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Das erste Mal seit ich gebissen wurde, stieg so eine Wut in mir auf, dass ich spürte, wie all der Schmerz, die Trauer und auch die Angst in blanke bloße Wut umgewandelt wurden. Ein lautes Knurren kam über meine Lippen, während ich mich gegen die zwei Werwölfe wehrte, die mich geschnappt und gepackt hatten. Sicherlich wäre ich Ihnen entkommen, wenn ich nicht so oft gestolpert wäre, aber in diesem Moment musste ja wieder meine tollpatschige Seite hervor kommen und am Ende hatten sie mich dann.
Auf einmal spürte ich, wie meine Haut ganz warm wurde. Es war so, als würde ich auf einmal Fieber bekommen, während die zwei Werwölfe mich immer näher an den Kerker brachten. Immer wieder schlug ich mit meinen Beinen und Armen so gut es ging um mich, doch ich schaffte es einfach mich nicht zu befreien. Als sich ein weiteres Knurren tief aus meiner Kehle löste und über meine Lippen kam, war kurz darauf ein lautes Zischen zu hören. Plötzlich wurde ich von den zwei Werwölfen losgelassen und wirklich grob und unsanft in eine der leeren Zellen geschubst. Die Tür, die aus Metallgittern bestand, schloss sich schnell hinter mir und ich hörte ein klickendes Geräusch, das mir bestätigte, das die zwei mich erfolgreich eingesperrt hatten.
„Verdammt ihre Haut wurde auf einmal kochend heiß. Ich habe mir meine Hände an ihr verbrannt“, sagte einer der beiden Wölfe. Ich sah über meine Schulter und entdeckte, dass auf seinen Handflächen tatsächlich Brandblasen zu sehen waren. Ich hatte keine Ahnung, wie ich so etwas angestellt hatte, aber diese Verbrennung war auf jeden Fall zweiten Grades und dritter Grad konnte tödlich enden.
Langsam ließ ich mich auf den kalten aus Stein bestehenden Boden fallen und fuhr mir kurz über meine Haut. Sie war nicht mehr warm und auch meine Wut war zurück gegangen. Ich glaubte, dass mein Wolf mich beschützen wollte. Durch die beiden Werwölfe war ich ernsthaft in Gefahr, da sie mich hier rein stecken wollte und vielleicht war das der Sicherheitsmechanismus. Durch meine Art hatte ich Angst mich selbst zu schützen und deshalb übernahm dann mein Wolf, wenn ich in einer wirklich ernsten Lage war. Schließlich wollte er auch nicht gerade eingesperrt sein. Es war schon erstaunlich, dass die ganze Zeit mein Wolf akzeptiert hatte nicht raus zu dürfen, weil ich nicht akzeptieren konnte, dass ich so anders war. Selbst jetzt, nach dem ich langsam Akzeptanz gefunden hatte, kam er nur in Notfällen. Ich hatte nicht wirklich verstanden, was Cody mit seinem Inneren Wolf gemeint hatte, doch jetzt verstand ich es klar und deutlich. Es waren die tierischen Instinkte, die wir von einem Wolf übernommen hatten.
Aus meinen Gedanken wurde ich jedoch heraus geholt, als ich auf einmal hörte, wie Schuhe auf dem Steinboden klackerten und mir damit ein Zeichen gaben, dass jemand kam. Ich hörte im Moment so viel klarer und deutlicher, dass ich es gar nicht mehr abstellen wollte. Dieses erweiterte Gehör war der Wahnsinn. Als die Schritte näher kamen, nahm ich auch den Duft von starkem Lavendel in meiner Nase war, was mich dazu veranlasste etwas zu husten. Kurz nach dem ich das gerochen hatte, erschien eine zierliche Gestalt mit einer tragbaren Laterne in der Hand vor meiner Zelle. Sie hielt die Laterne etwas höher und dadurch erkannte ich, um wen es sich handelte. Natürlich war es Elena. Mir war vorher schon klar gewesen, dass sie sicherlich geplant hatte mich hier einzusperren.
„Ihr habt sie also doch geschnappt. So dumm und ängstlich wie sie ist, habe ich damit gerechnet, dass die Menschen sie kriegen. Anscheinend ging die Arbeit dann doch an euch, Jungs. Ihr könnt jetzt gehen, den Rest werde ich übernehmen“, sagte sie und warf den beiden Wölfen ein breites Lächeln zu, ehe sie ihnen einen Kuss auf die Wange gab und sie dann aus dem Kerker verschwanden.
Nach dem sie weg waren, verschwand das Lächeln schnell aus dem Gesicht von Elena. Sie wurde ernst und ein fieses Grinsen schlich sich jetzt auf ihr Gesicht. Wenn man sie so sah, wirkte sie sogar ein wenig hässlich. Ich zog meine Beine an meinen Körper und blieb weiterhin hinten in meiner Zelle sitzen. Von ihr ging eine unglaubliche Gefahr aus und das bemerkte ich erst jetzt, nach dem das erste Mal mein Wolf hervor gebrochen war. Auf dieses Gefühl vertraute ich gerade und deshalb würde ich ihr nicht näher kommen, wie nötig.
„Du wirst das Heilmittel nicht von mir bekommen, falls ich es in mir tragen sollte und selbst wenn wüsste ich noch nicht mal mehr wie du es kriegst, denn mein Blut ist ganz sicherlich nicht so wie du denkst“, knurrte ich leicht. Sie ging mir gewaltig gegen den Strich, nach all dem was sie getan hatte. Zwar hatte ich auch Angst vor ihr, weil sie so mächtig war und eine hohe Position hatte, doch im Moment wandelte sich meine Angst in Wut um, was ich gerade mal gar nicht so schlecht fand. Auf meine Worte hin lachte Elena nur und setzte sich schließlich auf den Stuhl, der an der Wand außerhalb meiner Zelle war. Als der Schein der Laterne dort schien, entdeckte ich auch zwei große Eimer voll Wasser, was bei mir Fragen aufwarf.
„Keine Sorge solltest du das Heilmittel in dir tragen, dann weiß ich wie ich es bekomme. Meine Großmutter hatte mir einmal eine Prophezeiung erzählt, dass irgendwann ein Mädchen auftaucht, das menschliches wie wölfisches Blut in sich trägt. Wenn dieses Mädchen auftaucht, dann trägt es einen großen Schatz in sich, der der Familie, die nah an den Menschen sind und viel Macht haben zu unbeschreiblich großer Macht verhelfen wird. Ich hatte ihr nie geglaubt, doch als du aufgetaucht bist, hat sie sich erfüllt. Du wirst mir diese Macht durch das Heilmittel bringen.“
Ich schluckte stark, als ich von dieser komischen Prophezeiung hörte. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mal ein Teil so eines Mythos sein würde. Jedoch schlug das Herz von Elena gleichmäßig in ihrer Brust, was entweder bedeutete sie sagte die Wahrheit oder sie war eine unglaublich gute Lügnerin. Jedoch hatte ich das Gefühl, dass ich endlich den Plan von ihr aufdecken konnte und somit ihre wahren Absichten. Deshalb war das Gespräch für mich noch lange nicht zu Ende.
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The Wolves Curse
Hombres Lobo❝ Entkomme dem Ruf des Monsters, denn du bist keins. ❞ Drei Wörter. Werwölfe gibt es. Schon lange leben sie mit den Menschen auf der Welt in Koexistenz, doch in einem einzigen Land hatte man noch nie die halben Menschen mit den flauschigen Ohren und...