2. Kapitel

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Sonnenpfote sprintete wütend über den nassen Waldboden. Die Sterne wahren bereits am Himmel, und der Mond schien sogar noch heller als sonst. Sie selbst war noch kein bisschen müde. Sie konnte nur an ihren Bruder denken, und an seine Worte. Ich hoffe er hat die Wahrheit gesagt! Ihr Fell kribbelte, bei dem Gedanken, das ihr Bruder eine Kätzin aus einem anderen Clan lieben könnte. Wie konnte sie das nur über ihren eigenen Wurfgefährten denken? Sie schüttelte den Kopf. Honigpfote ist so loyal wie jede andere Katze! Ich habe kein Recht ihm so etwas anzuhängen! Sie verlangsamte ihre Schritte, als sie den Geruch des Wasserclans wahrnahm. Sie sprang in ein dichtes Gebüsch, und wartete auf die Wasserclankatze. Ein junger Kater trat mit einer Maus im Maul aus einem anderen Gebüsch hervor. "Was machst du auf unserem Territorium?!" sprang Sonnenpfote hervor, und krallte sich in den Rücken des jungen Katers. Dieser jaulte überrascht, und ließ die Maus fallen. Sonnenpfote machte sich schwer, und der junge Kater brach unter ihr zusammen. Wie ein Blitz schoss sie ihre krallen von seinem Rücken, in seine Seiten. Erschrocken merkte sie, wie dünn er war. Ihr wurde bewusst, das er gar keine Kraft zum kämpfen hatte. Wütend ließ sie von ihm ab. Er blickte sie überrascht an. "Warum hast du von mir abgelassen?" miaute er leise. Sonnenpfote erwiderte seinen Blick. "Du tust mir nur leid! Nimm die Maus und verschwinde!" fauchte sie und legte die Maus vor ihn. "Danke." murmelte er und nahm die Maus zwischen seine Zähne, kurz danach war er zwischen zwei Sträuchern verschwunden. Ich wusste nicht, wie hart der Wasserclan es hat. Regenstern hat die Wahrheit gesagt bedachte sie schweigend und drehte sich in Richtung Lager um. Langsam ging bis zum Eingang und zwängte sich durch die Rosendornen durch, die ihn bildeten. Als sie das Lager betrat, sprintete sie sofort in den Schülerbau, und schlief neben Honigpfote erschöpft ein. "Sonnenpfote aufstehen!" miaute eine laute Stimme in Sonnenpfotes Ohr. Verschlafen öffnete sie die Augen und blickte in Seidenfells vertrautes Gesicht. "Schon Zeit fürs Training?" miaute sie müde, und legte sich zur Seite. "Los, raus aus deinem Winterschlaf! Wir üben heute mit Graupfote und Habichtkralle Kampfübungen!" Oh nein warum ausgerechnet dieses Mäusehirn?! Gähnend erhob sie sich und tappte zum Lagereingang. Graupfote und Habichtkralle warteten bereits. "Na? Hast wohl Bärenschlaf gehalten?" spottete Graupfote und stellte sich wie ein Bär auf zwei Pfoten. "Willst du noch einmal gegen einen Baum fliegen?" Graupfote fauchte und ließ sich wieder auf seine vier Pfoten fallen. "Hört sofort auf zu streiten!" knurrte Habichtkralle verärgert und blickte auffordernd zu Seidenfell. "Los, kommt ihr zwei! Wir müssen zum Trainingsplatz." Habichtkralle schnaubte. "Das meinte ich nicht Seidenfell!" "Ich weiß. Geh mir lieber damit nicht auf den Pelz!" Sofort fing Habichtkralle an zu fauchen. Seidenfell blieb ruhig und ging bereits durch den Lagereingang. Sonnenpfote wandte sich ebenfalls von Graupfote ab, und lief ihm hinterher. Am Trainingsplatz angekommen stellten sich die zwei Schüler nebeneinander auf. "Nun, zeigt was ihr bis jetzt gelernt habt!" "Jetzt bekommst du den Knall gegen den Baum zurück!" jaulte Graupfote und stürzte sich auf Sonnenpfote. Sie war auf seinen angriff vorbereitet und schlug noch während er flog zu. Graupfote wirbelte über dem Trainingsplatz durch die Luft. Er brach zusammen, als er auf der erde landete. Habichtkralle starrte ihn wütend an. "Los, mach schon Graupfote!" knurrte er. Graupfote rappelte sich mühsam auf und stürzte los. Sonnenpfote setzte zum Sprung an, und sprang Graupfote in den bauch. Dann klammerte sie ihn an den Boden. Graupfote versuchte sich frei zu treten, doch das misslang. "Stopp! Der Kampf ist vorbei!" jaulte Seidenfell auffordernd. Habichtkralle schnaubte. "Nein ist er nicht! Mach endlich Graupfote!" Seidenfell fauchte wütend. "Siehst du nicht das er erledigt ist oder was?!" Sonnenpfote und Graupfote erschraken, als Habichtkralle sich auf Seidenfell warf. Fauchend rollten sie kämpfend über den Boden und holten bei jedem knall gegen einen baum, Blätter von ihm herunter. Gerade wollte Sonnenpfote dazwischen gehen, als ein lautes kreischen aus der Richtung des Lagers ertönte. "Ein Fuchs ist hier!" Sonnenpfote erkannte sofort die Stimme Sternenfells und rannte in Richtung Lager, Graupfote, Habichtkralle und Seidenfell dicht hinter ihr. Als sie den Lagereingang sah, sprintete sie ohne die Kratzer der ranken zu beachten hindurch. Sie erstarrte, ein Fuchs war so selten hier, wie eine Feuerclankatze im Wasser. Der Fuchs war nicht einmal halb so groß wie ein Wolf, und dennoch wahren die Feuerclankatzen komplett unvorbereitet auf so ein flinkes Tier. Der Fuchs steckte seinen Kopf in die Kinderstube, und entnahm ihm Igeljunges, Pinienjunges und Stacheljunges, die vor angst wild keuchend mauzten. Ihre Mutter Bienenstreif griff den Fuchs an, wurde aber weggeschleudert und brach sich dabei scheinbar eine Pfote. Kaum konnten die Katzen etwas tun, war der Fuchs mit den Jungen auch schon wieder geflohen. "Nein meine jungen!" jaulte Bienenstreif verzweifelt und versuchte aufzustehen, wobei sie erneut zusammenbrach. Sternenfell kam auf sie zu, und brachte sie in den Heilerbau. "Oh nein! das kann doch wohl nicht wahr sein!" krächzte Honigpfote wütend. "Wir konnten das Wolfsrudel besiegen, aber keinen Fuchs?!" Sonnenpfote knurrte. Wie konnte so etwas peinliches passieren? Auf einmal erfüllte sie ein unheimliches stechen in der Brust, und sie sank zu Boden. Warum nur... die armen Jungen! Im dichten Wald erklang plötzlich ein lautes jaulen und kreischen. Die Katzen stellten sich zum Angriff bereit auf, als der Lagereingang sich bewegte. Zeitpfote prüfte die Luft. "Wartet! Das ist Bambus, mit einem jungen!" Die Katzen starrten angespannt auf den Eingang, und tatsächlich. Der braun getupfte, getigerte Kater trat mit einem jungen im Maul hervor, und brach zusammen. Bienenstreif eilte Augenblicklich aus dem Heilerbau heraus, und erblickte Pinienjunges. Sie leckte das verängstigte junge eilig ab, und trug es dann humpelnd in die Kinderstube. "Honigpfote, Zeitpfote, komm mit!" befahl Sonnenpfote und lief schnell voraus. "Es reicht!" sprach Sonnenpfote zu ihren Brüdern, nachdem sie sich aus dem Lager entfernt hatten. "Wir müssen die Jungen zurück holen, koste es was es wolle!" verkündete sie. Aber was ist wenn sie schon tot sind murmelte Honigpfote. "Wir müssen es versuchen, Unzwar schnell! Sie brauchen die milch von Bienenstreif, sonst sterben sie!" fauchte Sonnenpfote, und hielt ihren eiskalten Blauen blick auf Honigpfote gerichtet, der noch immer unsicher aussah. "Ich komme auf jeden fall mit!" trat Zeitpfote knurrend hervor und stellte die Nackenhaare auf. "Na gut, wenn ihr zwei mitkommt, traue auch ich mich!" fauchte Honigpfote