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Langsam stand ich wieder auf, nach dem ich einfach so auf den Boden gefallen war. Die ganze Sache mit Cody eben hatte mich ziemlich aus dem Konzept gebracht, sodass ich sogar auf die Knie gefallen war. Erst jetzt, nach dem ich wieder aufgestanden war und mir kurz über mein Gesicht fuhr, merkte ich, dass ich geweint hatte. Mein Gesicht war an den Wangen und besonders unter den Augen etwas nass und schnell wischte ich mir mit der Hand das alles weg. Ich hatte immer noch keine Ahnung, warum seine Worte mich so fertig gemacht hatten. Schuld und Schmerz lastete nun auf mir und ich konnte nicht verhindern, dass auf einmal ein Schluchzen über meine Lippen wich. So schlimm hatte mich noch nie jemand verletzt, deshalb war das alles etwas verwirrend für mich.
Ich setzte mich nun langsam wieder in Bewegung zu dem Haus, in dem ich mit Lyras Rudel schlief. Zwar war mir im Moment gar nicht zum schlafen zumute, dennoch wollte ich mich in das warme Bett legen und mich dadurch wenigstens etwas geborgen fühlen. Ich sollte mich endlich damit abfinden, dass es kein Heilmittel gab und ich für immer hier fest saß. Der erste Schritt zur Besserung war schließlich Einsicht und ich sollte endlich realisieren, dass es sich hier um keinen schlechten Alptraum handelte.
„Caitlyn“, sagte auf einmal eine weibliche Stimme, die mich sofort zum stehen brachte. Ich sah in die Richtung aus der die Stimme kam und entdeckte Elena.
Sie trug ein weißes langes Kleid und ihre braunen Haare hingen geschmeidig über ihre Schultern. Im Mondlicht sah sie noch viel schöner aus, als sonst schon. Ich konnte verstehen, warum sich hauptsächlich männliche Werwölfe sich ihr anschlossen. Lyra war zwar auch hübsch, doch sie hatte eine gesamte andere Ausstrahlung, die einen eher fernhielt. Irgendwie konnte ich in diesem Punkt Thomas nicht verstehen. Er hatte so einen Alpha, die ihn auch wollte und dennoch entschied er sich für Lyra. Zwar konnte ich verstehen, was er vielleicht an Lyra fand, doch Elena hatte irgendwie mehr. Ich schüttelte etwas den Kopf, da diese Gedanken, die ich hatte etwas seltsam waren. Anscheinend war ich durch die Sache mit Cody nicht mehr wirklich bei klarem Verstand.
„Wir haben uns noch nicht kennengelernt. Du bist frisch auf die Insel gekommen. Anscheinend siehst du nicht so gut aus, komm doch mit in mein Zimmer und wir trinken eine Tasse Tee. Ich würde dich gerne besser kennen lernen, besonders weil du ja schon bei Lyra und Cody Interesse geweckt hast.“
Sie war so freundlich und hatte sofort gesehen, dass es mir schlecht ging. Anscheinend war sie wirklich ein Engel. Dieses Mädchen hatte etwas absolut magisches an sich und das sah anscheinend auch jeder. Langsam trat ich nun zu ihr und sie schenkte mir ein warmes Lächeln. Elena legte nun eine Hand auf meine Schulter und wir gingen zusammen los. Ihr Zimmer lag in dem prachtvollsten Bereich des Schlosses. Alles glänzte nur so vor Sauberkeit und Reichtum. Dieses Rudel und besonders sie hatte es unheimlich gut. Ich bekam den Drang hier zu bleiben und besonders bei ihr zu bleiben. Schließlich erreichten wir ihr Zimmer und es stellte sich als riesig heraus. Unten war ein Schreibtisch, sowie Couch und alles, während sich etwas weiter oben ihr Bett befand. Ich setzte mich auf die Couch und sie holte währenddessen Tee. All das was sie hatte, von dem konnte ich nur träumen. Es war unfassbar toll hier und ich hatte das Gefühl, dass ich hier ein zuhause finden konnte. Anders als bei Lyra, die mich nur wie ein einfaches Mitglied ihres Rudel behandelte. Elena setzte sich nun wieder neben mich und schenkte mir etwas Tee ein, von dem ich einen großen Schluck nahm.
„Warum siehst du so traurig aus, meine Liebe? Es scheint dich etwas ziemlich mitgenommen zu haben. Hat irgendwer etwas Böses zu dir gesagt?“, fragte sie mich sanft und ich sah zu ihr. Als ich in ihre Augen blickte bemerkte ich für kurze Zeit eine Veränderung, doch ich dachte mir nichts dabei. Für mich wirkte sie, wie jemand mit dem man über alles reden konnte und der einem immer eine ehrliche Antwort gab.
„Ich gehöre nicht in diese Welt, dass wurde mir heute wieder einmal bewusst. Eigentlich bin ich ein Mensch, doch seit dem ich von einem Werwolf gebissen wurde, hatte sich mein ganzes Leben verändert. Doch es gibt kein Heilmittel und wenn jemand heraus findet, wer ich wirklich bin, dann werde ich sicherlich getötet.“
Ich hatte keine Ahnung warum ich ihr das erzählte, aber ich fühlte mich dadurch leichter. Außerdem wirkte es so, als könnte ich ihr alles anvertrauen und sie würde nichts sagen. Auf einmal stand sie nach meinem Worten jedoch auf und holte von ihrem Schreibtisch ein Blatt Papier, sowie ein kleines Messer. Sie setzte sich danach wieder neben mich und sah mich mit einem warmen Lächeln an.
„Ich kann dich beschützen und dir beibringen in dieser Welt zu leben. Wir können gemeinsam versuchen ein Heilmittel zu finden, denn auch ich wünsche mir ein Mensch zu werden. Lass uns zusammenarbeiten. Doch ich vertraue nur Leuten, die in meinem Rudel sind. Wenn du wieder dein altes Leben möchtest, dann tritt ihm bei. Du brauchst nur dieses Blatt mit etwas von deinem Blut zu unterzeichnen.“
Mein Blick lag gebannt in ihren Augen und wieder veränderten sie sich kurz. Für mich schien es eine gute Idee zu sein ihrem Rudel beizutreten und da ich noch keinen Schwur bei Lyra abgelegt hatte, gehörte ich sozusagen noch gar nicht zu ihrem Rudel dazu. Elena reichte mir das Messer und ich nahm es an. Dann hielt sie das Blatt über meine Hand und ich atmete kurz durch. Anschließend schnitt ich mir in die Hand und ließ das Blut auf das Papier fallen. Ein breites Lächeln erschien auf den Lippen von Elena.
„Willkommen in meinem Rudel, Caitlyn. Ruh dich ein bisschen aus. Ich werde dich morgen meinem Rudel vorstellen bei der Party, die wir schmeißen", sagte sie und ging nach ihren Worten. Ich legte mich auf der Couch hin und schnell fand ich zum Schlaf. Es war so, als wäre all das mit Cody aus meinem Kopf einfach verschwunden. Für mich gab es nur noch dieses Rudel.
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The Wolves Curse
Wilkołaki❝ Entkomme dem Ruf des Monsters, denn du bist keins. ❞ Drei Wörter. Werwölfe gibt es. Schon lange leben sie mit den Menschen auf der Welt in Koexistenz, doch in einem einzigen Land hatte man noch nie die halben Menschen mit den flauschigen Ohren und...