wrong fiancé

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„Ich hab euch was zu essen mitgebracht." ruft Ji-yun & hält dabei die Plastiktüte hoch.

Ich höre, wie die anderen anfangen zu jubeln, jedoch bleibt die Freude bei mir aus.

Meine ganze Aufmerksamkeit ist immer noch auf den rot-lilanen Knutschfleck gerichtet.

Wut & Enttäuschung bilden sich in meinem Magen & ich will keine weitere, unnötige Sekunde in diesem Raum verschwenden.

„Ich geh eine rauchen." schnaufe ich, woraufhin ich verwunderte Blicke zugeworfen bekomme.

„Ess doch erstmal was. Das Essen wird sonst kalt & danach kannst du ja immer noch rauchen gehen." schlägt mir Daesung vor, allerdings bin ich schon so gut wie zur Tür heraus.

„Keinen Hunger." presse ich leise durch meine Lippen hervor.

Stürmisch gehe ich die Treppen des Gebäudes herunter, was gefühlt eine Ewigkeit dauert, bis ich endlich draußen, auf dem Gehsteig, vor der Türe stehe.

Erleichtert atme ich die frische Luft ein & schließe für einen kurzen Moment meine Augen, während ich mich mit meinem Rücken an die kühle Mauer lehne.

Vor lauter Wut beiße ich meine Zähne fest aufeinander, sodass es schon leicht zu schmerzen beginnt.

Vielleicht hab ich nicht mal das Recht sauer zu sein, immerhin sind wir nicht zusammen.

Sie hat einen Verlobten.

Trotzdem kann ich es nicht verhindern, dass ich unglaublich enttäuscht bin.

Ich dachte tatsächlich, dass gestern Abend irgendetwas verändert hätte.

Ich hatte den Funken einer Hoffnung, jedoch wurde dieser soeben wieder rasch erloschen.

Sie empfindet nichts für mich. Sie erwidert meine Gefühle nicht. Sie liebt mich nicht.

Sie war gestern einfach nur nett zu mir, weil ich total betrunken war. Mehr nicht.

Wahrscheinlich hat sie auch nur bei mir geschlafen, weil sie Angst hat, dass ich nachts irgendwie im betrunkenen Zustand verrecke & sie sich dann Vorwürfe gemacht hätte.

Frustriert öffne ich meine Augen wieder & greife in die Bauchtasche meines Hoodies & hole eine Zigarette, sowie ein Feuerzeug heraus.

Ich platziere die Zigarette zwischen meinen Lippen & möchte sie gerade anzünden, als sie mir plötzlich aus dem Mund gezogen & auf den Boden geworfen wird.

„Yah!" rufe ich geschockt & bücke mich sofort nach ihr.

Jedoch ist die andere Person schneller als ich & zermalmt sogleich mit ihrem Fuß meine Zigarette.

Vor lauter Schock steht mein Mund offen & ich realisiere gar nicht richtig, was hier gerade passiert ist.

„Spinnst du? Weißt du wie teuer die sind?" schnaufe ich fassungslos & lasse mein Feuerzeug wieder in der Tasche verschwinden.

Ich hebe meinen Blick, um zu sehen wer die Person ist & muss augenblicklich schwer schlucken.

„Ji-yun?" frage ich verwirrt.

Was zur Hölle sollte die Aktion gerade?

„Ich sollte eher dich fragen, ob du spinnst. Seit wann rauchst du überhaupt? Weißt du wie schädlich das ist? Du machst deinen Körper unnötig kaputt & krank!" fährt sie mich direkt wütend an.

Sauer kneife ich meine Augen zusammen.

„Ich rauche seitdem wir uns getrennt haben. Aber anscheinend warst du zu beschäftigt mit deinem Wonho, um irgendwas aus meinem Leben mitzubekommen."

Verwirrt hebt sie ihre Augenbrauen & stemmt dabei ihre Hände in die Hüfte.

„Sag mal, was hast du heute überhaupt? Du hast keinen Grund mich so dumm anzumachen, Jiyong." sagt sie, sichtlich verärgert.

„Hast du gestern bei mir übernachtet?" frage ich monoton & schaue sie dabei abwartend an.

Ich hab keine Lust großartig mit ihr zu diskutieren, ich will einfach nur Antworten auf meine Fragen haben, mehr nicht.

„Ja? Das weißt du doch? Wieso fragst du überhaupt?"

Verwundert runzelt sie ihre Stirn & streift dabei eine ihrer pechschwarzen Haarsträhne hinter ihr Ohr. 

„Nein weiß ich eben nicht. Ich hab voll den Filmriss." murmele ich angestrengt & lege meine Hand dabei in den Nacken.

Ji-yun's Augen weiten sich & sie starrt mich einfach nur an, was mich verwundert meine Augenbrauen zusammen kneifen lässt.

„B-bis wohin kannst du dich denn erinnern?"

Fast schon nervös, wippt sie von einem Fuß auf den anderen.

Nachdenklich kratze ich mich am Hinterkopf.

"Der ganze Abend ist ziemlich verschwommen & nur in Fetzen. Aber so wirklich ist meine Erinnerung ab dem Zeitpunkt weg, als ich Zuhause in den Eimer gekotzt hab."

Ihre Lippen verlässt ein schwaches „Oh."

Ratlos zucke ich mit meinen Schultern.

„War danach noch irgendwas, was ich wissen sollte?" frage ich sie seufzend.

Dauernd schweift mein Blick auf diesen hässlichen Knutschfleck, ich kann diesen Anblick echt nicht mehr länger ertragen.

Ich will dieses Gespräch einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Allein die Vorstellung, wie dieser Wonho meiner Ji-yun diesen Knutschfleck verpasst hat, bringt mich vor Wut zum Kochen.

Ich will mich mit diesem Gedanken keine Sekunde länger beschäftigen.

„N-n-ein. Ich denke nicht." flüstert Ji-yun.