mit glühenden Augen und angelegten Ohren. "Beim Wille des Sternenclans, wir holen die zwei zurück!" schwor Sonnenpfote und blickte in den Himmel. "Los, wir sollten sofort gehen, sonst ist es zu spät!" eilte Zeitpfote ungeduldig. Sonnenpfote und Honigpfote nickten heftig und machten sich zum lossprinten bereit. Mit einem Sprung nach vorne setzte Sonnenpfote die Mission in gang. Honigpfote mauzte ängstlich hinter ihr, während Zeitpfote stolz voran schritt. "Beim Wille des Sternenclans! Du wirst einmal Jagdführer Honigpfote, also zeig etwas Mut!" knurrte Sonnenpfote genervt und sprang auf einen Ast. Ihre Brüder liefen an ihr vorbei und wurden allmählig schneller. Auch Sonnenpfote bewegte ihre Pfoten immer schneller über dem feuchten Waldboden, nachdem sie von dem Ast wieder heruntergesprungen war. Und obwohl sie Hunger wie ein Dachs hatte, und überall in der Luft Duftgerüche schwebten, rannte sie weiter. Nach einer weile sprinten, stoppte Zeitpfote auf einmal und prüfte die Luft. "Erdclanterritorium" flüsterte er seinen Geschwistern zu, die sich vielsagend ansahen. "Wir müssen weiter! Egal ob wir da hinein müssen!" meinte Sonnenpfote auffordernd. Zeitpfote nickte zustimmend, während Honigpfote ängstlich zu Boden blickte. Mit einem Schwanzschnippen lief Sonnenpfote erneut voraus. Geduckt liefen sie in den dichten Büschen, um nicht entdeckt zu werden. Plötzlich knackte unter Honigpfotes Pfote ein Ast, und drei Erdclanschüler sprangen wild fauchend hervor. Honigpfote jaulte, als ein schwarzer Kater sich in seine Flanke krallte. "Dachtet ihr etwa, das wir euch nicht bemerken?!" fauchte eine silberne Kätzin, die sich auf Zeitpfote warf. Sonnenpfote stand Goldpfote fauchend gegenüber, und sprang auf ihren Rücken. Wildes Kreischen entstand und die Luft wurde von ihnen fast zerrissen. Sonnenpfote holte mit ihrer Pfote aus, und schlug Goldpfote weg von ihr. Goldpfotes klagender Schrei beendete den Kampf. "Goldpfote!" jaulte der schwarze Kater und rannte zu ihr. "Was wollt ihr auf unserem Territorium?!" fauchte sie. "Wir sind auf der suche nach einem Fuchs der zwei unserer Jungen entführt hat!" Die drei Erdclanschüler blickten sich überrascht an. "Uns wurden auch Jungen von einem Fuchs gestohlen..." miaute Silberpfote langsam. Sonnenpfote überlegte. "Was währe, wenn wir vereint nach diesem Biest suchen...?" schlug sie streng vor. Goldpfote fauchte, schien aber dann genau darüber nachzudenken. "Ich bin eigentlich nicht dafür... Aber zusammen ist es sicher wirksamer als nur zu dritt und gegeneinander." entschied sie scharf und ging ein paar Schritte auf Sonnenpfote zu. "Na gut, wir werden für diese eine Mission zusammenarbeiten!" Sonnenpfote nickte, während ihr Fell kribbelte. Sie hätte es nie für möglich gehalten, mit dem Erdclan auf eine Mission zu gehen. Goldpfote und Sonnenpfote nickten sich kurz zu, und liefen dann voraus, die anderen dicht hinter ihnen. Haltet durch, wir werden euch retten! schwor sich Zeitpfote und wurde schneller. Auch Honigpfote wurde immer entschlossener. Er und Silberpfote warfen sich ständig Blicke zu. Nur zugut konnte er sich an ihre sanfte Nasenberührung erinnern. Er wusste nicht, ob es ein Versehen von ihr gewesen war, was er aber wusste, war das er diese Berührung gemocht. Er schüttelte den Kopf einmal heftig, und blickte dann vor zu seiner Schwester. Sonnenpfote bemerkte die Sonne die bereits aufging. Funkenstern hatte sicher ihre Abwesenheit bereits bemerkt. Ob er wohl einen Suchtrupp senden würde? Sonnenpfotes Schritte wurden immer langsamer vor Müdigkeit. Auch die anderen wurden langsamer. "Sonnenpfote wir sollten hier rast machen!" miaute Goldpfote Sonnenpfote zu. Wir müssen zwar schnell sein, aber wenn wir keine Energie mehr haben können wir nicht kämpfen! Bedachte sie angestrengt und hielt an. "Na gut, wir werden hier verschnaufen." Goldpfote stimmte mit einem nicken zu. Die Schüler legten sich in einen verlassenen Dachsbau. "Schlaft euch gut aus, morgen steht uns ein großer Kampf bevor!" verkündeten Goldpfote und Sonnenpfote streng. Dann legten sich alle dicht aneinander. Sonnenpfote schloss als letzte langsam die Augen. Sie hatte noch nie mitten am tage geschlafen. Morgen steht uns ein harter Kampf bevor... und ich werde alles dafür geben, die Jungen zurückzuholen! mit diesen Gedanken schlief Sonnenpfote endlich ruhig ein. Sie träumte von dem morgigen Kampf, und wie sie ihn gewannen. Bei den ersten Mondstrahlen, wachte Sonnenpfote energiegeladen auf. Die anderen schliefen noch ruhig. Sonnenpfote beschloss, sie noch etwas schlafen zu lassen, und erkundete die Gegend etwas. Wir brauchen frischbeute bevor wir angreifen. bedachte sie und machte sich auf die suche nach Frischbeute. Als die anderen erwachten, sahen sie einen für sie prächtigen Frischbeutehaufen. Sonnenpfote aß bereits ein dickes Eichhörnchen. "da seid ihr ja endlich!" miaute sie ungeduldig. "Das ist ja unglaublich!" miaute Goldpfote erstaunt. "Essen!" jaulte Honigpfote und holte sich eine dicke Maus. Auch die anderen begannen sich etwas von dem Haufen zu nehmen. Als alle sich etwas genommen und gegessen hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Der Boden war nass und verklebte die Pfoten. Wenigstens, leuchtete der Mond heute so stark, das wir den Wald gut sehen können. Sonnenpfote seufzte. Immer mal wieder prüfte sie die Luft nach Fuchsgeruch. Angespannt bemerkte sie das der Gestank immer näher kam. "Wir müssen nah dran sein!" rief Goldpfote Sonnenpfote zu. Sonnenpfote nickte daraufhin. "Ich weiß!" rief sie zurück und verlangsamte das Tempo. Auch sie wurde langsam Nervös. Sonnenpfote kniff die blauen Augen zusammen, und riss sie dann wieder auf. Rasch wurde sie immer langsamer, bis sie anhielt. "Der Augenblick des Kampfes, wir bald anbrechen. Wir werden Tapferkeit und Durchhaltevermögen beweisen müssen! Wir werden heute unser Leben riskieren, aber wir tuen es für unsere Clans! Seid ihr für diesen Kampf bereit, oder gebt ihr auf?" Zeitpfote trat langsam vor, und hob den Kopf. "Ich werde alles geben!" verkündete er stolz. Er ist so mutig... obwohl er eine Heilerkatze ist... dachte Sonnenpfote stolz. "Ich werde auch alles geben!" trat Goldpfote vor. "Wir auch!" fauchten Silberpfote und Honigpfote mit gesträubtem Fell. Untergangspfote nickte eilig und reckte das Kinn dann hoch. Alle sechs schlossen kurz die Augen und atmeten tief ein. Dies könnte ihr erster und letzter Kampf sein. Sie könnten heute zum Sternenclan wandern. Sie würden alles für fünf Junge riskieren. Sollten sie ihr ganzes Leben für diese Jungen aufgeben, oder sich wieder auf den Weg nachhause machen? Das Schicksal dieser fünf Leben lag allein in ihren Pfoten. Sonnenpfote öffnete die Augen blitzartig. "Wir werden bis zum ende für diese fünf Leben kämpfen!" jaulte sie, während die anderen mit einstimmten. "Wir werden diesen Fuchs besiegen!"

Warrior Cats / Zeiten der Legenden  #DreamWaCa2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt