Finn's POVDie Fahrt zum Shoppingcenter verlief sehr still. Nate, der sich geopfert hatte mich hinzufahren, konzentrierte sich auf die Straße während er im Takt der Musik den Finger am Lenkrad tapste. Wir hatten seitdem wir bei Emily waren, nichts mehr gesprochen. Die Versöhnung verlief ein bisschen zu schnell um wieder beste Freunde zu sein. Immerhin waren wir für zwei Jahre zerstritten, ohne, dass ich es wusste. Vorsichtig parkte er das Auto in eine Parklücke und wir stiegen aus. Ich bedankte mich bei Nate fürs mitnehmen und wir gingen zusammen zum Eingang der Mall. Ich schaute mich nach Emily und Ava um und entdeckte beide redend vor einem weihnachtlichen Geschäft. Ava schaute in unsere Richtung und begrüßte uns.
,,Hey. Meine Mutter musste leider wieder nach Hause fahren, aber ich hoffe das stört euch nicht.''
Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf.
,,Was hast du denn eigentlich geplant? Alles was ich weiß ist, dass es um Lina, Nates kranke Cousine geht.''
,,Ich habe mir überlegt, dass es Lina gefallen würde, wenn wir ihr Zimmer dekorieren würde. Alle Räume sehen in der Klinik so langweilig und leblos aus. Sie verdient es schöne Weihnachten zu haben.''
Emily lächelte mich an und fuhr sich durch ihre welligen Haare. Ihre großen braunen Haare wanderten zum bunt geschmückten Laden. Ein großer Weihnachtsbaum war vor dem Eingang platziert und viele Lichterketten leuchteten durch die Fensterscheibe. Gerade liefen zwei kleine Kinder glücklich aus dem Geschäft. Zwei Erwachsene, wahrscheinlich die Mutter und der Vater, schüttelten lachend ihre Köpfe. Beide trugen schwere Tüten. Verliebt sah die Mutter zu ihrem Mann und platzierte ein Kuss auf ihrer Wange. Mein Wunsch war es auch einmal meine eigene Familie zu haben. Eine glücklich Familie. Doch irgendwie hatte ich auch Angst, denn ich wollte nicht wie mein Vater werden. Noch als Ava und ich jung waren, verließ er uns. Meine Mutter arbeitete seitdem sehr lange. Jeden Tag kam sie müde und erschöpft nach Hause. Auch wenn sie von außen stark schien, hörte ich sie manchmal im Nebenzimmer weinen. Ich danke Gott, dass er uns immer bei Seite stand und uns wieder auf die Beine zu kommen.
Neben mir hörte ich Nate und Ava reden. Emily sah mit einem echten Lächeln auf den Lippen zur Familie, die sich gerade lachend unterhielt. Emily hatte sich in den letzten zwei Jahren wirklich verändert. Ihre Haare sind kürzer, sie ist ein wenig gewachsen und auf ihrem Gesicht waren mehr Sommersprossen als sonst. Doch nicht nur äußerlich änderte sie sich, sondern auch innerlich. Genau wie meine Mutter schien sie eine Maske zu tragen. Eine Maske der Stärke, Fröhlichkeit und Selbstbewusstsein. Doch ihre Augen verrieten was anderes. Ich war mir sicher, dass es ihr seelisch nicht gut ging. Noch vor wenigen Jahren ging es mir genau so, vielleicht auch schlechter. Ich war ein Junge der viele bösen Taten beging. Doch mein Leben änderte sich von einem Tag auf den anderen. Es war nicht immer leicht Gott so zu dienen wie er es wollte, doch jeden Tag gab er mir Kraft die Hindernisse zu meistern Auf gar keine Fall will ich jetzt damit sagen, dass ich ein perfekter Mensch bin. Auf gar keine Fall. Aber ich danke Gott für alles das er mir gibt und, dass er mir meine Sünden vergibt.
,,Wie steht mir das?''
