Ein Dankeschön an berenicehollander, leila-ni und natürlich an all meine anderen Leser, die diese FF verfolgen und in ihr Herz geschlossen haben!
Ich wünsche euch einen tollen Start in den Oktober!
Mit sternigen Grüßen,
Sternendurst
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the taste of insane darkness.
Seine Seeaugen sind hart und haben diesen einen Ausdruck, den ich nur in besonderen Fällen gesehen habe. Wenn das Verlangen gierig und machtvoll ist, kurz davor, den Verstand vollständig zu verdüstern wie die Nacht das Tageslicht verschlingt. Dieser Blick ist eines: mordlüstern.
Und ich bin in seinem Visier.
„Du warst es?", frage ich und meine zitternde Stimme steckt zwischen zwei Oktaven fest. Leise irgendwie, doch meine Herzschläge sind ein lautes Trommeln wie bei einem Kriegsmarsch. Eine Vorbereitung auf dem Krieg, der kurz vor dem Ausbrechen ist. „Du hast meinen Bruder angegriffen?"
Bills Stirn bekommt Falten. Die tiefste zwischen den Brauen wie ein V. Ich weiß nicht wieso, aber etwas in seinen Augen sagt mir, dass ich falsche Gedanken und Beschuldigungen habe. Ob es das Irrlicht in seinem See ist? Das, wo ich einst mal darin gesehen habe, bevor sich die Dunkelheit in ihm gefressen hat wie eine Made in eine verwesende Leiche. Sie hat Eier gelegt. Faulige Eier, die nach und nach geschlüpft sind, und die Nachgeburt hat Nahrung gebraucht. Hoffnung, Träume und Licht standen auf der Speisekarte ganz oben. Sie aßen sich wie durch einen Kuchen durch seine Seele, die immer leerer und hilfloser wurde, verloren in sich selbst und der grauenvollen Welt. Es war nicht mehr aufzuhalten. Zu spät habe ich bemerkt, dass er am Fallen gewesen ist. Ich habe ihn die Hand hinhalten können, aber er hätte sie nicht gefunden, geblendet von der Finsternis in seinem Herzen. Und so bestand er eines Tages nur noch aus Maden und löchriger Dunkelheit.
Dieses Irrlicht in seinem See muss Einbildung sein. Garantiert. Es gibt keine Überreste mehr von dem Bill, der sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, nicht in dasselbe Loch zu fallen wie seine Mutter. Zwar hat er keine Depressionen, aber Depressionen sind auch eine Art von heranwachsender Finsternis im Verstand. Nach und nach vergisst du, wer du mal gewesen bist, und siehst und fühlst nur noch das, was dir die Finsternis vorgibt. Nichts dringt durch dich durch. Alles ist wie verhüllt. Nur sie ist da und wird es bleiben, solange man nicht gegen sie kämpft. Die Finsternis ist ein Freund, aber auch gleichzeitig dein größter Feind.
Bill beugt sich auf einmal weiter vor, seine Nase streicht über meine, und ich halte den Atem an. Ich spüre wie die Matratze sinkt, als er sich schleichend wie ein Fuchs bewegt. Vorsichtig, aber gezielt und wachsam.
„Nein, das bin ich nicht gewesen", brummt er ruhig, zu ruhig für diesen Augenblick, und seine Knie legen sich zwischen meine Oberschenkel. Mein Puls kocht, schlimmer als mein rasendes Herz. Er stützt sich mit den Händen neben meinem Gesicht ab, und ich habe das Gefühl, ich wäre der verängstigte Hase, den er in seinem eigenem Bau überführt. „Aber ich habe andere Dinge getan, von denen du nichts weißt. Das heißt aber nicht, dass ich sie dir nicht liebend gern erzählen würde."
„Was...?"
„Hör endlich auf damit, in Rätseln zu sprechen! Wir sind im 21. Jahrhundert!" Bill stößt ein tiefen Grollen aus seiner Kehle aus wie ein erzürntes Tier. „Und geh' von meiner Freundin runter, du verdammter Wahnsinniger!"
„Tom?", säusle ich den Namen desjenigen, der unerwartet zurückgekommen ist, und will mich aufrichten, doch Bill drückt mich mit seinem Knie zurück. Mein Herz macht einen großen Aussetzer und der Schmerz ist noch da, hat sich wie ein spitzer Holzblock in mein Herz gebohrt. Das Atmen ist schwer, als hätte sich etwas über meine Lunge gelegt. Wie ein Druck auf der Brust, der mir die Luft absperrt. Warum ist Tom wieder da? Was hat ihn aufgehalten, doch nicht zu gehen? Und vor allem: Wieso tut mein Herz dennoch weh, wenn mir eigentlich klar ist, dass er nicht zurückgekommen ist, um mir erneut das Herz zu brechen?
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writing on skin. || Tom Holland FF
FanficEin Stift, eine Haut und Abertausenden von Worten. Immer wenn die Stimme in ihrem Kopf zu laut wird, dann sind es die Worte auf ihrer Haut, die sie letztlich retten. || Emilia ist das jüngste Mitglied der Hiddleston-Familie und hat es nicht immer le...