Kapitel 75

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Sicht Leyla: Matteo sein Gesichtsausdruck sieht alles andere als Zuversichtig aus. Innerlich male ich mir schon das schlimmste aus. Emely wird es wahrscheinlich nicht geschafft haben. Ich merke immer mehr wie die Angst in mir hoch steigt und auch wenn ich gerade etwas sagen will so bringe ich gerade keinen Ton mehr heraus. Ich spüre lediglich wie Ben seine Hände von hinten um meine Schultern legt und mir Kraft gibt. Nach einer Zeit ergreift Matteo endlich das Wort und sagt „Emely lebt aber sie ist sehr geschwächt. Wir müssten sie während der OP noch einmal zurück holen. Wir haben das im Team besprochen und wir wollen sie erstmal ins künstliche Koma verlegen damit ihr Körper sich erholen kann. Ich weiß das es hart ist aber für sie ist es besser" „Und wie stehen ihre Chancen?" fragt Ben nach während ich einfach nur da stehe und ins Leere schaue. Ich fühle gerade in mir eine unheimliche Leere und Ich kann nichts dagegen machen. Ich schaffe es noch nicht mal zu weinen oder sonst etwas zu tun. „Ihre Chancen stehen 50:50 dafür das sie lebt oder eventuell... Wir müssen abwarten. Tut mir leid das ich euch nichts anderes sagen kann" erklärt und Matteo und dann ist er auch wieder verschwunden.

Sicht Ben: Auch mich lässt die Nachricht nicht kalt und ich merke wie in mir die Tränen aufsteigen. Sofort nehme ich Leyla in den Arm und merke das sie sehr geschockt ist denn sie redet nicht mit mir und sie weint auch nicht. Leyla zeigt überhaupt keine Reaktion was mich mehr als beunruhigt. „Leyla sie schafft das" ist dass einzige was auch ich gerade dazu sagen kann. Emely ist unsere Tochter und sie darf nicht sterben!
Ich nehme Leyla in den Arm und frage „Leyla wollen wir zu ihr?" und durch ein  stummes nicken symbolisiert sie mir das sie zu Emely will. Also gehe ich mit Leyla zu Emely auf die ITS und als wir dann am Bett stehen und Leyla sie Hand von Emely in ihre nimmt, fängt sie plötzlich an zu weinen. Natürlich ist es nicht schön Leyla so fertig zu sehen aber ich bin froh dass sie endlich wieder eine Reaktion zeigt.
Während wir bei Emely am Bett sitzen kommt auch Dr. Ahrend zu uns und sagt „Ich habe gerade gehört was passiert ist um dich weiß das ihr beide bei Emely bleiben wollt aber es ist mitten in der Nacht und Greta braucht euch auch" „Wir bleiben im JTK" gebe ich überzeugt von mir und Dr. Ahrend sagt „Ja das habe ich mir schon gedacht und deshalb euch ein Zimmer geben lassen wo ihr euch mit der kleinen hinlegen könnt. Julia ist bereits mit der kleinen in dem Zimmer und ein Babybett von der Säuglingsstation hat sie auch für Greta" „Danke ich weiß gerade gar nicht was ich sagen soll" „Ja bedanken sie sich bei den Assistenzärzten" „Okay werden wir tun. Leyla komm dann gehen wir jetzt" sage ich zu ihr und dann machen wir uns auf den Weg in das Zimmer. Auf den ganzen Weg dahin hat Leyla nicht einmal was gesagt. Als wir die Tür öffnen sitzt Julia in dem Zimmer und Greta schläft friedlich in ihrem Bett. Nachdem ich mich bei Julia bedankt habe verlässt sie den Raum und Leyla blickt Gedanken verloren aus dem Fenster. „Hey komm leg dich etwas hin. Du bist vollkommen fertig und etwas schlaf tut dir gut" sage ich liebevoll und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Anschließend kuschelt sich Leyla im Bett an mich und sagt „Ben ich habe Angst" „Ich weiß, dass habe ich auch" und ich bin froh das sie endlich wieder etwas sagt, auch wenn es nur die paar Worte sind, die aber genau das beschreiben und ausdrücken was sie fühlt und zwar Angst. Angst um Emely!

Beyla- Wir Gehören zusammen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt