Vergangenheit VII

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Nach kurzer Überlegung stand mein Entschluss fest.
Ich würde die Stadt noch heute verlassen, da die Chance geschnappt zu werden einfach zu hoch war.
Zügig huschte ich an den Häusern vorbei, wobei ich darauf achtete mich nicht im Licht der Laternen aufzuhalten um so gut es ging unbemerkt zu bleiben.
Doch leider lief nicht alles nach Plan.
Nach einer halben Stunde geschleiche und gerenne wurde ich unsanft an der Schulter festgehalten.
,,Hey Süße."
Zügig drehte ich mich um und blickte in zwei große lustvolle Augen.
Sofort veränderte sich mein bis jetzt so fröhlicher Gesichtsausdruck in einen ängstlichen.
,,Was macht denn ein so süßes Mädchen hier allein?", fragte er dreckig und zog mich an ihn ran.
,,Jungs!",brüllte er dann, ,, Wir haben ne neue Puppe!."
Das war das letzte woran ich mich erinnerte, als ich dann in einer kleinen Kammer aufwachte.Mir war kalt, was wohl daran lag, dass mir fast keine Kleidung mehr gelassen wurde.
Ich lag nur in Unterwäsche da und bei dem Gedanken daran, dass das nicht meine war, kam mir fast alles hoch.
'Diese dreckigen Schweine. Verdammt nochmal, was soll das nur!', fluchte ich in meinen Gedanken, bis die Tür plötzlich aufflog.
,,So meine Kleine, du kommst jetzt mit!", lachte er und zog mich aus dem Raum.
Er brachte mich in einen anderen Raum, welcher nur durch eine Glasscheibe von einem Gladiatorenring getrennt war.
Dort rannten mehrere leichtbekleidete Frauen um ihr Leben, während hunderte gaffende Männer auf den Zuschauerplätzen saßen.
Ehe ich mich versah wurde ich mit einem kräftigen Kick in den Ring befördert.
Sofort sprang ich auf und tat es allen hier gleich und rannte um mein Leben.
Ich wusste, dass sobald ich anhalten würde, alles vorbei wäre.
Jeder war hier auf sich allein gestellt.
Doch leider waren meine Beine nicht die Stärksten, was dazu führte, dass ich nach kurzer Zeit hinfiel.
Ein kleines Mädchen, welches gerade von einem Bär mit nur drei Pfoten verfolgt wurde, kam zu mir und wollte mir aufhelfen.
,,Renn!", brüllte ich sie an und werte mich gegen ihre Hilfe.
Sie wollte nicht gehen.
Der Bär hatte uns schon fast erreicht und das Mädchen hatte ihre Augen geschlossen um dem Ende so entspannt wie möglich zu begegnen, doch plötzlich setzte mein Beschützerinstinkt ein und ich zog sie zu mir und drehte sie von Bär weg und schloss dann schnell meine Augen.
Im Bruchteil einer Sekunde, durchlief ich mein ganzes Leben noch einmal. Ich fragte mich ob das alles gewesen sei und warum genau mir das passieren musste.
Dann, als ich den Bären hinter mir spürte durchfuhr mich ein stechender Schmerz.
,,Ahhh!!",schrie ich so laut wie noch nie.
Es krachte und schepperte.
Als ich dann meine Augen wieder öffnete, saß ich an einer Küste mit dem kleinen Mädchen in den Armen.
Sie atmete noch, schien allerdings bewusstlos.
Ich stand auf und suchte die nächste Stadt auf.
Die Blicke der Menschen waren beschämend, aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.
Schließlich wusste niemand hier was ich alles erlebt hatte.
Was genau passiert war wusste ich auch nicht, aber was ich jetzt ersteinmal tun musste wusste ich ziemlich genau.
Ich brachte das kleine Mädchen, welches sich ohne zu zögern bereiterklärt hatte mich zu retten in ein Waisenhaus.
Es war nicht optimal und bequem auch nicht, doch sie einfach auf die Straße zu setzten, ging auch nicht.
Nachdem ich das getan hatte zog ich mich zurück und plante meine nächsten Vorrangehensweisen.

In den nächsten Jahren sollte alles wieder gut werden und meine innerlichen Wunden sollte langsam heilen, bis ich mich eines Tages auf einer Bühne wiederfand auf der nun mein Abenteuer als Sklavin der Kid Piraten starten sollte.

Saluta,die SklavinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt