|04|

132 31 18
                                    

Müde stand ich vor meinem Kleiderschrank und suchte ein Outfit für den heutigen Schultag. Ich freute mich gar nicht auf diesen Tag. Denn erstens: es war Montag und zweitens: draußen war es kalt, ziemlich kalt sogar. Man merkte schon langsam, dass der Herbst kam, worauf ich mich aber richtig freute. Die Farben der Blätter, die warmen Getränke und die dicken Pullover machten den Herbst zu meiner Lieblingsjahreszeit.

Nach langem Überlegen griff ich nach einem weinroten Strickpullover und einer schlichten schwarzen Jeans. Nachdem ich mich im Badezimmer fertiggemacht hatte, griff ich nach meinem Rucksack und ging die Treppen hinunter. Im Wohnzimmer sah ich Yuki der friedlich in seinem Bettchen schlief. Ein köstlicher Geruch führte mich in die Küche, wo ich auch meine Mutter am Herd entdeckte. Mit einem Kuss auf die Wange begrüßte sie mich und stellte die Eierspeise auf den Esstisch. Während dem Essen unterhielten wir uns über den bevorstehenden Tag und erzählte ihr von der merkwürdigen Nachricht von Ava. Sie beruhigte mich, wie es jede Mutter tat.

Ein schneller Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich langsam in die Schule gehen sollte. Deswegen packte ich mein Jausenbrot in meinen Rucksack und zog mir meine schwarzen Boots an.

,,Wir sehen uns später, Schätzchen."

Meine Mutter nahm mich in den Arm und drückte mir einen schnellen Kuss auf die Schläfe.

Nach einem langen Gehweg kam ich bei der Schule an, wo ich auch von einer nervösen Ava begrüßt wurde. Man sah ihr an, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. So kannte ich sie gar nicht. Normalerweise sprang sie in der Früh wie ein Gummiball auf und ab, was heute jedoch nicht der Fall war. Vorsichtig versuchte ich herauszubekommen was ihr den Morgen so verdorben hatte. Jedoch erfolgslos. In den nächsten Minuten fand ich heraus was der Grund für ihre schlechte Laune war.

Vor der Schule wurde meine Aufmerksamkeit auf eine Menschenmenge gezogen. Es schien so als hätte sich ein Kreis um zwei Personen gebildet. Neugierig zog ich Ava zu der ,,Versammlung" und stellte mich auf Zehenspitzen, um zu sehen was wirklich los war.

In der Mitte des Kreises erkannte ich Nate und einen, mir unbekannten braunhaarigen, Jungen. Der Neue war ganz schlicht angezogen. Er hatte nämlich ein hellblaues T-Shirt, eine graue Weste drüber und eine dunkelblaue Jeans an. Strähnen seiner leicht lockigen Haare fielen ihm ins markante Gesicht. Seine grünen Augen waren einfach unbeschreiblich. Sie strahlten so viel Wärme und Frieden aus.

Ich wurde aus meinen Gedanken geweckt als ich merkte, dass Nate den Neuen mit beiden Hände wegschubste. Schnell lief Ava los und stellte sich zwischen den beiden. Verwundert sah ich zu meiner besten Freundin. Warum würde sie den Neuen beschützen wollen? Sie kennt ihn doch gar nicht. Nicht, dass Ava nicht hilfsbereit wäre, aber für so mutig hielt ich sie nicht. Es sei denn sie kannte ihn. Es kann niemand anderer als Finn sein. Doch er sah nicht so aus wie früher.

Inzwischen merkte ich, dass Ava Finn hinter sich zog und in meine Richtung kam. Wütend stemmte sie ihre Hände in die Hüfte und sah ihren lächelnden Bruder an.

,,Finn, was machst du denn eigentlich nur für dumme Sachen? Warum widersprichst du deinem ehemaligen besten Freund und beleidigst ihn anschließend?"

Fröhlich schüttelte er den Kopf und sah kurz zu Nate.

,,Ich habe ihn doch nicht beleidigt. Er wollte mir, wie früher, eine Zigarette anbieten, doch ich lehnte ab und erzählte ihm von meinem Glauben. Ist das so schlimm? Jeder Mensch sollte von der guten Nachricht hören."

Fragend sah ich nur den Jungen vor mir an. Habe ich richtig gehört? Sein neuer....Glaube?

Genervt schüttelte Ava ihren Kopf und machte sich auf dem Weg in die Schule. Schnell folgte ich ihr und zusammen gingen zu unserem Unterrichtsraum. In der Klasse angekommen setzten wir uns in der mittleren Reihe hin und ich packte meine Bücher und Hefte aus dem Rucksack aus.

,,Ich verstehe ihn nicht. Früher da war er doch nur auf Partys, hat ständig geraucht und hing die ganze Zeit mit seinen falschen Freunden ab. Doch nun redet er die ganze Zeit über seinen Glauben und über die ... Bibel." Ava atmete tief aus und sah mich mit Tränen in den Augen an.
„Emily ich brauche deine Hilfe. Ich will wissen wer oder was hinter seiner Veränderung steht. Ich vermisse den alten Finn."

Es machte mich traurig meine beste Freundin so bekümmert zu sehen. Deswegen versprach ich alles zu tun um ihr zu helfen.

Der Vormittag verlief schnell, denn wir lernten viele neue und interessante Sachen. Als wir auf dem Weg in die Mensa waren, kam Finn auf uns zu. Er blieb vor uns stehen und spielte nervös mit seinem roten Armband.

,,Könnte ich heute vielleicht mit euch am Tisch essen?"

Kurz sah ich zu Ava und merkte, dass sie nicht so glücklich war, mit ihrem Bruder gesehen zu werden. Doch ich sagte ihm schnell zu. Je mehr Zeit wir mit ihm verbringen, desto mehr können wir über ihn erfahren.

Als wir die Mensa betraten, merkte ich, dass alle Blicke auf uns gerichtet waren. Doch ich lies mir nicht anmerken, dass es mir selbst unangenehm war mit Finn gesehen zu werden. Wie fast jeden Tag holte ich mir einen Salat und eine Nachspeise. Auf dem Weg zum Tisch, wurde ich von einer Person gestoppt, die sich als Nate rausstellte. Kurz begrüßte er mich und sah auf meinen Arm.

,,Gehts dir besser? Denn wie es aussieht hast du meinen Ratschlag befolgt."

Mit einem Nicken antwortete ich auf seine Frage und sah in sein lächelndes Gesicht. Sein Lächeln war einfach nur ... umwerfend. Langsam merkte ich, dass meine Wangen sich erhitzten. Nates Grinsen zeigte mir, dass er auch gemerkt hatte, dass ich errötete.

,,Man sieht sich, Emm."

Mit gesenktem Kopf ging ich zu der wartenden Ava und setzte mich neben sie hin.

,,Seit wann führt ihr eine Unterhaltung ohne euch zu beleidigen?", fragte mich meine grinsende Freundin und biss von ihrem Burger ab.

Lachend sah ich sie an und fing an meinen Salat zu essen. Kurze Zeit später wurde der Sessel neben mir von Finn besetzt. Plötzlich senkte er den Kopf und murmelte was vor sich hin. Kurz sah ich zu Ava ,die ihren Bruder mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete.

Als er jedoch merkte, dass wir ihn ansahen, hob er seinen Kopf und sah uns mit einem Grinsen im Gesicht an.

,,Habt ihr noch nie eine betenden Person gesehen?"

Hey :) endlich ein neuer Teil ☺️ Ich hoffe er hat euch gefallen!

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Hey :) endlich ein neuer Teil ☺️ Ich hoffe er hat euch gefallen!

Alles kann Gott, nur eines nicht: die enttäuschen, die ihm vertrauen. -E. Modersohn

Nie wieder ohne DichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt