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Emily's POV

Gestresst stand ich vor meinem Kleiderschrank. Schon seit ein paar Minuten holte ich immer wieder was aus dem Schrank und hang es wieder zurück. Ahh...ich hatte nichts zum Anziehen. Das stimmt nicht so ganz. Denn ich hatte mehr Kleidung als Nötig aber nichts passte zu diesem Tag. Meine Wetter-App teilte mir nämlich mit, dass es heute schneien wird. Ehrlich gesagt freute ich mich schon drauf, denn dann sah alles so schön weiß aus. Was ich mir am meisten wünschte war ein warmer und weißer Winter. Doch ich wusste, dass sowas nicht möglich war. Außer in meinen Träumen. Vielleicht war auch meine Liebe zu Schnee ein entscheidender Faktor warum ich mir Yuki gewünscht hatte.


Lächelnd sah ich zu meinem flauschigem Rüden der gerade zusammengerollt auf meiner Decke schlief. Wie sehr ich jetzt auch schlafen würde. Eingekuschelt in meiner dicken Decke und Yuki neben mir. Das wäre doch ein guter Plan für heute, oder? Doch leider konnte ich keine Zeit mehr vertrödeln, denn ich musste so schnell wie möglich aus dem Haus. Ich griff nach einer blauen Hause, einem grauen Pullover und einem dicken Schal. Leise schlich ich mich zum Bett und küsste Yuki auf den Kopf. Mit dem Rucksack in der Hand ging ich die Treppen hinunter und wurde von meiner wartenden Mutter empfangen.


,,Los,los...wenn wir nicht in zwei Minuten im Auto sitzen kommen wir nicht mehr pünktlich in der Schule an.''


Ich war sehr dankbar, dass sie mich in die Schule führte. Aber ich war hungrig. Sehr hungrig. Etwas schlecht gelaunt zog ich meine Stiefel und Jacke an. Meine Mutter wartete, mit einer Thermoskanne in der Hand,  im Auto. Sie überreichte mir die Kanne lächelnd.


,,Hier Schätzchen. Ich hoffe, dass er dich ein bisschen weckt und erwärmt.''


Lächelnd nickte ich und nahm einen großen Schluck Kaffee. Müde lehnte ich den Kopf an die eiskalte Scheibe und schloss meine Augen. Ich konnte nicht anders als an Lina zu denken. Was sie wohl jetzt tat? Ob sie Schmerzen hatte? Freut sie sich auch so sehr auf den Schnee wie ich? Alles Fragen auf die ich keine Antwort hatte. Ich vermisse sie. Auch wenn sie zu Beginn etwas schlecht gelaunt war, merkte ich, dass ich danach viel glücklicher war. Glücklich, dass ich so eine starke Person kennenlernen durfte.


,,Emily, hast du mir zugehört?''


Entschuldigend schüttelte ich den Kopf und sah meine Mutter an, die sich auf die eisige Straße konzentrierte.


,,Ich habe gefragt, was du heute vor hast. Wenn du willst kannst du mit mir heute einkaufen kommen. Ich bräuchte noch ein paar Christbaumdekoration.''


,,Wäre es ein Problem wenn ein paar Freunde mitkommen würden?'' Lächelnd schüttelte sie den Kopf.


Ich hatte die perfekte Idee wie wir Linas Weihnachten verschönern könnten.


Ein paar Minuten später kamen wir in der Schule an. Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete ich mich von meiner Mutter und öffnete die Autotür. Eisiger Wind blies mir ins Gesicht. Schnell ging ich in die Schule hinein. Ich richtete meine, durch den Wind, verwuschelten Haare. Mein Plan war jetzt Nate, Finn und Ava zu finden und ihnen was von meinem Plan zu erzählen. An einer Wand anlehnend entdeckte ich Finn, der wie immer ganz alleine stand. Langsam, um nicht auf den nassen Fliesen auszurutschen, machte ich mich auf dem Weg zu ihm. Sanft stupste ich seine Schulter an. Er drehte sich zu mir und sah mich ein bisschen erstaunt an. Seine leicht lockigen Haare fielen ihm ins kantige Gesicht und leichte Augenringe waren unter seinen Augen zu sehen. Munter sah er definitiv nicht aus. Was wohl in der Familie liegt, denn Ava war auch nicht gerade ein Morgenmensch.


