the pain that nobody should ever feel.

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the pain that nobody should ever feel.

Noch 7 Tage

„Habt ihr das schon gelesen?" Jacob nimmt die rote Bowlingkugel in die Hand und geht auf die Bowlingbahn vor seinen Füßen zu. „Diese Autorin E.H. Soulshot soll sich in einer Woche mitten in London zeigen. Ist das nicht verrückt? Ich wette, sie wird in den nächsten Tagen noch ein Buch herausbringen und damit einen neuen Rekord brechen. Was ist die bessere Promotion als endlich ihr Gesicht zu zeigen?" Er beugt sich vor, schwingt kraftvoll die Kugel und wirft sie auf die weiße Bahn direkt zu den Kegeln.

Die Bowlingkugel rollt laut zur Seite und trifft keinen einzigen.

Jacob lässt frustriert die Schultern hängen und kommt zurück zu den Sitzreihen. Harrison springt schon auf und grinst ihn an.

„Nun, dafür hat es keine weitere neuen Opfer vom Totenschreiber gegeben. Als wartet er darauf ihr Gesicht zu sehen, um sie als Nächstes umzubringen", meint dieser und nimmt sich eine blaue Kugel. Tom zuckt bei seinen Worten neben mir zusammen und greift sofort nach meiner Hand wie ein Sichergehen, dass ich auch noch am Leben bin. „Das hoffe ich aber nicht. Vielleicht ist sie sogar ein ganz hübsches Mädchen und Single."

„Niemals", kommt es von dem braunhaarigen Mädchen – Zendaya – neben der anderen Seite von Tom. Sie verschränkt mit abwertigendem Gesicht die Arme vor ihrem schwarzen, kurzgeschnittenen Hoodie und blickt zu mir und Tom, weil sie wie ich vernommen hat, wie angestrengt der Junge zwischen uns den Atem angehalten hat. „Ich kann mir vorstellen, dass sie ein richtiger Psychopath ist. Bei dem Mist, was sie in ihren Büchern schreibt. Und wer weiß.... Möglicherweise stimmt es, was die Presse schreibt. Sie könnte der Totenschreiber sein. Oder mit ihm in Verbindung stehen. Bei ihren kranken Worten gut vorstellbar."

Ich weiche ihrem Blick aus, als würde ich mich an ihrem hübschen Gesicht verbrennen, und beobachte Harrison bei seinem Zug. Eigentlich finde ich Zendaya ganz nett, auch wenn sie nicht dem Mädchentyp entspricht, mit dem ich gerne meine Zeit verbringe. Dieser Mädchentyp, der schlanke und lange Beine hat, lange, gepflegte Haare, perfekt geformte Augenbrauen, High-Waist Jeans trägt und kurze Oberteile. Wie diese Teenagermädchen, die in Vierer-Gruppen oder mehr auftreten und alle irgendwie gleich aussehen, sodass man sie nicht voneinander unterscheiden kann. Sie passen sich dem an, was uns die Medien vorschreiben, weil sie nicht aus dem System fallen wollen. Sie glauben, dass es stimmt, was uns die Medien über Schönheit eintrichtern wollen und fühlen sich wohl, wenn sie sich anpassen. Aber ich bin genau das Gegenteil davon.

Ich fühle mich unwohl in dieser Gruppe. Sie alle scheinen irgendwie diese typische, heutige Gruppe von Freunden zu sein, die man in Filmen sieht. Die alle ein gutes und erfolgreiches Leben haben, gemeinsam Spaß haben und später auf Partys gehen, feiern, um die Nacht zu ihrem engsten Freund zu machen. Die Welt unterliegt ihnen. Sie sind wild und berühmt, denken sich, sie wären die coolsten von allen(und das sind sie auch noch irgendwie), und sie wissen, dass sie alle Freiheiten dieser Welt haben und kosten es aus. Sie bestellen sich ein Bier oder ein Cocktail, und ich bin die einzige mit einer Cola, versuche mich nicht der Versuchung hinzugeben, einfach zu verschwinden, weil ich nicht das Gefühl habe, in dieses Bild zu passen.

Jedoch, Tom hat unbedingt darauf bestanden, dass ich den Rest vom Spider-Man Cast beim Bowling kennenlerne. Was selbstverständlich kein Problem für mich gewesen ist, bis zu dem Punkt, wo sie mich gefragt haben, ob ich mir die Haare für eine Rolle geschnitten habe und in welchem Film ich mitspielen werde. Ob ich schon immer so klein gewesen bin und wie es dazu gekommen ist, dass ich und Tom uns überhaupt getroffen haben. Das Überhaupt natürlich betont, weil noch keiner von ihnen weiß, wer ich wirklich bin. Oder dass ich zu den Hiddleston gehöre. Harrison und Jacob haben geschwiegen, als wären sie einer der wenigen, die wissen, dass es meine eigene Entscheidung ist, wann ich jemand über meine Familie aufkläre und wann nicht. Ich glaube, würde ich es den anderen erzählen, würden sie es mir nicht mal glauben. Warum auch? Sie geben sich nicht mal die Mühe, mich richtig wahrzunehmen. Als wäre ich bloß ein Schatten an Toms Seite. Aber ich verstehe nicht warum.

writing on skin. || Tom Holland FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt