Kapitel 10

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Unsicher stand Hermine vor dem Spiegel. Samantha hinter ihr, die Hände an ihren Haaren, die sie voller Haarspray sprühte.
„Das reicht! Oh Merlin der soll sie nachher noch anfassen und nicht daran kleben bleiben", sagte Hermine geschockt als sie sah wie hart ihr Haar wurde und das es an einigen Stellen aussah, als hätte sie sich wochenlang nicht die Haare gewaschen. Schwer schluckte sie. Schon lange sah sie nicht mehr so aus. Falsche Wimpern, schön volle Lippen, große Augen und den Busen nach oben gedrückt durch den engen BH. Es gab bequemere Outfits, zumal das Kleid nicht nur eng war sondern sie darunter auch noch einen Body Slimmer tragen musste, damit sie keine Falten reinbekäme. Kurz gesagt fühlte sie sich wie eine Presswurst. Samantha lachte nur amüsiert und stopfte das Haarspray wieder in ihre Tasche.
„Du siehst super aus!", meinte sie begeistert und sah ihr Kunstwerk mit stolz in den Augen an. „Wenn er nicht gleich über dich herfällt weiß ich nicht was bei ihm falsch ist!" Hermine wurde ganz rot und stieß Samantha in die Rippen.
„Sag sowas nicht... bitte. Ich habe das Gefühl das ich schwitze wie ein Schwein! Merlin das war eine blöde Idee", murmelte sie vor sich her und begann sich in den hohen Schuhen zu bewegen, die ihr zwei Nummern zu groß waren. Hermine hatte eben Babyfüße wie ihr Vater immer gesagt hatte.
„Mach dich nicht verrückt! Er kommt in 15 Minuten, richtige den Tisch in Ruhe her und wenn er klopft leg etwas Parfüm drauf und du riechst wieder nach Chanel", versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. Hermine nickte und versuchte zuversichtlich zu wirken aber die kleine Stimme in ihren Kopf sagte, das alles in die Hose gehen würden und sie danach kündigen müsste. „Ich will morgens alles hören ja? Viel Glück und vergiss nicht zu verhüten", trällerte die junge Frau, packte ihre Tasche, gab Hermine einen Kuss auf die Wange ehe sie aus der Tür marschierte. Die Tür fiel ins Schloss und Hermine betrachtete sich nun wieder im Spiegel. Sie fühlte sich nicht wohl. Ihre Reflexion zeigte nicht Hermine sondern eine billige Kopie von Samantha und wenn Severus wie wollte, dann gefällst so wie sie war. Sofort torkelte sie ins Badezimmer und nahm ihre Packung bebe Abschminktücher. Wie ein Pflaster riss sie ihre Flaschen Wimpern ab bevor sie mit zwei Tüchern gleichzeitig begann das ganze Make up zu entfernen. Dennoch sehr vorsichtig um ihre Haut nicht zu reizen, sonst wäre sie Hermine die Tomate und das war ganz und gar nicht sexy. Einfacher als gedacht war ihr Gesicht wieder eine weiße Leinwand und die Tücher landetet in den kleinen Mülleimer. Hektisch fummelte sie an den Reißverschluss herum bevor sie ihn fasste und mit einen mal komplett nach unten zog. In der nächsten Sekunde lag das Kleid auf den Boden, Body Slimmer wie Strumpfhose oben drauf. Nur in Tanga und trägerlosen BH eilte sie zu ihren Schrank dessen Türen sie Aufriss. Sie nahm die wenigen Kleider die sie hatte von den Bügel und breitete sie auf das Bett aus. Es sollte bequem sein, nicht zu pompös und nicht zu lang. Ihr Blick fiel auf das knielange schlichte Kleid, gemacht aus hellblauen leichten Stoff. Ein normaler Herzauschnitt, das Dekolleté voll mit kleinen weißen Perlen und an der Hüfte ein dickeres Band, um den Start des Rockes zu verdeutlichen. Geschickt schlüpfte sie rein und schloss es an der Seite. Zwei mal drehte sie sich vor den Spiegel um Schlafzimmer. Viel besser! Hermine schlüpfte dann einfach in schwarze Ballerinas die zu ihren kleinen schwarzen Ohrringen passten. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrieten ihr, das sie wenn es gut ging noch fünf Minuten hatte bevor Severus, pünktlich wie er war, auf der Matte stand. Sie eilte ins Badezimmer wo sie begann das Haarspray aus ihren braunen Haaren zu kämen. Den Schmerz und das ekelhafte Geräusch verdrängte sie tapfer. Ihre Arme wurden schwer aber am Schluss hatte es sich wenigstens gelohnt. Es war ein wenig plüschig, aber auf eine niedliche Art und das war das I Tüpfelchen. Jetzt war Hermine, Hermine. Erschrocken zuckte sie zusammen als sie das Klopfen hörte und starrte auf die Uhr. 20:00 Uhr. Genau auf die Sekunde. Verfluchet sei seine Pünktlichkeit! Doch plötzlich fiel es ihr ein. Der Tisch! Sie hatte nicht gedeckten alles lag noch auf den Boden herum. Hermine packte ihren Zauberstab und ließ die Teller fliegen, das Besteck klappern, die Kleider hängen und die Korken platzten aus die Weinflaschen. Ein letztes Mal sah sie in den Spiegel ehe sie zur Tür eilte und diese öffnete. Vor ihr stand Snape in seiner gesamten Pracht. Sein breiter Körper nahm fast die gesamte Tür ein. Wie erwartete trug er seine schwarze Kleidung aber ohne sein Cape, wie sie es immer genannt hatte, dafür aber noch eine dunkelgrüne Fliege am Hals. Ihr Herz raste und sie leckte sich leicht die Lippen.