Ich war immer so nervös wenn ich vor ihm stand. Es war so als hätte ich noch nie mit einem Jungen gesprochen. Seine Ausstrahlung war so besonders, dass es sich fast vereinschüchterte. Dass, er gläubig war half da auch nicht viel.


Grinsend sah er mich an. Hat er mich gerade was gefragt? Was ist nur mit mir los?


,,Emily?''


Ich spürte wie meine Wangen sich leicht erhitzen. Peinlich berührt sah ich auf den Boden. Ich merkte, dass er plötzlich seinen Blick von mir nahm und in eine andere Richtung blickte. Ich folgte seinem Blick und entdeckte Nate der sich lachend  mit seinen Freunden unterhielt. Etwas überrascht sah ich zu Finn.


,,Warum bist du nicht bei ihm? Ich dachte, dass nach gestern alles wieder geklärt ist.''


Finn atmete laut aus und fuhr sich durch die braunen Haare.


,,Ich glaube nicht, dass wir wieder so befreundet sind wie früher. Wir haben bei dir die Missverständlichkeiten geklärt, aber das heißt nicht, dass wir wieder Freunde sind. Ich hätte nichts dagegen. Außerdem bin ich nicht so beliebt wie seine anderen Freunde, was mich jedoch nicht stört. Ich will mich für meinen Glauben nicht schämen und will auch nicht so wie die anderen sein. Ich bin lieber von Menschen verlassen, aber ein geliebter Sohn von dem Allmächtigen.''


Überrascht sah ich ihn an. Sein Gesicht hatte sich erhellt als er sprach. Ich verstand nicht alles was er sagte. Genau das regte mich an mehr über ihn und seinen Glauben zu erfahren.


,,Hast du heute was vor? Wenn nicht dann würde ich dich gerne einladen ein paar Sachen für Lina einkaufen zu gehen. Meine Mutter wird mitkommen. Kannst du Nate fragen ob er mitkommen will? Immerhin ist es seine Cousine.''


Er nickte nur und sah mich mit einem Lächeln auf den Lippen an.


,,Auch wenn ich noch nicht weiß was du genau geplant hast, finde ich die Idee wirklich sehr schön. Wir sehen uns später, Emily.''


Kurz legte er seine Hand auf meine Schulter und ging die Stiegen zu den Klassenräumen rauf. Gerade sah ich Ava die mit einer roten Nase die Schule betrat. Schnell ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm.


,,Emily, du hast mich aber vermisst.''


Lachend lies ich sie los und erzählte ihr von meinem Plan. Sie willigte ein, auch wenn sie von der Idee mit Nate irgendwo hinzugehen nicht so toll fand. Ava schrieb Finn, dass wir uns um 16 Uhr vor dem Shoppingcenter treffen werden.


Sieben Stunden vergingen und Ava und ich wurden von meiner Mum abgeholt.


,,Emily, wolltest du nicht deinen neuen Freund und Finn einladen?''


Genervt verdrehte ich meine Augen.


,,Wie oft soll ich dir das noch sagen. Er ist nicht mein Freund. Sie werden später kommen, da sie eine Stunde länger Unterricht haben.''


Ava lachte leise und murmelte ein leises ,,Noch nicht''.


Kann mich bitte jemand aus diesem Auto befreien? Meine Worte wurden erhört denn wir parkten gerade vor dem großen Geschäft. Zusammen gingen wir kurz essen und machten uns dann auf den Weg zum vereinbarten Standort.


Meine Mutter sah auf ihr Handy und sah mich dann traurig an. Sie packte ihr Handy wieder in die Tasche und nahm ihre Autoschlüssel raus.


,,Es tut mir leid, aber ich muss wieder nach Hause fahren. Emily, deinem Vater geht es nicht so gut. Habt Spaß und passt auf euch auf.''


Schnell verabschiedete sie sich von uns und machte sich auf dem Weg zum Ausgang. Ich hoffte, dass heute alles reibungslos ablaufen wird und, dass sich alle verstehen werden.

Ich wünsche euch allen frohe Ostern! Leider habe ich vergessen das Kapital aus einer anderen POV zu schreiben

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Ich wünsche euch allen frohe Ostern!
Leider habe ich vergessen das Kapital aus einer anderen POV zu schreiben. Ich verspreche euch, dass das nächste aus einer anderen Sicht sein wird.

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