10. Kapitel

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Laut jaulend wichen die beiden den riesigen Zähnen aus, und sprinteten los. Das riesige Biest verfolgte sie noch immer, und schien auch nicht nachzugeben. Sonnenaufgang und Honigtau mussten mit jeder Sekunde schneller werden, und Hilfe war nirgends in Sicht... Sonnenaufgang sah sich wild um. Was sollen wir nun tun?! Wir werden sterben! Panik überwältigte sie immer mehr. Hinter ihnen brüllte noch immer das braune Monster. "Sternenclan bitte hilf uns!" klagte Honigtau und wurde schneller. Wie weit sollten sie denn jetzt noch rennen? Mit einem mal, sah Sonnenaufgang die Rettung. Vor ihnen, lag ein riesiger Wasserfall. "Wir müssen ihn dort hinlocken! Stell dich an dieses ende, ich mich an das andere!" Honigtau sah sie verzweifelt an, und wurde schneller. Zitternd stellte er sich an das eine Ende des Wasserfalls, während Sonnenaufgang sich auf an das andere stellte. "Jetzt sprinte zu mir!" Das Ungeheuer kam dem erstarrten Honigtau immer näher, und wurde nicht langsamer. "Honigtau lauf schon!" Honigtau zuckte, und rannte los. Er überquerte die Steinbrücke die durch den Wasserfall auf die andere Seite führte, jedoch zu spät. Das Ungeheuer wurde schneller, holte aus, und fiel zusammen mit Honigtau den Wasserfall hinab. "Neeein!" keuchte Sonnenaufgang und sprang ohne nachzudenken hinterher. Vor ihr ging das Monster mit der Strömung unter, während Honigtau versuchte um sein Leben zu schwimmen. An allen Seiten knallte das Wasser gegen Sonnenaufgang, und schleuderte sie in alle möglichen Richtungen. "Halte durch!" keuchte sie und schwamm schneller. Alle ihre Muskeln begannen zu schmerzen. Als sie endlich bei Honigtau angekommen war, packte sie ihn am Nackenfell. Wild keuchend sah sie sich nach Rettung um, die jedoch nicht in Sicht war. Doch dan... "Sonnenaufgang!" Am Ufer sprinteten Seidenfell und Zeitsturm der Strömung nach. Sonnenaufgang schwamm noch immer mit Honigtau im Maul um ihr Leben. Und dann, baute sich eine riesige Steinwand um sie auf. "Nein!" heulte Seidenfell und sprintete weiter geradeaus. Sonnenaufgang sah sich noch immer wild um. Jaulend rief sie nach Hilfe, aber nur Seidenfells und Zeitsturms Rufe hallten in der Schlucht. Sternenclan... Hilfe bitte... Sie riss mit einem mal die Augen auf, und sah ein auf sie zukommender Felsvorsprung. "Hier her!" rief Zeitsturm ihr zu und sprang auf und ab. Sonnenaufgang krallte sich mit ihrem bewusstlosen Bruder in die Steinwand, und versuchte sich hoch zu schleppen. Ihre Hinterbeine rutschten ständig ab, aber sie würde Honigtau niemals im Stich lassen, nicht einmal, nach einem Streit wie vorhin. Mit zugekniffenen Augen und zusammengedrückten Zähnen stieg sie immer weiter nach oben. Und dann, kam sie endlich oben an. Zeitsturm packte Honigtau, und zog ihn auf den Felsvorsprung. Seidenfell wollte Sonnenaufgang packen, doch mit einem mal, bebte die Wand. Eine riesige Welle kam auf sie zu, und riss Sonnenaufgang von der Steinwand herunter. "Neeeeein!" Seidenfell wollte hinterherspringen, wurde aber von Zeitsturm aufgehalten. "Nicht Seidenfell!" "Nein! Sonnenaufgang!" Seidenfell schlug wild um sich, und sah nur noch Sonnenaufgang wild paddeln. Etwas später, knallte ihr Kopf gegen einen Stein, und versank im Wasser... Seidenfell brach in Tränen aus, und sank zu Boden. "Sonnenaufgang nein! Das darf nicht wahr sein!" Zeitsturm hatte die Augen ebenfalls weit aufgerissen. Immer mehr, füllten sie sich mit Tränen. Eine lange Zeit verging, bis sie sich auf den Weg zum Lager begaben. Alle beide standen unter Schock, während Honigtau bewusstlos über Zeitsturms Rücken baumelte. Der Schnee, wurde zu Regen. Und die Stille der Nacht, zu Blitz und Donner. Zeitsturm und Seidenfell, schleppten sich mühevoll weiter. Mit jeden Schritt, versanken sie im Matsch. Der eiskalte Wind blies durch ihr Fell, und ließ so kleine Eistropfen entstehen. Mit verklebtem Fell, stapften die beiden ins Lager, und fielen erschöpft