Kapitel 4

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Stumm sah er aus den Fenster, beobachtete wie die ersten Blätter auf den Boden fielen. Ein starker Wind wehte, ließ die Blätter tanzen und auf den See wandern. Schwer räusperte er sich und nippte an dem Early Grey in der weißen Tasse, wo in großen bunten Buchstaben ‚GUTE BESSERUNG' stand. Einst befanden sich dort ein Haufen Hustenbonbons mit Honiggeschmack. Nun hatte er diese alle erfolgreich verspeist, doch die Tasse käme wohl zu den anderen die er geschenkt bekommen hatte. Langsam versank er in den Sessel und zog die Decke bis an seine Brust. Seit September unterrichtete er wieder. Viele waren davon nicht sonderlich begeistert, vor allem viele Eltern fanden es unverantwortlich einen ex Todesser unter Kinder zu lassen. Obwohl der Lord Tod war und seine Anhänger entweder in Askaban saßen oder Tod waren. Niemand wollte mit ihn zu tun haben, bis auf die Menschen die er schon so lange kannte das er sie praktisch als Familie sehen konnte. Immerhin hatte er Minerva schon seit er 11 Jahre alt war, das er in ihr sowas wie eine Ersatzmutter sah, immerhin hatte sie sich doch gut um ihn gekümmert, war daher kein Wunder. Natürlich hätte er sich schon in Rente gehen können, seine Verletzung und Vorgeschichte würden es erlauben aber Severus brauchte die Arbeit. Es hörte sich vielleicht blöd an aber ohne das unterrichten hatte er nur noch seine Tränke und sie den ganzen Tag machen war zwar auch mehr als zufriedenstellend aber irgendwann würde sein ganzes Haus darin ersticken. Severus hatte ständig das Gefühl es würde etwas in seinen Leben fehlen, doch er konnte nie sagen was genau es war. Zwar schafften es Frauen seine Männlichkeit zu bewegen aber seit Lily gab es keine Frau die sein Herz erobert hatte. Er wusste nicht mal ob er eine Beziehung haben wollte. Besser gesagt, wer den eine Beziehung mit ihm haben wollen würde. Immerhin war er ein ehemaliger Askaban Gefangene und dank Nagini noch mehr verunstaltet als eh schon. Narben zierten seinen Körper aus seiner Vergangenheit, sei es von anderen oder von sich selbst zugefügt. Doch er versteckte alles, ließ nur Narben die da sein sollten waren zu sehen damit es nicht auffiel. Was könnte er heute so machen? So wirklich eine Ahnung hatte er nicht, da nicht viel zu tun war überhaupt. Der Unterricht war schon geplant, die notwendigen Tränke für Poppy fertig und jetzt saß er da... sich langweilend im Sessel mit einer Decke. Zwar liebe er es sich in flauschige Decken zu hüllen aber er hatte immer Angst sein Geheimnis würde ihn mal rausplatzen und alle würden ihn auslachen. Die ach so Furcht einflößende Fledermaus aus dem Kerker liebt es sich wie ein burrito in weiche Decken zu wickeln, egal welche Farbe. Merlin, er würde zur Lachnummer werden. Langsam streichelte er mit den weichen Stoff an seine Wange und starrte dabei einfach einen Punkt in der Ecke an. Etwas in ihn sagte er solle mal wieder was männliches machen, etwas wodurch sein innerer Mann wieder auflebte, etwas wodurch er nicht mehr der hilflose Lehrer ohne Stimme war. Schnell stand er auf und schmiss die Decke auf den Sessel. Auf den Weg ins Schlafzimmer zog er seine Kleidung aus und steckte sich selbst in seine schwarze Stoffhose und das weiße Hemd, das er sonst immer unter seiner Robe trug. Dabei sah er nicht in den Spiegel. Severus war an sich sehr abgeneigt von seinen Körper, den er war weder muskulös noch irgendwie anders attraktiv. Zumindest passte es nicht zu dem Standard der Gesellschaft. Ein kleiner Wohlstandsbauch, Narben über Narben und dazu noch diese mega bleiche Haut die einen die Augen ausbrennten könnte wenn Licht darauf fiel. Deshalb verdeckte er diese immer schnell bevor er dann kurz in den Spiegel sah, ob nicht etwas in sein Gesicht war. Er sah gepflegt aus wie immer, zumindest so gepflegt wie man nach all dem sein könnte ohne irgendwelche Tränke oder Pflegeprodukte. Ach... das sah schon gut aus. Er musste ernst wirken, nicht wie ein alter Sack der junges Fleisch zwischen den Fingern haben wollte... nun dagegen hatte er nichts aber das war nicht das heutige Ziel. Während er die dünne Jacke anzog schlüpfte er in seine Schuhe um nun endlich das Schloss zu verlassen. Dadurch das die Sperrstunde noch in der Ferne lag, es war gerade mal neun Uhr Abends, wuselten noch die letzten Schüler aus der Bibliothek oder der anderen bekannten Orten wo sie sich mit ihren Freunden aus den verschiedenen Häuser trafen. Viele sagen ihn nicht an, meistens die Jüngeren, während die älteren ihn höflich begrüßten, meistens zumindest. Den Blick stur in Richtung Ziel ging er an den Schülern vorbei bis er aus den Schloss war, erst dann entspannte er seine Gesichtszüge. Mit einen kurzen schwenken seines Zauberstab verschwand der Mann von dem Gelände und tauchte erst wieder auf, als er mit beiden Beinen in der Winkelgasse stand. Kurz schwankte er aber nachdem er kurz seine Augen geschlossen hatte, war er schon wieder bereit. Es waren nur noch vereinzelt Hexen wie Zauberer hier. Entweder um schnell Besorgungen zu machen oder den Feierabend ausklingen zu lassen seit ein paar Stunden. Es war immerhin fast Herbst und hier in London wird der Regen dann gefühlt noch schlimmer als eh schon, weshalb überall Pfützen waren, schmutzig und voller Blätter oder Dreck. Sein Instinkt führte ihn zu seiner Lieblingskneipe. Alt aber dennoch mehr als zufriedenstellend. Mittlerweile ein Stück der Familie, denn als er angefangen hatte hier zu arbeiten war der Wirt noch nicht Vater zwei Kinder welche fleißig mitmachten. Er selbst hatte die Goldgrube von seinen Vater vererbt bekommen. Das leise klingeln der Tür beim eintreten lässt Magdalena, die ältere, von ihren Magazin aufschauen.
„Oh guten Abend Mister Professor", neckte sie und ließ ihn nicht mehr aus den Augen.
„Guten Abend, ein Tisch, ein Glas und einen Feuerwhiskey", bestellte er ohne groß eine Konversation anzufangen. Ja, er kannte sie und wusste ein wenig von der Familie hier aber dennoch beschränkte er das ganze auf angenehmen smalltalk. Die junge Frau rutschte von ihren Stuhl runter und brachte ihn dann auch schon an seinen Stammtisch. Magdalena war gut gefüllt, hatte aber ein schmales Gesicht mit vielen Sommersprossen was durch die dunkelbraunen Haare noch mehr zum Vorschein kam. Hübsch war sie aber mehr auch nicht. Severus ließ sich auf den Stuhl fallen und legte die Jacke auf die Lehne. Hier drinnen war es viel zu stickig und warm, sein Hemd würde nur voller Schweiß werden wenn er die Jacke länger anließ. Stumm die Fake Früchte betrachtend wartete er darauf seine Bestellung zu bekommen wofür das Geld schon auf den Tisch lag. So müsste er nicht nach dem Kater zahlen. Severus vertrug nicht unbedingt viel, weil immer wenn er trank, trank er sehr viel und dann hatte er eine Pause von mindestens einen Monat weshalb sich sein Körper nicht wirklich daran gewöhnen konnte. Kaum hörte er das Geräusch von Glas auf Tisch kippte er sich mit Hilfe von Magie den Whisky in das Glas, ehe der Inhalt auch schon brennend seine Kehle runter rannte.

