich gibt es eine Lösung für das alles. Ich muss optimistisch bleiben und nicht weiterhin denken, dass ich zu einem halben Wolf geworden bin und nun zu einem Killer mutieren werde. Sicherlich werde ich jetzt Rehe und so jagen und jeder wird mich so komisch ansehen. Außerdem weiß ich noch nicht mal mehr, was Werwölfe können und wie sie sich verhalten. Bestimmt werden mich die anderen Werwölfe fressen, wenn sie mich sehen. Schließlich wurde gesagt, dass ein paar Werwölfe andere Werwölfe essen. Ich bin geliefert. Mein Leben hat hier und heute ein Ende und dabei konnte ich mich noch nicht mal mehr von meinen Eltern verabschieden.“
Mit jedem Wort, dass ich vor mich hin murmelte, stieg meine Panik und mein Pessimismus. Ich wollte hier einfach nur noch weg und zurück zu meinem alten Leben. Ein Leben ohne Werwolf. Es war sicherlich wirklich nur ein sehr sehr schlimmer Traum oder ich war nach dem ich das Bewusstsein verloren habe in ein Komma gefallen. Der Biss ist sicherlich nur der Grund für diesen Alptraum. Doch ich wollte wieder hier raus und irgendwer sollte mich jetzt gefälligst aufwecken. Ich hatte keine Lust mehr auf diese scheiße.
Plötzlich hielt der Wagen an und ich tauchte wieder aus meiner leichten Panikattake auf. Die Türen wurden von dem Wagen aufgerissen und ein Mann betrat den Wagen. Er kam bis in die hinterste Ecke, wo ich vor Angst zitternd kauerte. Grob wurde ich von diesem Mann gepackt, nach dem er mich von den Ketten befreit hatte und aus dem Wagen gezerrt. Unsanft wurde ich aus dem Wagen geschubst, stolperte und fiel hart auf den Boden, der aus Kopfsteinpflaster bestand. Ein Stöhnen verließ meinen Mund und ich spürte wie warmes Blut meinen Arm hinunter lief, da ich mich an einem der spitzeren Pflaster geschnitten hatte. Bei diesen Schmerzen und der ganzen Situation war ich schon den Tränen nah.
„Sie sind immer etwas grob, wenn die nächsten Wölfe ankommen. Damit wollen sie ihre Macht und Überlegenheit unter Beweis stellen. Komm ich helfe dir auf“, sagte auf einmal eine männliche Stimme, die mich kurz darauf sanft unter den Arm packte und mich auf meine Beine zog.
Mein Blick hob sich dadurch und ich bekam einen ersten Eindruck von der Umgebung, in der ich mich nun befand. Ich war in dem Innenhof eines riesigen Schlosses. Überall standen Männer, die Uniformen trugen und sichtlich ihre Waffen präsentierten. Aber es tauchten auch überall spitze Ohren und buschige Ruten auf. Es kam mir so vor, als wäre ich auf einem anderen Planeten, da es eigentlich keinen Werwolf hier geben sollte. Doch irgendwie schlich sich in meinen Kopf, dass das eine Lüge war. Die Werwölfe wurden alle nur hierher geschickt. Langsam sah ich jetzt den Jungen vor mir an. Er hatte auch zwei spitze Ohren. Seine Haare waren in einem dunklen braun und seine Augen funkelten in einem angenehmen und freundlichen haselnussbraun. Er sah gepflegt aus, anders als manch andere Werwölfe, die ich gerade sah.
„Ich bin Thomas und gehöre einem der obersten Rudel an. Mein Rudel steht in engem Kontakt mit dem Leiter dieser Insel und versucht es wenigstens etwas erträglich hier zu gestalten. Willkommen auf Eglasia, die Insel, wo dieses Land, all ihre Werwölfe bringt und ihnen zwanghaft Kontrolle beizubringen, um sie danach zu Sklaven zu machen“, sagte der Junge und beugte sich etwas herunter, was sicherlich seine Begrüßung war.
Ich konnte ihm jedoch keine Fragen mehr stellen, da er auf einmal von einem weiblichen Werwolf mit braunen fast schon endlos wirkenden Haaren gerufen wurde. Er ließ schnell von mir ab und ging zu diesem Mädchen. Damit war ich wieder alleine und diese neugierigen Blicke, die sich in mich bohrten gefielen mir nicht. Plötzlich kam wieder einer der Männer und schubste mich grob zu einer großen Tür. Ich musste erstmal alles verdauen, denn diese ganze Situation war zu viel für mich.
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The Wolves Curse
Werwolf❝ Entkomme dem Ruf des Monsters, denn du bist keins. ❞ Drei Wörter. Werwölfe gibt es. Schon lange leben sie mit den Menschen auf der Welt in Koexistenz, doch in einem einzigen Land hatte man noch nie die halben Menschen mit den flauschigen Ohren und...