um. "Sternenfell schnell tu do..." Seine Muskeln schmerzten, und sein Herz schien zu brennen. Ihm war klar, das Sonnenaufgangs Tod, kein Traum gewesen war. Seine Augen füllten sich mit Tränen, und liefen dann über. "Sonnenaufgang warum du...?!" Mit einem mal, erklang schmerzvolles Jaulen. Der ganze Clan, schien bereits zu trauern. Seidenfell lag wach, tränenüberströmt und mit aufgerissenen Augen da. Honigtau lag noch immer bewusstlos in Sternenfells Bau. Bernsteinblüte drückte sich weinend an Funkenstern, der seinen Kopf auf ihren legte. Zeitsturm sah sich weiter desorientiert im Lager um. Sein schwarzes Fell glänzte, während das weiß an seiner Brust schimmerte. Seine Augen wahren Sandig vor Tränen. Das Bernstein in ihnen, war verblasst. Seine Schwester war weg, und sein Bruder würde bald wieder in den Erdclan zurückkehren. Er fühlte sich... allein. Von Kummer geblendet lief er los, und stützte sich an den Wänden des Baus. Die Steine unter seinen Pfoten wahren spitz und hart. Seine Ballen fingen bereits an zu bluten. Besorgt rannte Wolkenblüte wie ein Blitz auf Zeitsturm zu. "Liebster, ist alles in Ordnung?!" keuchte sie und drückte sich tröstend an ihn. Zeitsturm zitterte. "Nein... nix ist in Ordnung..." Zeitsturm tappte hilflos aus dem Lager hinaus. Seine Gedanken pochten wild in seinem Kopf. Ständig passierte ihnen so etwas schlimmes, und jetzt war auch noch Sonnenaufgang tot. Das bedeutete, das Zeitsturm nun der auserwählte Anführer währe. So viele Verluste auf einmal, und dies alles lastete nun auf Zeitsturm. "Wie konnte das nur geschehen...?" Zeitsturm wirbelte herum, und sah Graufleck hinter ihm stehen. "Hast du mich verfolgt?" Graufleck schüttelte den Kopf. "Das hier ist mein Lieblingsplatz." Zeitsturm sah sich um. Überall schwebte Grauflecks Geruch durch die Luft. "Ja, ich rieche es." "Das war aber nicht meine Frage gewesen..." Zeitsturm seufzte schmerzvoll. "Sie ist ehrenvoll... gestorben." "Das stellt auch niemand in Frage! Wer das tut, hat meine Krallen in seinem Gesicht!" fauchte Graufleck Zeitsturm zu und stellte die Nackenhaare auf. Zeitsturm schüttelte belustigt schnurrend den Kopf. "Ich werde sie vermissen... das werden wir alle..." Grauflecks Fell wurde wieder glatt, und seine Muskeln entspannten sich. Seine Augen wurden feucht, und schienen schon fast überzulaufen. "Kaum zu glauben, wie viele in letzter Zeit von uns gegangen sind." Zeitsturm nickte ruhig. "Aber wir können dankbar, für neue Freunde sein." Er dachte an Bambusherz, Giftblatt und Wolkenblüte. Sie alle hatten sich dem Feuerclan angeschlossen. Graufleck sah zwischen den Ranken hindurch, und schob sie ein Stück bei Seite. Der Mond stand hell am Himmel, genauso wie die Sterne. "Hier ist es wirklich schön..." Graufleck nickte. "Ich lass dich mal alleine. Komm nicht zu spät ins Lager zurück." Graufleck sprintete zurück in Richtung Lager. Zeitsturm saß noch immer da und beobachtete den Himmel. Wie weit willst du gehen, Sternenclan? Er gähnte erschöpft, und legte sich auf ein Rankenbett. Der gesamte Schnee war vom Regen geschmolzen, und das in mitten der Kältezeit. Zeitsturm schloss die Augen, und begann zu träumen. Er stand an einem Ufer. Hinter ihm ein Unheimlich dunkler Wald. Ist das der Wald der Finsternis? Nein! Das ist selbst für ihn zu dunkel... "Winter, wo steckst du?!" Zeitsturm wandte seinen Kopf, und erblickte zwei Fremde Katzen. Der eine sah, genauso aus wie Graufleck, nur mit dunkleren Flecken. Und der andere, war Pechschwarz. Zeitsturm versuchte alles besser zu erkennen, doch mit einem mal, riss ihn etwas aus seinem Traum. "Zeitsturm!" Zeitsturm schreckte hoch und wirbelte herum. "Was beim Willen des Sternenclans tust du hier?!" Direkt vor ihm, stand Honigtau. "Ich... will mich nur Verabschieden." Zeitsturm fauchte. "Wenn du es das letztes mal nicht nötig hattest, wirst du es jetzt auch nicht nötig haben!" Honigtau knurrte leise, und ging in Richtung Erdclan. Dort angekommen begrüßten ihn seine beiden