Während die ungewöhnliche Gruppe über den Feldweg lief, begann es immer stärker und stärker zu regnen, bis es förmlich stürmte.
Die Truppe wurde von Tess angeführt, welche zwischen Jojo und Thranduil lief, damit diese sich nicht zerfleischten.
Jojo erklärte den Brüdern derweil, worin sich Tess und sie unterschieden und was die Begriffe „Zweieiig" und „Eineiig" bedeuteten.
In der Mitte unterhielt sich Soso heiter mit Bilbo und erzählte ihm mehr von Deutschland. Legolas verfolgte die Plauderei schweigend.
Thorin und Emma bildeten den Schluss, wobei keiner auch nur ein Wort mit dem jeweils anderen wechselte.
> Nochmal, wenn Zwillinge zweieiig sind, so wie Tess und ich, dann ähneln sie sich gerade mal so viel, wie normale Geschwister. Wobei, zugegebener Maßen, Tess und ich uns ähnlicher sehen, als andere normale Schwestern. <
Fíli blinzelte verstehend.
> Und eineiige Zwillinge, gleichen sich bis auf den letzten Leberfleck! <
> Und wie kann man euch auseinander halten? <, wollte Kíli interessiert wissen. > Man kann uns zum einen an unserer Größe unterscheiden. Tess ist immerhin fast einen ganzen Kopf größer als ich, was auch nicht unbedingt schwierig ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade mal 1, 47 m groß und somit kleiner als Thorin im Film bin! Sie ist 1, 58 m groß.
Naja, ich schweife ab. Der zweite wichtige Punkt ist, dass Tess eine ovalere Gesichtsform, eine andere Nasen - und Augenform besitzt.
> Außerdem bist du verrückter, sarkastischer, schlagfertiger, vorlauter, taktloser, tollpatschiger und respektloser als ich. <, mischte sich Tess mit in das Gespräch ein.
> Dem kann ich nur zustimmen. <, pflichtete Thranduil ihr bei.
> Momentmal, wann genau habt ihr euch gegen mich verbündet?! <, kam die empörte Frage.
Fíli lachte auf.
> Und nun zu dir, Schwesterherz! <, setzte Jojo an. > Du bist sturer, stolzer, angeberischer, verschlossener und schlechter in Deutsch als ich. <
> Sag lieber nichts, mein Zeugnis war besser als deins! <
> Na und? Eine Drei weniger ist nichts weltbewegendes, Streber! <, murrte sie.
> Ich bin älter, vergiss das nicht! <
> Uhhh, jetzt habe ich aber Angst! <, meinte Jojo trocken. > Du könntest glatt zu unserer Waldelbenkönigin hier ins Altersheim einziehen! <
Sowohl Thranduil als auch Tess warfen ihr geringschätzige Blicke zu, wobei letztere versuchte ihr eine Nackenschelle zu verpassen. Doch Jojo wich nach unten geduckt aus, erwischte Tess' Arm und hielt ihn fest.
> Ich hab dich auch gerne. <, flötete sie.
> Was ist das? <, fragte Kíli neugierig.
> Ein Altersheim? <
> Dort leben alte Leute, die sich nicht mehr selbst den Hintern abwischen können. <, erläuterte Jojo beiläufig.
Entrüstet schnappte Thranduil nach Luft.
> Fühlt sich da etwa jemand angesprochen? <, stichelte sie.
> Nein, ich gehöre nicht zu den niederen Kreaturen in ein Heim für Altersschwache! <
> Stimmt, ein Friedhof wäre geeigneter für dich! <
Thranduil warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
Der Regen prasselte unaufhörlich auf die zusammen gewürfelte Gemeinschaft nieder und bald waren alle pitschnass.
> Der Feldweg ist fast zu Ende. <, versprach Tess optimistisch.
> Ich glaub, ich bekomme noch eine Wasserphobie, wenn der Hinmel weiter so weinen wird! <, prophezeite Jojo düster. Soso tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
> Hast du sie noch alle? Ich glaube dein Hirn hat einen Wasserschaden! Warum sollte der Himmel denn weinen? <
> Wie wär's mit der Begründung, dass er deine hässliche Visage zu Gesicht bekommen hat? <, knurrte Jojo missmutig.
> Die anderen jammern doch auch nicht rum! <
> Ja, aber die Zwerge haben ja auch einen Umhang mit Kapuze! Die Elben sind das Wetter eh gewöhnt und der Hobbit ist, ebenso wie wir, ein Opfer, aber zu schüchtern, um sich zu beschweren! <, stellte die blauäugige klar. > Außerdem trägt er eine purpurrote Jacke! Ich trag ne enganliegende Jeans und ein bauchfreies T-Shirt! <
> Tragisch <, murmelte die rothaarige sarkastisch.
> Warum seid ihr eigentlich so seltsam gekleidet? <, schaltete sich Bilbo ein.
Verblüfft sahen die Mädels an sich herunter. Es stimmte schon, diese Art von Kleidung war den Mittelerdlern fremd und wirkte „billig".
Soso trug ein weißes Spitzentop mit roten Streifen und eine blaue, enganliegende Jeans, Jojo ein neongelbes, bauchfreies T-Shirt mit einer schwarzen Schleife und eine enganliegende, dunkelblaue Jeans. Ihre Schwester Tess hatte ein hellrosanes T-Shirt an und eine hellblaue Jeans und Emma besaß ein grünes T-Shirt und eine schwarze Jeans.
> Naja, es können ja nicht alle Welten so Frauenfeindlich wie ihr sein. <, merkte Jojo an. > Diese „seltsame Art von Kleidung" ist bei uns Standard. Es ist nichts besonderes, wenn man so etwas trägt, immerhin tut es fasst jeder. <
> Seid ihr so arm, dass ihr euch keine anständige Kleidung kaufen könnt? <,
höhnte Thranduil.
> Jaah, genau. Meine Familie ist nicht arm, man ist eher reich, wenn man sich so etwas hier leisten kann! <
> Das kommt ganz auf die Sichtweise des Betrachters an. <,konterte er
> Das ist wahr. <, stimmte Jojo ihm zu und deutete mit dem Zeigefinger auf seine Augen.
> Und einige hier sind dann wohl
blind. <
> Ihr benehmt euch respektlos.
Es gehört sich für ein junges Menschlein nicht, solche Worte in den Mund zu nehmen! <, belehrte der Blonde sie.
Jojo zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern.
> Kann schon sein, aber es ist mir ehrlich gesagt piep egal. Ich mach was ich will. Schreib dir das am Besten hinter deine abnormalen, spitzen Ohren, Königin!<
> Da hat sie recht. <, schaltete sich nun Tess in die Diskussion mit ein.
> Jojo hat einen ziemlich schlechten Charakter. <
> Hey! <, maulte besagtes Mädchen.
> Ich bin halt nicht zu allen freundlich, vor allem nicht, wenn mich diese als Zwerg beleidigen! <
> Ihr seid nunmal recht klein für einen Menschen. <, rechtfertigte Legolas sich.
> Kann ich doch nichts für! Außerdem, wolltest du mich umbringen, Fledermausohr!<
> Klappe jetzt! Wir kommen zur Landstraße! <, zischte Soso.
Jojo funkelte sie wütend an.
> Er wollte mich ermorden! <, rief sie entrüstet.
> Dann wären wir dich wenigstens endlich los geworden! <, kam die desinteressierte Antwort.
> Und sowas nennt sich Freundin! <, schnappte Jojo beleidigt.
> Krieg dich wieder ein und überleg dir lieber, wie wir die vor Autos und Zügen retten sollen! <
Sie standen mittlerweile am Straßenrand, doch der dichte, starke Regenschauer verhinderte einem fast gänzlich die Sicht.
Eingeschnappt funkelte die dunkelblonde ihre rothaarige Freundin an. > Wir erklären ihnen, dass sie nicht davor rennen sollen? So blöd sind die nun auch wieder nic - ABER MAN KANN SICH AUCH IRREN! <
Entsetzt hielt sie inne, nur um blitzschnell los zu sprinten und die beiden Durinsbrüder von der Straße zu befördern. Sie rannte förmlich in die Beiden rein und zu dritt knallten sie auf den, zum Glück matschfreien, Bürgersteig. Keine Sekunde zu spät, sonst hätte ein Traktor sie gnadenlos zermalmt.
Schwer keuchend erhob sich die Blauäugige und besah die Prinzen mit einem düsteren Blick, der im BESTEN Falle nicht freundlich war.
Von der anderen Straßenseite her starrten die sieben Geschöpfe verdattert auf das eben Geschehene.
Verblüfft erhoben sich die Beiden neben Jojo.
> Was war das? <, schnaufte Kíli bleich.
Angesprochene schnaubte zornig.
> Das, mein lieber, zu unrecht Glück habender Freund, war ein Traktor, der dich, wäre ich nicht pünktlich zu Stelle gewesen, platt gewalzt hätte! <
Falls es überhaupt möglich war, wich dem Zwerg noch mehr Farbe aus dem Gesicht. Beruhigend legte das Mädchen ihm die Hand auf die Schulter.
> Auf einer Straße muss man immer vorher schauen, ob man sie überqueren kann. <, belehrte sie ihn.
Legolas hatte seinen Pfeil und Bogen gezückt und wollte dem „Monster" hinter her rennen, doch Tess hielt ihn erfolgreich davon ab.
Soso hielt nach weiteren Autos Ausschau, welche nicht lange auf sich warten ließen und dann liefen sie den anderen entgegen, auf die gegenüberliegende Straßenseite.
> Puh! <, seufzte sie.
> Das war knapp. <
> Was für Teufeleien sind das? <, grollte Thorin.
> Das waren Autos. Sie sind für uns ein Fortbewegungsmittel, genauso wie der Traktor, der Kíli, Fíli und Jojo fast überfahren hätte, wegen der schlechten Sicht. Sie sind nicht lebendig, man kann lediglich in sie hinein steigen und damit von einer Stelle zur anderen fahren. Ziemlich praktisch, wenn man weiß, wie es geht, und wie man es vermeiden kann, dabei drauf zu gehen! <, erläuterte Tess dem König.
Thranduil schenkte ihr einen angewiderten Blick.
> Ihr steigt IN sie hinein? <
> Klar <
> Ihr werdet hier noch vielen seltsamen Dingen begegnen! <, drängelte Jojo.
> Aber ihr könnt sie auch noch später bestaunen, bewundern oder skeptisch betrachten. Ich möchte jetzt schleunigst nach Hause! <
Und so setzte sich die Truppe wieder in Bewegung.
Sie liefen durch die Straßen, bis sie an einem großen, weißen Haus anhielten. Vor der Tür blieb Jojo stehen und drehte sich zu den Hobbitfiguren um.
> So, meine unwissenden Freunde, und Soso, dies hier ist das beschauliche Haus von meinen und Tess' Eltern. <, verkündete sie stolz den staunenden Mittelerdlern. Doch bevor sie die Tür aufschloss, stutzte sie kurz.
> Da drinne sind viele neue Sachen und versprecht mir bitte, dass ihr sie nicht mit euren Waffen zerstört. Sonst verarbeitet mich meine Mutter zu Hackfleisch! <
Sie wischte sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und klemmte sie hinter ihr linkes Ohr.
> Hab ich euer Wort? <
Als Antwort kamen ein paar gebrummte Einverständnisse.
Doch das reichte der Dunkelhaarigen schon aus. Sie öffnete die Tür und trat ein.
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Mittelerdler in Deutschland sind so wie kleine Kinder - nur ohne den Spaß!
FanfictionStellt euch mal einen Thranduil vor, der Gassi-gehen muss? Oder ein Legolas, welcher zum Friseur gezwungen wird? Was wäre, wenn Thorin bei Paarship angemeldet werden würde und einkaufen gehen müsste. Oder die Durin Zwillinge mit shoppen gehen müssen...