„Guten Abend Severus", sagte sie lächelnd und ging einen Schritt zurück um ihn eintreten zu lassen. „Danke das du gekommen bist"
„Die Einladung wäre nicht nötig gewesen aber dennoch konnte ich sie nicht abschlagen", erklärter er und reichte ihr dann eine Flasche Hugo. „Der hat nicht allzu viel Promille" Hermine nahm die Flasche an sich und schmunzelte verlegen als sie verstand was er sagen wollte.
„Das ist fies!", sagte sie und stellte die Flasche auf die Kommode ab. „Aber Danke. Setz dich, die Elfen haben gekocht" Sie ging zu den kleinen runden Tisch der nun vollkommen gedeckt war. Severus tat es ihr gleich und so setzten sich die beiden gegenüber und nahmen ihre Gläser in die Hand. „Auf einen schönen Abend", sagte Hermine und stieß zart an sein Glas an.
„Auf einen schönen Abend", wiederholte er und stieß an. Die Frau nahm einen Schluck ehe sie auf den Teller sah. Es war etwas leichtes aber dennoch sättigendes und vor allem ohne Knoblauch, Zwiebeln oder anderen starken Gewürzen. In Ruhe schnitt sie das zarte Putenfleisch in kleine Stücke. Was sollte sie sagen? Es war so still das nur das ticken der Uhr zu hören war und das machte sie nervös. Ihre Augen wanderten er her den Mann. Sie sah die Narbe an seinen Hals und musste unwillkürlich auch an Ihre eigene denken. Man könnte meinen das nach all den Jahren die größten Wunden geschlossen waren aber es fühlte sich eher so an als wäre es nicht mal eine Kruste drüber gewachsen.
„Wie läuft es zwischen dir und Weasley?", durchbrach Severus die Stille. Kein schönes Thema.
„Nicht gut... ich habe ihn vor kurzen mit einer anderen Frau erwischt"
„Also bist du single?"
Sie nickte und sah ihn in die Augen. Er hatte aufgehört zu essen und schien viel zu interessiert daran.
„Ähm ja... also ich habe weniger Lust jetzt Ron wieder zu sehen bis er sich entschuldigt oder es auch aus seiner Sicht beendet", meinte sie dann und aß weiter. Severus nickte langsam und fixierte sich wieder auf das köstliche Essen. Nicht das Gespräch was sie erhofft hatte. Jetzt war die Stille noch unangenehmer! Doch sie traute sich nicht etwas zu sagen oder fragen. Immerhin kannte sie Severus nicht so gut wie sie es sich wünschte.
So verging das leckere Abendessen eher schweigsam immer zwischen Essen und Trinken aber kein Wort fiel zwischen den beiden. Die Teller waren leer und gerade mal 20:34. Hermine wollte nicht dass das alles umsonst gewesen sein sollte. Deshalb stand sie auf und holte einen Rotwein und dazu zwei Gläser.
„Musst du schon gehen oder genehmigst du dir nich ein/zwei Gläser mit mir auf der Couch?", neckte sie und schenkte ihm noch ein freches Lächeln. Severus erwiderte das Lächeln und stand von Stuhl auf.
„Wie kann ich so ein Angebot nur abschlagen?" Er nahm ihr Gläser und Wein aus den Händen sodass sich Hermine auf die Couch ätzten konnte und er Gentleman like den Wein ausschenken konnte. Sie nahm sich ein Glas, lehnte sich zurück und ließ den Mann keine Sekunde aus den Augen. Es war Zeit aus ihrer schüchternen Hülle zu brechen und ein wenig zu spielen. Wieder stießen sie an.
„Sag Severus, warum hast du keine Frau? Oder hälst du sie gut versteckt?", fragte sie nach. Der Mann lachte tief auf und leckte sich die Lippen kurz.
„Ich halte mich lieber frei um für jeden Leckerbissen offen zu sein. Ich stehe mehr auf Plätzchen als auf Torten"
Eine Gänsehaut überzog ihren Körper und sie spürte das alleine seine Stimme sie schon zum Zittern brachte. Immerhin wollte sie die Oberhand behalten! Doch anscheinend hatte sie diese jetzt schon verloren da Severus eine Hand an ihre Wange legte.
„Und du?", raunte er und zog sich dabei näher an sich. Sein starkes Parfüm kam ihr in die Nase und der Blick des Mannes ließ sie dahin schmelzen. Mit zitternden Atem und rasenden Herz hauchte sie.
„Männer. Ich stehe mehr auf Männer als auf Jungs".
Mit einen mal küsste Severus Hermine. Diese fackelte nicht lange und erwiderte den sinnlichen Kuss. Ihre Lippen tanzten den Tanz der Lust wodurch sich ihre Körper näherten und die Vernunft sie verließ. Die Gläser klapperten auf den Tisch und es ist ein Wunder das beide diesen erreichten. Die junge Frau schlang die Arme um den Nacken des Mannes. Ihr Körper kribbelte, der Bauch krampfte und sie spürte etwas, das sie das letzte mal vor vielen Jahren gespürt hatte. Lust. Hermine presste sich mehr an Severus, ließ ihn jeden Zentimeter ihres Körper berühren sodass während die eine Hand sich hoch zu ihren Brüste machte, die andere vielversprechend unter ihren Rock wanderte.

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