Gefärtininnen. Honigtau war viel zu niedergeschlagen, um sie zu begrüßen und tappte in den Kriegerbau hinein. Er kniff mühevoll die Augen zusammen. Im Schlaf wälzte er sich wild umher. "Zeitsturm... Sonnenaufgang?! Ich h... hab euch... n... nicht verraten!" Mit aufgerissenen Augen, schrak er hoch. Wütend schüttelte er den Kopf. Ich habe nur getan, was ich als richtig empfand! In seinem Herzen, konnte er dies leider nicht glauben. Er war nun bei Silbertraum, und dennoch fehlte ihm etwas. it einem mal, erklang ein jaulen aus der Kinderstube, Goldsee. Honigtau sprang auf, und sprintete vor den Eingang. "Was ist da los Fichtenschweif?!" Es kam keine Antwort, und Honigtau blieb still. Es ist so weit... Es ist so weit! Verdammt! Sonnenaufgang hatte mit allem Recht... Honigtau lief im Kreis umher, mit seinem Blick auf dem Boden. Könnte er diese Jungen wirklich lieben? Er musste es. "Honigtau, du kannst nun eintreten." Honigtau zitterte am ganzen Leib, und trat dann ein. Viel Jungen lagen da, eines davon ohne sich zu bewegen. Goldsee versuchte es wach zu bekommen, jedoch vergeblich. Honigtau kam langsam auf sie und das Junge zu. Er stupste es an, aber es bewegte sich nicht. Komm schon, du musst es auch schaffen! Er legte seine Pfote auf den kleinen Körper des Jungen. Und dann, bewegte sich seine Flanke ganz langsam auf und ab. Honigtaus Augen leuchteten. Der Sternenclan ist doch nicht nur gegen uns! Goldsee leckte die Jungen vorsichtig ab. " Zwei junge Kriegerinnen, und zwei kleine Krieger." miaute Honigtau und legte sich neben die Jungen. Sie sahen alle samt aus wie er, bis auf eines. Sie war komplett weiß, bis auf ihre Ohren und ein paar goldene Streifen. Honigtau schlief nun ruhiger ein, und bekam auch diesmal keine Alpträume. Sein Traum, handelte von seinen, und Silbertraums Jungen...... Bernsteinblüte lief nachdenklich durch das Lager. Sonnenaufgang hatte sie in ihrem Traum nicht besucht. In ihren Gedanken versunken, lief sie direkt in Sternenfell hinein. Dieser fauchte wütend. "Kannst du nicht besser aufpassen, du dämliches Mäusehirn Bernsteinblüte?!" Sternenfell füllte sich von innen mit Hass. Er hatte sie als erstes geliebt, nicht Funkenstern. Und dennoch, hatte sie sich damals für ihn entschieden. "Geh mir aus dem Weg!" zischte er wütend. Bernsteinblüte fauchte. "Kaum zu glauben, das du noch eifersüchtig bist! Deshalb ist Schneesturm auch gegangen!" Sternenfell knurrte wütend, und machte sich für einen angriff bereit. "Ich habe dich mehr geliebt, und du hast Funkenstern gewählt!" "Ich habe ihn nun mal mehr geliebt als dich!" Sternenfell schien zu explodieren. Seine Augen glänzten vor Hass, und sein Fell war von seinen Pfoten bis zu seinen Ohren gesträubt. Beide fauchten sich gegenseitig an. "Ich hätte niemals, mit dir glücklich sein können! Funkenstern hat mir Liebe und Junge gegeben!" Sternenfell wollte das nicht hören. Bernsteinblütes Augen verzauberten ihn, während ihr Rabenschwarzes Fell sich zauberhaft mit dem Wind bewegte. Sternenfell kniff die Augen zusammen. "Lass mich einfach in Ruhe, und komm mir nicht mehr in die Quere!" Bernsteinblüte fauchte ein weiteres mal. "Du stehst mir doch ständig im Weg! Mäusehirn, und du willst ein Heiler sein?!" Bernsteinblüte stolzierte wütend davon, während Sternenfell zurückblieb. Wir werden ja sehen, ob ich noch lange Heiler bleibe. Der einzige der mir noch im Weg steht, ist Zeitsturm. Und Funkenstern, das ist aber das kleinste... Problem. "Schon bald werden alle merken, wer der wirkliche erstgeborene Platinsterns sein sollte!" Sternenfells Mund verformte sich zu einem bösen, siegreichen Grinsen. Zeitsturm stockte der Atem. Er hatte sich in einem Gebüsch versteckt, und alles gehört. Er hatte Hagebuttenpelz umgebracht, daran bestand nun kein Zweifel mehr. Und mit Sonnenaufgangs Tod, hatte er sicher auch etwas zu tun. Und eines stand fest. Sternenfell, war bereit Funkenstern und ihn zu töten...

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