Einige Stunden später und mit einer kompletten Flasche intus, torkelte aus der Kneipe. Seine Umgebung war verschwommen und er musste sich zusammenreißen nicht zu kotzen. Zitternd zog er die Jacke fester um sich. Ein kalter Wind zog auf, er musste so schnell wie möglich zurück nach Hogwarts bevor er in einen Sturm gerät. In kleinen Schritten machte er sich also auf den Weg zu den Kaminen, welche immer zugänglich waren solange man entweder zahlte oder eigenes Flohpulver mitgebracht hatte. Da Severus zu voll war um die kleinen Münzen in den Schlitz zu drücken, griff er in seine bodenlose Jackentasche ehe er eine Handvoll Pulver in den Kamin schmiss und laut „Hogwarts, Zimmer von Professor Snape!" brüllte. Desto lauter er war, desto klarer sprach er. Nach einer wilden Reise stolperte er auf seinen weichen Teppich, den er extra für diese Fälle hingelegt hatte. Wohlig seufzte er, als er die Wärme um sich spürte. Alles hier drinnen war feuerfest gemacht weshalb sein Kamin 24/7 lief um seine Räume zu heizen. Severus legte sich auf die Seite und schmatzte leise. Er öffnete seine Hose ließ sein erregtes Glied endlich den Freiraum, den es brauchte. Immer wenn er sich betrank, zumindest war dies nun seit einigen Jahren so, wurde er erregt und jedes Mal war es der gleiche Ablauf. Trinken, zuhause ankommen, untenrum ausziehen, Glied massieren und zwischen dem Orgasmus und den Tiefschlaf lag immer ein kleiner Satz, denn er immer voller Genuss und Hingabe stöhnte.
„Ja-a. Oh Miss Granger!"

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