Viagra Effect [JiKook]

148.

Jungkook POV

Ganze 6 Wochen ist es schon her, dass Jimin und ich getrennt sind. Weihnachten verbrachte ich alleine. Ohne Jimin. Bis vor ein paar Wochen hätte ich nicht einmal gedacht, dass wir Weihnachten nicht miteinander verbringen würden.

Ich konnte ihm nicht mal sein Geschenk geben. Ich war gerade im Café, weil ich arbeiten musste. Gerade hatte ich Pause. Doch statt etwas zu Essen oder Energie zu tanken, saß ich alleine im Personalraum, schaute auf Jimins Geschenk und weinte.

Es war eine Kette. Die Kette konnte man öffnen, worin sich ein Bild von mir und Jimin befand. Es war unser erstes gemeinsames Foto. Doch ich hatte nicht die Möglichkeit ihm diesen zu geben.

Man konnte im Raum nur mein Schluchzen hören. Es war wahrscheinlich das Einzige, was ich seither von mir gab. Ich redete weder mit Taehyung noch mit Yoongi. Nicht weil ich sauer auf sie war, sondern weil mir einfach nicht zu Reden zu Mute war.

Ich hatte nicht mal Lust auf die Gesellschaft der beiden. Aber wie gesagt, weil ich einfach nur noch alleine sein wollte.

„Jungkook komm, deine Pause ist zu Ende und hier vorne brennt die Hütte", rief ein Arbeitskollege in den Raum hinein. Ein Glück saß ich ihm den Rücken zugedreht. Sofort wischte ich die Tränen aus dem Gesicht. „Komme", antwortete ich, begab mich jedoch zuerst zu den Toiletten, um am Waschbecken mein Gesicht waschen zu können.

Meine Augen waren zu sehr angeschwollen, um leugnen zu können nicht geweint zu haben. Shit. Hoffentlich waren die anderen gut abgelenkt, sodass sie nichts mitbekamen.

Ich ging aus der Toilette und schon rief mir ein anderer Kollege zu. „Kookie? Bitte übernimm die Kasse", sagte er aus irgendeiner Ecke. Shit. Was suchten die alle hier? Gestern war doch noch Weihnachten. Wieso waren die alle schon wieder auf den Straßen? Hatten sie nichts Besseres zu tun?

Ich nahm die Bestellung unserer Gäste auf. Kaum dachte ich, ich könnte eine kurze Verschnaufpause machen, weil ich wieder viel zu lange auf den Beinen stand, ohne mich mal kurz hingesetzt zu haben, wurde ich schon mit neuen Aufgaben zugeschmissen.

„Jungkook, hier. Das muss zu Tisch 8", sagte unser Schichtführer und ich nahm ihm das Tablett ab. Ich ging mit einem unechten Lächeln zu dem Gast hin und servierte seine Bestellung. „Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen Sir?"

Doch als diese Person sich umdrehte und mir in die Augen sah, blickte ich in die seinen.

Was machte er hier?

„Jimin?"
„Danke Jungkook...", antwortete er mir.

Mein Herz schlug schneller. Ich fühlte mich gerade so wie bei unserem ersten Date. Ich wurde sofort nervös. War er wegen mir hier? Er musste wegen mir hier sein.

„Jimin bist du wegen-"

„Ah Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat. Ich wurde aufgehalten", setzte sich plötzlich eine weibliche Person neben meinen Exfreund. Dieses Mal war es nicht die Yeri.

Doch anscheinend jemand anderes, mit dem er anscheinend Intimitäten austauschte. Wieso sollte sie sonst ihre Hand auf Jimins legen?

„Hören Sie nicht?" holte mich die Frauenstimme aus meinen Gedanken zurück und ich blicke von ihren Händen wieder auf und sah in das Gesicht von Jimins Begleitung. „Ich sagte, dass ich gerne eine heiße Schokolade hätte. Ohne Sahne."

Wieder sah ich zu Jimin. Wir schauten uns tief in die Augen, sagten jedoch nichts. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Es war so... kalt? Konnte man das sagen? Ausdruckslos würde es eher beschreiben.

Doch ich konnte seinem Blick nicht länger standhalten. Denn ich brach den Blickkontakt ab, indem ich mich zu der Dame verbeugte und ihr mitteile, dass ihre Bestellung sofort kommen würde.

Ich entfernte mich von ihnen und war damit beschäftigt, meine Tränen zu unterdrücken. Wieso mussten sie ausgerechnet in dieses Café? Jimin wusste doch, dass ich hier arbeitete.

Doch was noch mehr schmerzte....

Er hatte seine Hand nicht weggenommen und ihre auch nicht weggestoßen.

16.10.2018