Kapitel 8 // Teil 2

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Stumm saß sie da, beobachtete den Schaum der sie umgab wie eine dünne Decke. Leises knistern kam aus allen Ecken wenn wieder eine kleine Blase platzte. Gedankenverloren starrte sie das Wasser an. Gerade schwirrten so viele Gedankenfezen in ihren Kopf herum, das sie bei keinen Thema bleiben konnte. Seufzend wusch sie sich das Gesicht ehe die aufstand. Kurzerhand wickelte sie sich in das Handtuch nachdem sich auf ihrer Haut vor Kälte Gänsehaut ausbreitete. Fast schon bibbernd stieg sie aus der Wanne und machte ihre Fußsohlen trocken. Ihr Blick wanderte. Viel hatte der Mann nicht im Badezimmer, zumindest solange die Schränke vollgestopft waren. Handseife, einige Handtücher, Duschgel und Shampoo. Alles mehr als normal, durchschnittlich. Zitternd begann sie mit den weichen Handtuch über ihre Haut zu fahren um auch die letzten Tropfen zu erwischen. Sie sah sich die Klamotten an, die auf den Waschbecken lagen. Vorsichtig fuhr sie über das T-Shirt, der weiche schwarze Stoff der nach Kräuter roch. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Sie hatte doch tatsächlich ein Oberteil von ihm bekommen. Eigentlich war es nur Spaß gewesen aber er hatte ihr tatsächlich eines gegeben. Schnell zog sie sich das T-Shirt an. Dann kam ihr Slip und zum Schluss noch Hausschlappen, die aber noch vollkommen neu waren. Entweder hatte er sich diese gekauft und dann nie getragen oder gekauft um einen Gast diese zu geben, aber nie ist jemand zu ihn gekommen. Das Handtuch legte sie über das Waschbecken und bevor sie den Raum verließ, ließ sie noch das Wasser ab. Schlürfend kam sie raus, fuhr sich einmal durch das zottlige und an den Spitzen leicht nasse Haar.
„Professor?", fragte sie dann leise und sah sich unbeholfen in den Räumen um.
„Hier", kam es dann auch schon von links. So schnell Hermine konnte folgte sie der Stimme und sah nach was sie dort erwartete. Es war eine kleine Bücherecke mit einem Sofa, einen Sessel, kleinen Tisch und viele viele Bücher. Auf den Tisch standen zwei Tassen Kaffee, beide einfach nur weiß aber sie rochen wunderbar. „Setzten die sich auf die Couch. Der Kamin ist an aber wenn Sie wollen, kann ich Ihnen noch eine Decke holen", meinte der Mann der im schwarzen Sessel saß. Anstatt in seiner strengen Robe trug er einen Dunkeln Rollkragenpullover und einer lockeren schwarzen Hose.
„Vielen Dank Professor", sagte sie und meinte es auch so vom ganzen Herzen. Hermine setzten sich hin und nahm die Tasse an sich. Sogleich wurden ihre Finger wärmer und der Dampf streichelte ihr Gesicht.
„Ich hoffe Early Grey schmeckt Ihnen"
„Ja, zwar nicht meine Lieblingssorte aber gehört definitiv zu den top 3". Leise schlürfte sie den heißen Tee und ließ sich von innen nach außen aufwärmen. Stille herrschte zwischen den beiden während der Raum wärmer wurde. Das Knistern des Feuers war das einzige was zu hören war. Ein Duft aus Tee und verbrannten Holz machte sich breit. Langsam rutschte sie auf den Rücken nachdem sie die fast leere Tasse abgestellt hatte. Das sie recht wenig trug machte ihr nun mehr sorge, immerhin ging das Oberteil nur bis zu den Knien. „Könnte ich bitte noch eine Decke haben Professor?", fragte sie daraufhin leise. Sie wollte ihm nicht noch mehr Arbeit machen! Aber er hatte es ihr ja erlaubt danach zu fragen. Severus nickte und stellte die leere Tasse ab ehe er um Schrank ging. Von ganz unten holte er eine große blaue Decke hervor.
„Ein Elf bring Ihnen gleich etwas zu essen, damit Sie wieder zu Kräften kommen", erklärte er dabei, reichte ihr die Decke und sah kurz dabei zu wie Hermine sich wie eine Raupe im Kokon einwickelte.
„Ich kann ihnen gar nicht genug danken... Warum machen Sie das alles?". Kam es von ihr. Die Frage plagte sie schon in der Wanne aber erst jetzt konnte sie sich damit befassen.
„Betrunkene Frauen sind ein leichtes Ziel und nach dem ersten Kater, zumindest wirkte es als wäre es Ihr erster gewesen, braucht Ihr Körper viel Energie und damit meine ich nicht 10 Stunden im Bett zu bleiben, was sie wohl getan hätten, wenn Sie zuhause geschlafen hätten"
Zu Hause.
Langsam nickte sie. Ein unangenehmer Schauer rutschte ihren Rücken runter. Es hätte so viel passieren können und das nur weil Ron dachte es wäre okey jemanden anderen zu bespaßen.
„Ja... da haben Sie wohl recht Professor", murmelte sie abwesend. Zwar hatte sie keine Erinnerung an den Abend mehr, aber sie sah noch genau wie ihr Mann sich immer in die Scheide der Fremden stieß. Noch immer hallte das Stöhnen der Frau in ihren Ohren wie ein Echo und das Klatschen wenn Haut an Haut zusammenprallten. Eine einzelne Tränen rollte ihre Wange runter und fiel auf das Sofa. Schnell wischte sie sich mit der Decke über die Augen und räusperte sich schwer.
„Geht es Ihnen gut Miss Granger?", fragte er plötzlich mit ruhiger Stimme und einen angenehmen Blick auf ihr Gesicht. Schwer schluckte die junge Frau. Sollte sie es ihm erzählen? Irgendwie fühlte Hermine sich, als wäre sie ihm das schuldig, nachdem er sich so rührend um sie gekümmert hatte. Außerdem wusste er wahrscheinlich eh, das etwas passiert sein musste. Die schlaueste Hexe würde sich nicht ohne Grund so ins Aus trinken.
„Nun... ich habe Ron mit einer anderen im Bett erwischt", sagte sie schließlich. Ihr Blick sank auf seine Knie um nicht den Blick des Mannes standhalten zu müssen.
„Er hat Sie einfach betrogen?! Ich dachte er hätte einen Narren an Sie gefressen, so wie er sich oft angestellt hatte" Überrascht sah sie ihn an. Kein böses Kommentar? Kein lachen oder ähnliches? War er gerade tatsächlich auf ihrer Seite?! Erleichterung breitete sich aus und sie schaffte es nun ihren Blick zu heben.
„Ja... ich weiß auch nicht warum. Der Verkehr hat ihm immer gefallen... zumindest hatte er sich nie deswegen beklagt und dann komme ich mal nach einer Woche zuhause und sehe wie er diese Schlampe fickt!". Wut brodelte in ihr auf, als sie nun viel stärker daran dachte. „Das Haus war auch ein Schweinestall. Was habe ich falsch gemacht?! Wieso ist er soweit gegangen? Was hat ihn dazu bewegt?". Fragen auf die wohl nur Ron selbst eine Antwort wüsste, aber diesen Mann wollte sie erstmal nicht mehr sehen. Der Schmerz was ungeheuerlich, als würde ihr Herz einfach verbrennen und die Asche sich im Inneren des Körper verteilen. Sie rieb ihre kalte Nase an der Decke und horchte auf als es klingelte. Ein Hauself stand dort, in den Händen ein Tablett. Eine Schale Obst, ein Früchte Joghurt, zwei Scheiben Toast mit Käse und Wurst und dazu noch drei Scheiben Zwieback. Der Helfer stellte das Tablett ab, verneigte sich und verschwand ohne ein Geräusch zu machen. Hermine richtete sich auf und sah das leckere Essen an. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.
„Nochmals vielen Dank Professor ich-"
„Severus, nenn mich bitte Severus"

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Sooo das Kapitel ist da^^ endlich Osterferien! Wieder etwas mehr Zeit zum Schreiben und zu entspannen.
Würde mich sehr über likes und Kommentare freuen :3 bis zum nächsten Kalotten!

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