Hermine hatte sich langsam erholt. Sie war das Wochenende 90% bei Severus geblieben welcher sich gepflegt hatte, als wäre es das normalste der Welt. Ob er das von den Todessern kannte? Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. Sie wollte nicht daran denken, vor allem da es sich böse angehört hatte wenn sie daran dachte das er alles freiwillig gemacht hatte. Severus hätte sie auch einfach am Morgen rausschmeißen können, immerhin war es nicht seine Aufgabe Aufpasser zu spielen. Tief atmete sie durch und fuhr sich durch das noch nasse Haar. Montag Nachmittag, 16:37 und um 17 Uhr musste sie bei Samantha sein. Gestern Abend kam eine Eule, welcher nach den unverwechselbaren Parfüm nach Samantha gerochen hatte, als hätte sie ihn darin gewaschen. Doch sie hatte sich gefreut. Wenigstens blieb jemand in ihrem Leben bei ihr auch wenn der Rest keinen Bock mehr hatte. Summend zog sie sich den BH an und darüber dann ein helles Hemd das sie in ihren schwarzen Rock stopfte. Mit einen Spruch war ihr Haar sofort trocken sodass sie es nur noch durchkämmte und dann zu einem strengen Zopf band. Kurz besah sie sich in den Spiegel welcher an der and hing. Kein bisschen Make-up zierte ihr Gesicht. Sie war nicht in der Stimmung sich eine halbe Stunde hinzusetzten und zwischen ihrer kleinen Taschen Make-up zu entscheiden. So ging sie zur Garderobe, schlüpfte in ihre Ballerinas und zog sich eine dünne Jacke an. Dazu kam noch die schwarze Hand und nachdem sie ein letztes Mal in den Spiegel sah, machte sie sich mit Hilfe des Kamins auf den Weg Richtung Winkelgasse. Es war wie so oft sehr voll. Ihre Füße trugen sie weg von den vollen Einkaufspassagen in Richtung Wohngebiet. Ab dann dauerte es nicht lange bis sie vor der richtigen Tür stand und klingelte. Nach wenigen Sekunden ging die Tür magisch auf und Hermine stand im Eingangsbereich der Doppelhaushälfte. Es war eiskalt weshalb sie schnell die Treppen hochging. Die Tür zu Sammys Reich war schon offen. Zügig zog sie sich die Schuhe aus und ging in den Flur.
„Sammy?", fragte sie uns schloss die Tür hinter sich. Es roch schon nach Kaffee und etwas köstliches süßes stand im Ofen. Auf den Esszimmertisch stand schon der Wein mit zwei schönen Weingläsern. Verwundert hing sie die Jacke auf. „Das ist nicht witzig! Sammy!", rief sie laut. Sie ging durch alle Zimmer, doch nirgendwo war sie zu sehen. Plötzlich ging die Haustür auf und Samantha stand im Bademantel und Wäschekorb im Arm da.
„Mine", sagte sie glücklich. „Mensch du bist ja ganz blass!" Hermine atmete tief aus und fuhr sich durch das Haar.
„Ich dachte du wärst weg... ich weiß auch nicht", murmelte sie und schüttelte den Kopf. „Ich hab dich nicht gesehen, alles ist hergerichtet aber du warst nicht da und..."
„Ach herrje... sonst bist du nicht so panisch Mäuschen ist was passiert?", fragte sie und stellte den vollen Wäschekorb auf den Boden. Hermine sah auf den Boden und schluckte schwer.
„Ron hat mich betrogen...", hauchte sie wobei sie versuchte die Tränen zurück zu halten. „Ich bin nach Hause gekommen... wollte ihn eigentlich überraschen und dann habe ich ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt". Ihre Hände zitterten und die spannte sich an um ja nicht zu weinen zu beginnen aber dann rollten die Tränen weshalb Sammy sie sofort in den Arm nahm. Zart wog sie die jüngere welche nun unaufhaltsam weinte. Alles was sie übers Wochenende in sich gehalten hatte kam nun raus. Sie hatte Severus nichts erzählt, das hatte er auch berücksichtigt und nicht weiter nachgehakt. Irgendwo war sie dankbar für seinen Respekt aber sie hörte es ihm auch gerne erzählt. Die ältere holte ein Taschentuch und reichte ihr dieses.
„Er ist ein Arschloch, jetzt Kopf oben halten meine Liebe. Wir trinken jetzt und essen den Kuchen in Ruhe damit du dich ein wenig ablenken kannst", sagte sie und brachte sie ins Esszimmer wo sie sich hinsetzte. Hermine nahm den Wein und schenkte ein während Sammy den Schokoladenkuchen aus den Ofen holte und sofort auf den Tisch abstellte. Dazu noch ein Messer, zwei Gabel und zwei kleine Teller.
„Wo warst du das ganze Wochenende?", fragte sie nebenbei.
„Ähm... kennst du Severus? Severus Snape. Er ist ein Kollege von mir und hat mich am Freitag gefunden, ich war betrunken und er hat mich dann mitgenommen zu sich.", erklärte sie und nahm einen Schluck von den Wein.
„Mitgenommen? Mine er hat sich aber nicht an Dir vergriffen oder?"
„Oh Merlin nein! Er hat sich das ganze Wochenende um mich gekümmert. Freiwillig wohlgemerkt. Es war irgendwie schön so umsorgt zu werden wenn ich ehrlich bin" Sammy grinste breit und schnitt den Kuchen an.
„Er hat einen gewissen Dunkeln Charme hm? Ich hab ihn mal im Krankenhaus gesehen nachdem ich meinen Bruder besucht habe. Zwar mag er in die Jahre gekommen sein aber das was ich gesehen habe, war mehr als beeindruckend", sagte sie frech und setzte sich endlich neben sie.
„Was willst du mir damit sagen?", fragte Hermine skeptisch und probierte den Kuchen ruhig.
„Warum versuchst du nicht mal ihn für eine Nacht? Du bist Single, was Sex angeht total unerfahren und es ist Zeit das du endlich mal einen richtigen Orgasmus bekommst!"
„Sag mal bist du von allem guten Geistern verlassen?! Severus ist mein Kollege und ich kenne ihn seitdem ich 11 Jahre bin... das geht doch nicht!", beschwerte sich Hermine. Diese Frau war wahrhaftig unberechenbar. Aber leider hatte sie recht in all den Behauptungen. Hermine war unerfahren, ihr Mann hatte sie verlassen und einen richtigen intensiven Orgasmus hatte sie noch nie erleben dürfen. Doch sollte Severus das alles können für sie? Moment! Warum dachte sie überhaupt darüber nach?! Alleine wenn sie mit der Zuversicht ankäme würde er sie wahrscheinlich lachend wegscheuchen. Immerhin war sie ja nur eine nervige Besserwisserin. Sie nippte wieder am Wein und leckte sich daraufhin die Lippen.
„Ein Versuch ist es doch Wert oder nicht?", fragte sie daraufhin. „Wann kommt die Kollegin wieder aus Ihrer Elternzeit?"
„Erst in zwei Monaten warum?", fragte sie dann nach.
„Hm das dauert zu lange... Okey anders. Hermine beantworte mir die Frage jetzt vollkommen ernst. Findest du Severus attraktiv?"
Hermine stockte. Eigentlich hatte sie all ihre Gefühle für den Mann in ihren Teenagerjahren vergraben, tief in ihren Herzen. Schon damals beim Ball hatte sie gehofft er würde ja sagen, als sie all ihren Mut zusammengenommen hatte um ihn zu fragen. Doch er hatte sie nur schräg angesehen und dann mit einer Handbewegung vertrieben. Dann die ganzen extra Stunden in Tränke, wo es schien als wären sie sich so nah wie kein Lehrer und Schüler sein durften. Hermine hatte wirklich gedacht es könnte was werden aber als die Vernunft eingebrochen war, hatte sie all ihre Gefühle versteckt und sich Ron gewidmet. Schwer seufzte sie und rieb sich die Schläfe.
„Ja... ich war früher Hals über Kopf in ihn verliebt... ich dachte wirklich er würde auch mich lieben aber das war wohl meine Naivität, die mir den Kopf verdreht hat", erklärte sie uns hatte auch den letzten Krümmel von ihren Teller verspeist.
„Also was hält dich auf es nicht wenigstens zu versuchen? Selbst wenn er dich abweist dann ist das eben so und du darfst eine Szene spielen. Hermine du musst es wenigstens versuchen und ich helfe dir natürlich auch dabei. Ich leihe dir mein schönes Cocktail Kleid, ganz bisschen Schminke und fertig mehr brauchst du nicht", erklärte Samantha sanft und nahm die Hand Ihrer Freundin. „Wir finden wieder jemanden für dich, aber zuerst musst du dich selbst finden" Hermine sah sie an und nickte, zuerst langsam aber dann immer mehr.
„Du hast recht... Okey, ich werde es probieren. Ich werde probieren Severus Snape zu verführen!"
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Desire (18+)
FanfictionHermine liebt ihren Mann Ron über alles, aber Liebe alleine bringt sie nicht zum Höhepunkt. Während die letzten Jahre geschmeidig verliefen, jagt sie nun eine Katastrophe nach der nächsten. Trotz all der Niederschläge gibt es einen Lichtblick. Sev...