Probation

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„Was machst du hier?"

Ich warte ohne Vorwarnung vor der Southside High auf ihn. Jughead hätte versucht, es mir auszureden und wir haben nicht die Zeit, das auszudiskutieren. Es ist nicht meine beste Idee, okay, aber er wird zugeben müssen, dass es zu zweit etwas angenehmer ist, von Serpents terrorisiert zu werden.

„Ich bin eine gute Freundin", antworte ich entschieden. 

„Das ist Selbstmord", sagt Jughead.

„Du überdramatisierst das", erwidere ich kopfschüttelnd, "an welcher High School gibt es keine Auseinandersetzungen?"

Morgen findet die Trauerfeier auf Thornhill statt und Betty hat es geschafft, uns zu überreden, hinzugehen. Wir werden ihm die letzte Ehre erweisen und seinen Eltern unser Beileid bekunden. Es wird schrecklich werden. Ich weiß nicht, ob Betty es wirklich aus Nächstenliebe tut, oder befürchtet, sonst ebenfalls in den Kreis der Verdächtigen aufgenommen zu werden. Vorerst kann ich mir darüber keine Gedanken machen, denn wir sind nicht auf Thornhill, sondern auf der Southside. Vor der Southside High. Einem baufälligen Klotz, verziert mir anzüglichen Graffitis und kaputten Fenstern. Wir sind noch nicht im Gebäude und schon fünf Mal blöd angemacht oder angerempelt worden.

„Gewöhn dich schon mal dran", sagt Jughead sarkastisch, der immerhin ein Jahr auf diese Schule gegangen ist, bevor er auf die Northside wechselte. Ich zucke mit den Schultern. Immerhin hat mein Vater bewirkt, dass wir uns alle Kurse teilen. Das heißt, wir geben einander Rückendeckung, sind die Einzigen, die uns im Unterricht beteiligen und schlagen uns durch. Eine Art Überlebenstraining. 

Bevor wie die Schule betreten, atme ich tief durch. Diesen Krieg können wir nicht gewinnen. Aber ich habe mir vorgenommen, alles was kommt, wenigstens mit Würde zu ertragen. Ich bin so aufgeregt, dass ich beinahe an meinem Spint vorbeilaufe.

„Was erwartet sich dein Vater hiervon?", raune ich Jug zu.

„Rede besser nicht über ihn."

Ich nicke. Sie beten ihn an. Sie würden ihm blind folgen. Ich hingegen verlasse mich lieber auf meinen eigenen Verstand. Und der sagt mir, dass ich noch nicht hart genug bin, um mich gegen ein Klassenzimmer voller Serpents durchzusetzen. 

Vor dem Klassenzimmer fängt uns der große Typ ab, dessen Namen ich noch immer nicht kenne. Er scheint eine Art Anführer der Junior-Serpents zu sein, anders kann ich mir seine Dauerpräsenz nicht erklären.

"Jones hat Gesellschaft bekommen", er pfeift, „oder habe ich dir gefehlt?"

„Nicht wirklich", antworte ich kalt, „wir haben genug Idioten auf der Northside."

Er zieht die Augenbrauen zusammen.

„Noch bist du vorlaut", stellt er fest, „das treiben wir dir schon noch aus, Bullet."

Ich presse die Lippen aufeinander. Bullet Barth. Mein Spitzname, mein Serpent-Name, was auch immer er noch ist. Ich habe ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Irgendwann hat Dad aufgehört, ihn zu verwenden. Ich hatte ihn schon vergessen. Unsere Eltern lieben bescheuerte Namen, das muss man ihnen lassen.

"Ignoriers einfach", Jug packt meinen Arm, „lass dich nicht drauf ein."

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