Grinsend stand Ava vor mir. Eine pinke Weihnachtsgirlande schmückte ihren Hals. Emily hang Nate gerade Christbaumkugeln auf die Ohren. Lachend schüttelte er seine Kopf, aber achtete drauf, dass sie nicht runterflogen. Er beugte sich zu Emily und flüsterte ihr was ins Ohr. Sie waren sich für ein paar Momente so nah. Kichernd kam sie auf mich zu. Hinter ihrem Rücken versteckte sie etwas, aber ich konnte es nicht erkennen. Plötzlich spürte ich was auf meinem Kopf. Lachend zog sie mich hinter sich und blieb vor einem großen Spiegel stehen. Ich erkannte, dass ich Rentierohren in meinem Haaren hatte. Kurz sah ich die anderen an. Alle waren beschmückt außer Emily. Grinsend sah ich sie an. Ihr Lachen änderte sich zu einem beängstigten Blick. Gerade machte sie einen Schritt nach hinten. Versuchte sie gerade wegzulaufen?
,,Du glaubst, dass du einfach so davon kommst? Na warte nur.''
Grinsend zog ich sie zu mir und umklammerte ihre Taille.
,,Finn, was...was hast du vor?''
Ihre wunderschönen Augen sahen flehend zu den bunten Lametten in meiner Hand. Ich musste wirklich zugeben, dass sie eines der schönsten Mädchen war die ich je gesehen habe. Ein räuspern riss mich aus meinen Gedanken. Eine etwas verärgerte Verkäuferin stand vor uns.
,,Wir sind hier in einem Geschäft und nicht auf einem Kinderspielplatz. Bitte führen Sie Ihre Einkäufe fort. Kuscheln könne Sie auch außerhalb dieses Ladens.''
Emily riss sich geschockt aus meinen Armen und sah peinlich berührt auf den Boden. Die alte Dame verschwand nachdem ich mich entschuldigt habe. Schnell gingen wir mit den ausgesuchten Dekorationen zur Kasse. Dort warteten Nate und Ava schon auf uns. Hinter Ihnen stand die Dame von vorhin. Böse sah sie Emily und mich an. Ava sah mich fragend an.
,,Erzähl ich dir später, Schwesterherz.''
Nachdem wir alles gezahlt hatten, entschieden wir uns direkt in die Klinik zu fahren und mit dem Dekorieren anzufangen während Lina ihre Therapie machte. Ich war gespannt Nates Cousine kennenzulernen. Doch irgendwie hatte ich auch Angst davor. Angst davor irgendetwas Falsches zu sagen.
Zusammen fuhren wir ins Krankenhaus. Dort angekommen luden Nate und ich die Einkäufe aus dem Kofferraum des Autos aus. Jeder schnappte sich eine Tüte. Nate führte uns zu einem Aufzug. Wie Emily schon vorhin erzählt hatte, waren die Wände sehr langweilig und leblos. Ein langer Gang führte uns zu einer Tür auf der Linas Name drauf stand.
Eine Krankenschwester, namens Molly, begrüßte uns und bat uns in das Zimmer rein. Sie erklärte uns, dass Lina in ca. einer halben Stunde zurück sein wird. Molly bat uns ihre Hilfe an doch wir lehnten ab, denn sie sah ohne hin schon müde aus.
Die Mädchen nahmen sich jeweils Lichterketten und hangen sie ums Bett und befestigten sie auf die Fenster. Nate half mir den gelben Tannenbaum aufzubauen. Ja gelb. Ich war auch sehr verwirrt als ich den Baum gesehen habe, aber verstand warum nachdem sie mir erklärten, dass es ihre Lieblingsfarbe war. Nate schmückte ihn mir weißen Lametten und ich hing ein paar Christbaumkugeln auf die Zweige. Erschöpft lies ich mich eine halbe Stunde später auf den Stuhl fallen. Ein Lächeln platzierte sich auf meinen Lippen als ich das bunte Zimmer sah. Plötzlich wirkte dieser Raum viel einladender und lebhaft. Auf ihrem Bett waren viele gelbe Kissen platziert, auf ihrem Nachtisch standen eine Kerze und drei Bücher. Gespannt warteten wir auf Lina. Mit jedem Schritt den ich hörte klopft mein Herz schneller.
Ich hoffte einfach nur, dass Lina sich freuen wird.
Was haltet ihr davon, dass Finn plötzlich so nah zu Emily ist? Glaubt ihr wird da was zwischen ihnen passieren? Oder shippt ihr Nate und Emily?
Ich wünsche euch allen eine gesegnete Woche!
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Nie wieder ohne Dich
Teen Fiction**reeeealy slow updates** "Finn, was ist denn nur mit dir passiert? Warum hast du dich so verändert? Du bist ein komplett anderer Mensch, niemand erkennt dich wieder.'', meinte ich besorgt und setzte mich neben ihm auf den Boden. Lächelnd sah er mic...