Ihre Hände zitterten. Ihre Muskeln schmerzten und nur schwer war es Hermine möglich ihren Körper zu bewegen. Die Luft in ihren Lungen war begrenzt, sie schnappte nach Luft. Herrlich, frische Luft. Es fühlte sich an als wären ihren Hände mit flüssigen Uhu an den Latten des Bettes geklebt als sie versuchte diese davon zu lösen. Ihr Bizeps brannte, ihre Arme fühlten sich an wie Blei und in ihre Oberschenkel herrschte ein Krampf der Muskelkater verursachen könnte. Die dunkelbraunen Augen der Jungen Frau wanderten in ihren Schlafzimmer herum, dessen Ecken und Kanten sie besser kannte als jeder Geist dieses Schlosses. Ihr Blick blieb an den Männerrücken hängen, gezeichnet mit roten Strichen und Spuren ihrer Nägel in seiner Haut. Vorsichtig berührte sie mit ihren Finger die Riemen an seinen Rücken, zumindest die die sie erreichen konnte ohne sich großartig zu bewegen. Zudem war der Restalkohol noch in ihrem Blut und so war es wichtig jede Bewegungen zweimal zu überlegen.
„Brennt es sehr?", fragte sie nach. Severus schüttelte den Kopf wobei sein leicht verschwitztes Haar sich verwuschelte. Es war keine Absicht gewesen. Noch nie war sie in die Situation gekommen wo sie nicht wusste, wo sie sich festhalten sollte, da ihr jede Fähigkeit zum rationalen Denken von der penetranten Erregung genommen wurde. Mit letzter Kraft richtete sie sich auf und drückte ihrem nackten Körper an den des Mannes. Sie betrachtete sein Profil, seine Narben und Falten auf der bleichen Haut gepaart mit der großen Nase. Severus war weit vom typischen Schönheitsideal entfernt, doch das Gesamtpaket war es das sie dahinschmolz bei diesen Anblick. Schrecklich. Als wäre sie wieder ein naiver Teenager. Sie hatte Tagebücher voll geschrieben, all ihre Gefühle und Gedanken über ihn. Den Hass und die Trauer, die Liebe und die Lust. Ein verdammter Teufelskreis.
„Leg dich zu mir", hauchte sie an sein Ohr. „Es ist noch mehr als genug Zeit bevor der nächste morgen anbricht." Severus sah die junge Frau an. Direkt in ihre dunkeln Augen. Lust flammte darin wie ein Feuer im Kamin. Sie wollte mehr, ihre Begierde nach mehr war noch lange nicht erloschen. Stumm drückte er Hermine auf das Bett. In seinen Kopf tauchten die frischen Bilder auf, wie er das Kleid von ihr Riss und ihren Busen knetete, als würde ein Film vor seinen inneren Auge abspielen. Jetzt aber war das Kleid und der BH schon längst entfernt worden und Hermine auch viel entspannter. Nicht mehr verkrampft und verschlossen. Sie lag aufgedeckt vor ihm ohne Scham, ohne Scheu. Als würde sie nur darauf warten endlich gefressen zu werden. Mit seinen rauen Lippen liebkoste er ihre Nippel, umkreiste diese mit seiner Zunge bevor der Zwischenraum ihrer Brüste mit kleinen roten Flecken geschmückt wurde. Ein schweres Atmen kam von der Frau unter ihm. Severus verstärkte die Küsse, ihre Haut wurde zur Leinwand seiner Malereien. Seine Lippen wanderten weiter, über den Bauchnabel runter zu ihrer Mitte. Zart leckte er die glatt rasierte und leicht feuchte Scheide seiner Kollegin. Ihr Körper spannte sich an, die Muskeln zuckten und widerwillig drückte sie immer wieder für wenige Sekunde ihre Beine an seinen Kopf. Severus störte es nicht. Seine Finger packten ihren Hintern wobei sein Gesicht sich fester zwischen ihre Oberschenkel drückte. Er hörte wie sie stöhnte, keuchte und vor der anstauenden Lust wimmerte. Ihre engelsgleiche Stimme erfüllte den Raum und die schlanken Finger verhalten sich in sein pechschwarzes Haar.
„Sssseverus... Severus!", schrie sie aus voller Kehle bevor ihr Körper wie eine Ziehharmonika in sich zusammenzog. Ihr Rücken knackte, dass war das letzte was er hörte bevor sie Oberschenkel ihm die Möglichkeit nahmen zu hören.
Nach einigen Sekunden lockerte sich der Griff in seinen Haaren ebenso löste sich ihre Beine von seinen Kopf. Severus hob den Kopf und sah Hermine an. Ihre Brust hob und senkte sich wild für einige Züge. Entspannt krabbelte er neben der Frau und legte sich zu ihr. Hermine drehte den Kopf zu ihm, betrachtete den Mann der sie gerade geleckt hatte. Noch nie hatte sie sich so gefühlt. So frei und erleichtert. Zwei Orgasmen in einer Nacht, liebevolle Berührungen und zärtliche Küsse. Alles Dinge die sie sich von Ron gewünscht hatte aber nie bekommen hatte. Ron... Ihr Herz bekam ein Stich und ihre Kehle wurde trocken. Warum kam sie nun auf ihn? Warum konnte sie nicht die Zeit genießen? Hermine spürte wie ihre Augen sich mit Tränen füllten. Sofort richtete sie sich auf und drehte sich weg von den Mann. Wieso fühlte sie sich so schlecht? Er hatte sie betrogen, er hat ihre Beziehung zu Grunde getreten und sie versuchte weiter zu leben. Tränen rollten ungehindert über ihre Wange. Schnell wickelte sie sich in die Decke.
„Geh", krächzte sie. Schuld stieg in ihr auf. „Geh Severus! Verschwinde!", schrie sie nun und warf ein kleines Kissen auf den nackten Mann. Erschrocken sprang dieser vom Bett auf.
„Hermine... Hermine beruhig dich!", sagte er sofort. Doch sie nahm nur ein weiteres Kissen das sie warf aber den Mann um weiten verfehlte. Anstatt den entspannten Gesichtsausdruck von Erleichterung zu sehen sah er wie ihr Gesicht vor Schmerz verzehrt war, überströmt mit Tränen und rot vor Aufregung. Langsam näherte sich der Mann der Frau. „Was ist los? Hat es dir nicht gefallen?" So kurz nach den Sex einen solchen Weinanfall zu bekommen, ist äußerst ungewöhnlich. Zögernd nahm er ihr Gesicht in die Hände. Zwang sie so ihn anzuschauen obwohl ihre Augen geschlossen waren und immer mehr Tränen verloren. So nahm er sie einfach fest in den Arm und strich über ihren Rücken. Die Situation war mehr als nur unangenehm. Er konnte einfach gehen aber sie hier alleine zu lassen fühlte sich falsch an. Severus sah auf die Uhr. Es war kurz vor elf Uhr nachts.
„Es tut mir leid", sagte die leise Stimme an seiner Schulter. „Ich habe den Abend ruiniert."
„Nun... es ist nicht sonderlich erfreulich wenn die Frau bitterlich zu weinen anfangt nachdem man Sex hatte aber ruiniert... nein so würde ich das nicht formulieren"
Ein bitteres Lachen kam von Hermine. Schniefend sah sie zu ihm auf.
„Du... warst wunderbar... deswegen war es nicht... ich... es fühlt sich an als hätte ich Ron betrogen..."
Warum erzählte sie ihm das?
„Ich dachte ihr seid getrennt... Hermine, du musst keine Schuldgefühle haben"
Und warum geht er so gefühlvoll darauf ein?
„Der Abend hat mir sehr gefallen... du hast eine genaue Vorstellung davon was dir gefällt überraschend für eine nervige Besserwisserin", neckte er und hoffte somit eine positive Reaktion ihrerseits. Leicht lächelte sie Severus an.
„Und du ein angenehmer Zeitgenosse für eine griesgrämige Fledermaus" Hermine wischte sich die Tränen von den Augen und leckte sich die Lippen. Auch ihr Blick ging zur Uhr. Kurz herrschte stille. Noch immer hielt er sie innig an seinen Körper.
„Wie wäre es mit einem Film?", fragte sie schließlich.
„Gerne, aber dieses Mal ohne Wein"
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Desire (18+)
FanficHermine liebt ihren Mann Ron über alles, aber Liebe alleine bringt sie nicht zum Höhepunkt. Während die letzten Jahre geschmeidig verliefen, jagt sie nun eine Katastrophe nach der nächsten. Trotz all der Niederschläge gibt es einen Lichtblick. Sev...