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„Meine Fresse sind wir wirklich so früh wach?", fragte Hannah Paddy, der alleine in der Küche stand und Tee zubereitete. „Scheint so. Brauchst du Milch für den Tee?" Hannah nickte und nahm eine Tasse entgegen, nachdem Paddy Milch dazu gegossen hatte. „Gibt es hier in der Nähe einen Bäcker oder so?" Paddy kratzte sich am Kopf und überlegte: „Puh der ist etwas weiter weg, aber immer noch zu gut zu Fuß erreichbar, denke ich." Hannah überlegte nicht lange: „Also gut, dann Schuhe an und los geht's." Sie trat in den Flur, um sich ihre Schuhe anzuziehen. Paddy deutete aus dem Fenster: „Ehm, Hannah? Hast du schon mal aus dem Fenster geschaut? Es regnet." „Na und? Hier liegen doch bestimmt genug Regenjacken rum, oder? Und Ich nehme einfach diese Gummistiefel." Sie deutete auf die wasserfesten Schuhe und binnen weniger Sekunden schlüpfte sie hinein." „Du bist echt...unglaublich." Paddy ging auf einen massiven Schrank zu und suchte Regenjacken raus und reichte Hannah eine: „Hier, die sollte dir passen. Das müsste Patricias sein." Hannah warf sich die Jacke über, die etwas zu groß war: „Passt doch prima. Können wir dann los?" Paddy lachte: „Du siehst aus wie eine tollpatschige Ente!" Sie schob die viel zu große Kapuze ein wenig zurück, um Paddy sehen zu können und lachte ebenfalls: „Besser als nass zu werden", sagte sie und öffnete die Tür. „Als ob dir es etwas ausmachen würde, wenn du im Regen nass werden würdest, Dancing Queen!" Paddy setzte ebenfalls seine Kapuze auf und trat in den Regen.

Gemeinsam bogen sie auf einen kleinen Feldweg ab, der runter zum Hafen führte. „Herrlich!" Paddy sah Hannah skeptisch an. „Du findest das Wetter herrlich? Es regnet Bindfäden und findest das ganze herrlich?" „Sieh doch nicht immer alle so negativ", sagte Hannah und knuffte ihn in die Seite. Ich mag Sommerregen und die nasse Luft. Findest du nicht, dass es dann besonders angenehm riecht? Und die Meeresbriese macht das alles noch angenehmer in der Nase." „Ich habe mir ehrlich gesagt noch nie darüber Gedanken gemacht." „Boah, Paddy nimm doch mal deine Umwelt bewusst war." Sie blieb mitten auf dem Feldweg stehen und hielt Paddy am Ärmel fest. „Los, mach die Augen zu." Paddy reagierte nicht, sondern schüttelte nur den Kopf. „Na los, mach schon!" „Das ist doch lächerlich", sagte er, tat aber wie Hannah es befahl. Sie stellte sich vor ihn, nahm seine Hände und schloss ebenfalls die Augen. „Hörst du das?", fragte sie nach einer Weile. Als Paddy nicht antwortete, fragte sie noch einmal: "Was ist denn nun? Hörst du es oder nicht?" „Ich habe doch mit dem Kopf geschüttelt." Hannah fing an zu lachen: „Ich habe auch die Augen zu, du Trottel." Paddy öffnete seine und sah sie, wie sie mit geschlossenen Augen und einem Lächeln im Gesicht dastand. Als sie die Augen öffnete, schloss er seine schnell wieder. „Nimm einfach mal deine Umgebung wahr." Paddy kam sich dämlich vor. Plötzlich fing Hannah laut an zu lachen: „Ok, ich fühle mich echt blöd dabei." „Was sollte das denn?", fragte Paddy, der immer noch Hannahs Hände festhielt und sie schief angrinste. „Keine Ahnung. Das soll entspannend wirken. Ich habe das in einem Psychologiebuch gelesen." Paddy lachte: „Du meinst wohl eher in einer Klatschzeitung." „Man könnte das tatsächlich denken, aber es ist aber nicht so." Sie tippte sich mit dem Finger auf die Nasenspitze: "Du wirst es nicht glauben, sowas ist bald mein Job...so in 5 Jahren oder so" „Da musst du aber noch eine Menge lernen. Ich bin kein Stück entspannter." Hannah streckt ihm die Zunge raus uns ging rückwärts, dabei ruhten ihre Augen immer noch auf Paddy, ehe sie sich umdrehte und den Feldweg weiter entlang ging.

Beim Bäcker roch es herrlich nach frisch gebackenen Scones und Shortbread. Sie kauften einige Leckereien und machten sich auf den Rückweg. So langsam wurde es in den nassen Klamotten recht ungemütlich und kalt. Zu Hause angekommen, entledigten sie sich ihrer Gummistiefel und Regenjacken und gingen in die Küche, wo bereits Kathy mit Sean, Barby und Maite saß. Maite machte große Augen, als sie Hannah und Paddy lachend in die Küche kommen sah. Völlig erstaunt schaute sie auf die Uhr: „Was ist denn bei euch kaputt? Es ist noch nicht mal 10 Uhr und ihr seid angezogen und dazu auch noch hellwach?" „Und hungrig", ergänzte Hannah ihre Freundin und hielt eine Tüte mir den Leckereien vom Bäcker hoch. Maite traute immer noch nicht dem, was sie sah, und ging kopfschüttelnd an die Küchenschränke, um Geschirr und Besteck heraus zu holen, während Paddy sich über den Kühlschrank hermachte. Gemeinsam frühstückten sie in kleiner Runde. Hin und wieder schaute Hannah auf ihr Handy, das den Morgen über jedoch stumm blieb. „Ich wollte heute ein bisschen die Gegend erkunden und Paddy hat sich netterweise als Reiseführer angeboten. Du kommst doch auch mit Maite, oder?" „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich es heute eher ruhiger angehen lassen, Hannah. Ich fühl mich nicht so besonders" antwortete Maite und hielt sich den Bauch." Hannah verstand sofort und nickte. „Wenn Maite nicht mit will, können wir Angelo fragen, ob er mit möchte. Er hat einen ganz guten Draht zu den Nachbarn. Vielleicht können wir die Gegend mit den Nachbarspferden erkunden." Hannah machte große Augen. „Das wäre echt genial!" Paddy lächelte zufrieden und stand auf, um Angelo zu suchen.

„Hannah was hast du mit Paddy gemacht", fragte Maite erstaunt. „Wieso?", fragte diese. „Er war schon lange nicht mehr so...so...normal?" Hannah zuckte mit den Schultern: „Wir haben nur geredet. Das ist alles." Sie ließ bewusst die Tatsache weg, dass Paddy bei ihr übernachtet hatte. Maite würde wieder viel zu viel in diese Sache rein interpretieren. „Wirklich nur geredet?", hakte Maite nach und grinste. „Was du schon wieder denkst!", Hannah lachte und verließ ebenfalls die Küche.

Zwischen Liebe und FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt