Kapitel 6

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Hermine konnte es nicht glauben. Es ging viel zu schnell und ohne das, sie wirklich etwas dagegen hätte tun können. Ehe sie sich versah, saß sie mit den anderen Kollegen am Tisch im Lehrerzimmer zur Freitagsbesprechung. Dort wurden wichtige Termine angesagt, die Nachsitzen eingetragen, Schulaufgabentermine festgelegt und so weiter. Eigentlich eine kurze Zusammenfassung der Woche, der jeweiligen Professoren. Es war Ihre erste Versammlung, eine Woche war vergangen seitdem sie hier begonnen hatte. Sie musste zugeben, es gefiel ihre sehr hier. Die Kinder waren nett, auch wenn einige ziemlich unverschämt waren aber damit war zu rechnen. Hermine war gespannt wie das ganze nun ablaufen würde, denn sie selbst hatte nicht viel zu erzählen. Kein Nachsitzen, keine Tests, keine gravierende Auffälligkeiten der Schüler. Alles war sehr geschmeidig verlaufen für sie. Vorsichtig nippte sie an Ihren heißen Kakao, den Flitwick für alle gemacht hatte und genoss jeden Schluck. Der Mann wusste wie man Kakao zubereitet. Sie hob den Kopf als sie die Tür aufgehen hörte. Sogleich lächelte sie als sie Minerva sah, gefolgt von ihren Kollegen sie wohl nun alle froh waren endlich Feierabend zu haben.
„Sind wir schon vollzählig?", fragte sie als sie sich den Tisch besah, wo sich nun alle nach und nach hinsetzten. Nur neben Hermine waren noch zwei Plätze frei, einmal am Kopf des Tisches und einmal links neben sich.
„Severus fehlt noch, vielleicht hat er wieder keine Zeit", merkte Sprout dann an. Minerva fuhr mit den Finger über das Fach des Mannes und dann über das ihres.
„Nein, sonst hätte er sein Protokollbuch in mein Fach gelegt. Wir warten einfach noch ein bisschen", beschloss sie während sie sich Tee einschenkte und dann mit ihren Papieren sich an den Kopf des Tisches hinsetzte. Hermine lächelte sie an und nahm dann einen der Kekse die, die Hauselfen gebracht hatten. Sie nahm einen großen Bissen von den leckeren Gebäck. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen weshalb sie gar nicht mehr auf ihre Umgebung achtete sondern nur auf diesen schokoladigen Geschmack auf ihrer Zunge.
„Hermine", sprach Minerva nun und legte ihre Hand auf die von Hermine. Sofort zog sie diese weg und sah ihre Kollegin mit großen Augen an welche nur schmunzelte. „Hermine, in welcher Welt lebt du denn? In der, der Kekse und Schokolade?"
„Ich denke eher da vermisst jemand ihren Liebsten", trällerte Madame Pince von der Ecke. Leise lachen verbreitete sich im Raum. Natürlich wussten alle von ihrer Beziehung, sie kannten die Geschichte und fast schien es so als wüssten es alle schon vor ihr. Hermine schluckte schwer uns sah kurz in ihre Tasse. Wenn sie ehrlich war, hatte sie die letzten Tage kaum an Ron gedacht. Sie hatte sich um die Arbeit gekümmert und war glücklich gewesen damit.
„Na sag schon, wann wollt ihr den Kinder haben? Ron ist bestimmt ein toller Vater, Weasley Gene", sagte Sprout. Sie kannte alle Jungs mehr als nur gut und die kleine Ginny ebenso natürlich.
„Aber übertriebt es nicht, noch mal eine Bande hyperaktive Kids hält das schloss nicht aus", lachte Minerva wobei die anderen zustimmend nickten. Hermine lächelte schmal. Ihr Griff wurde fester und die Unsicherheit stieg stetig. Diese Fragen wollte sie nicht beantworten, nicht jetzt wo ihr Mann nicht mal wusste das sie einen anderen Job hatte. Sie nahm einen tiefen Schluck aus der Tasse, ignorierte die scharfen Blicke der anderen einfach. Minerva wollte gerade wieder ihren Mund aufmachen aber dann ging die Tür auf und Severus stand in dieser. Komplett in schwarz gekleidet wie immer, das Haar auf seine Schultern fallend. Leise schluckte Hermine. Ihre Augen folgten den strammen Schritten. Die Dominanz die der Mann ausstrahlte schlug sie wie eine Faust ins Gesicht. Ein kribbeln durchfuhr jedes Glied bis an die Fingerspitzen, ihr blieb glatt die Luft weg. Er zog den Stuhl nach hinten, setzte sich hin und warf ein Bein über das andere.
„Ich hatte noch ein Gespräch mit eine Schülerin", war seine Entschuldigung. Mit fließenden Bewegungen nahm er den Umhang von seinen Schultern und hing diesen über der Stuhllehne. Gefühlt in Zeitlupe strich er mit seinen Händen über seine Oberschenkel, nahm die Blätter und legte diese vor sich auf den Tisch ehe er links und rechts daneben sie Ellenbogen aufstützte. Ein angenehmer Duft von Minze und Kräuter kam in Hermines Nase. Nur langsam schaffte sie es den Blick von ihm zu nehmen. Was war das denn gerade?! Schnell verspeiste sie den Keks kn einen Happen und spülte das Ganze mit den bisschen Kakao hinunter was noch in der Tasse schwappte. Schnell setzte sie sich richtig hin und wartete das es endlich losging.

Zwei Stunden später standen alle auf mit dem Ziel endlich in ihre Räume zu verschwinden. Das hatte deutlich länger gedauert als gedacht aber das schien nicht nur Hermine so zu sehen. Zum Glück hatte sie noch nicht so viel zu reden gehabt, den ihre Gedanken waren vollkommen wo anders gewesen. Sie musste zu Ron, sie musste es ihm sagen und die Sache klären. Vielleicht war eine Pause einfach das richtige für alle? Gedankenverloren und ohne ein Wort zu sagen verschwand sie aus dem Lehrerzimmer, ging den Gang runter Richtung Turm ehe sie diesen dann hinaufstieg bevor sie in ihre Räume verschwand. Schwer schluckte sie. Nachdenklich fuhr sie sich durch die Haare ehe sie zu ihren Schrank ging und sich eine schwarze Leggings wie roten Pullover anzog. Endlich raus aus den engen Rock und der kratzenden Bluse. Es war wohl an der Zeit wieder shoppen zu gehen. Die zog das Gummi aus den Haaren und versuchte mit der Brüste ihre wilde Mähne zu bändigen, was mit den tollen Spray was sie gefunden hatte recht gut ging und frisch Rochen ihre Haare dann ebenso. Ohne sich weiterhin groß fertig machen schnappte sie sich Zauberstab, Schlüssel und Jacke ehe sie durch den Kamin direkt in ihr Wohnzimmer flohte. Erschrocken sah sie sich um. Klamotten, Teller, Tassen, Lappen und was nicht alles lag verstreut herum. Sie wusste ja das Ron kein ordentlicher Mann war, aber das war nun wirklich nicht mehr normal! Kopfschüttelnd sammelte sie dann auch schon die Klamotten ein, die nach Schweiß stanken, alten Schweiß. Männer... war es so schlimm die Klamotten in den Korb zu werfen?  Sie ging ins Badezimmer, hob den Deckel des Korbs nach oben und wollte die Klamotten einfach schnell reinwerfen. Doch da stach ihr etwas ins Auge, lila, knapp und definitiv nicht von ihr. Vorsichtig zog sie den Tanga hervor. Schwer schluckte sie. Es widerte sie an den der dunkle Stoff war mit weißen Flecken bedeckt. Warum lag es in der Wäsche? Woher kam dieser Tanga?! Ihr Herz raste als sie den Fernseher im Schlafzimmer hörte. Automatisch begann ihr Körper zu zittern ohne das sie was dagegen tun könnte. Wie ein Einbrecher schlich sie sich zur Schlafzimmertür, welche einen Spalt offen war. Sie hörte Geräusche aber konnte diese zu zuhören, aber sie gehörten definitiv Ron. Vorsichtig sah sie durch den Spalt, sah aber nur das Fenster sodass sie einfach sie Tür mehr öffnete. Sie hatte immerhin ebenso dafür gezahlt, da hatte sie jedes Recht hier zu sein. Ihr Blick fiel aufs Bett.
„Willst du mich eigentlich verarschen?!", schrie sie hysterisch ehe sie einfach in Tränen ausbrach.

Desire (18+) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt