11. Kapitel

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Jetzt auch überarbeitet auf meinem Profil in 'Old Blood' ;)

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Laitos Finger flogen über die Tasten, als er die ersten Töne auf dem Flügel anstimmte, die sich wenig später mit der meiner Geige mischten. Der Vampir grinste mich herausfordernd an, bevor er seine Stimme erhob und anfing zu singen. Kurz war ich überrascht, weil ich ihn noch nie zuvor hatte singen hören und er den Text verwendete, den ich vor einigen Tagen spaßeshalber aufgeschrieben hatte. Anscheinend trieb sich der Hutträger des öfteren ohne mein Wissen in meinem Zimmer herum.
Um zu beweisen, dass ich ihm in nichts nachstand, was den Gesang betraf, schloss ich mich an.

Mittlerweile wohnte ich seit fast einem Jahr in der Sakamaki Villa und jeder der Jungs hatte mich mindestens einmal gebissen. Erstaunlicher Weise schien mein Blut nur in Shu so große Begierde nach mehr davon auszulösen. Denn die anderen reagierten wie bei den vorherigen Opferbräuten auch; jedenfalls im Bezug auf die rote Flüssigkeit.
Mit Subaru führte ich mittlerweile etwas Vergleichbares wie Freundschaft. Auch wenn das nur bedeutete, dass wir einfach nebeneinander auf dem Fensterbrett saßen und ab und zu ein Wort wechselten. Laito verhielt sich noch genauso pervers, wie am Anfang, mit der Ausnahme, dass wir immer mal wieder zusammen im Musikzimmer unsere Instrumente spielten. Kanato nutzte meine Haare weiterhin dazu neue Frisuren auszuprobieren und wir verbrachten viel Zeit bei seinen Puppen. Ayato und ich gingen uns weitesgehend aus dem Weg. Reiji war immer noch fest davon überzeugt, dass ich ein tadelloses Verhalten an den Tag legte und verdrängte mein gutes Verhältnis zu dem 'Gokutsubushi'. Zwar hatten die Gespräche zwischen mir und Shu nicht zugenommen, aber er suchte immer öfter meine Nähe, wenn ich grade bei keinem der anderen Brüder war, um Ruhe vor ihnen zu haben; behauptete er zumindest.
Während ich bei den anderen ziemlich genau wusste, in welcher Beziehung ich zu ihnen stand, war ich mir bei dem ältesten der Sakamakis nicht sicher. Ich war zwar mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass ich mich in den Langschläfer verliebt hatte, aber ich wusste immernoch nicht was er in mir sah. Yui hatte das über Ayato endlich in Erfahrung gebracht. Und wusste jetzt, dass er sie liebte, angeblich jedenfalls. Aber an ihrer Beziehung hatte das nichts geändert.

"Nicht schlecht, Bitch-chan. Das muss ich zugeben." Plötzlich stand er vor mir. "Aber ich bevorzuge trotzdem dein Blut. Außer... du hast vor deine Stimme dazu zu benutzen meinen Namen zu Stöhnen." "Nein."
"Schade. Dabei spüre ich, wie sich deine Temperatur erhöht, wenn ich ich dir nähere." Seine Zähne bohrten sich in die weiche Haut an meinem Hals. Sobald sie jedoch mein Blut berührten stolperte mit einem leisen Aufschrei zurück und hielt sich die Hand vor den Mund. Verwirrt blinzelte ich. "Was...?"
"Es ist heiß! Wieso kocht dein Blut?!" Vorsichtig berührte ich mit meinen Fingern die rote Flüssigkeit, die langsam aus der Bisswunde floss. Tatsächlich spürte ich einen leichten Temperaturunterschied zu sonst, aber es war nicht so heiß, dass man ich mich daran verbrannte. Allerdings hatte Laito zuvor bemerkt, dass sich auch meine Körpertemperatur erhöht hatte. Vielleicht kam es mir deswegen nicht so heiß vor wie ihm, weil mein Körper es bereits ausglich. "Ich wusste ja du stehst auf mich, Bitch-chan, aber dass dich meine Nähe so erregt, hätte ich nicht gedacht." Skeptisch zog ich meine Augenbraue nach oben. Wenn er wieder anfing so zu reden, konnte es ihm ja nicht schlimm geschadet haben. Mit geübten Bewegungen packte ich mein Instrument zurück in den Geigenkoffer und verstaute diesen im Schrank. Ich hätte schon längst unten sein müssen, wie ein Blick aus dem Fenster zeigte. Schnell schob ich mich an Laito vorbei und lief durch die Gänge zum Wohnzimmer. Da niemand da war, ließ ich mich auf eines der Sofas fallen und schnappte mir das Buch, von dem Tisch vor mir. Bevor ich auch nur zwei Seiten gelesen hatte, tauchte Kanato hinter mir auf. "Du bist zu spät", stellte der Vampir emotionslos fest. "Dafür schuldest du mir was, ne Teddy?" Schon näherte er sich meinem Hals.
"NEIN! KANATO NICHT-", wollte ich ihn aufhalten, aber er hatte schon seine Zähne in meine Haut gebohrt. Wie Laito zuvor stolperte er mit einem schmerzhaften Schrei zurück. "HÄTTEST DU AUF MICH GEHÖRT WÄR DAS NICHT PASSIERT! VERDAMMTE SCHEIßE WARUM HÖRST DU MIR NICHT ZU?! VIELLEICHT HAST DU RECHT UND ICH VERSTEH DICH NICHT, ABER DANN BIN ICH FROH DRÜBER. SOWAS WILL ICH ÜBERHAUPT NICHT VERSTEHEN. WIE GESTÖRT MUSS MAN DENN SEIN, LEICHEN AUSZUSTOPFEN UND IM KELLER AUSZUSTELLEN UMD MIT SEINEM KUSCHELTIER ZU REDEN?! DU BIST ES ÜBERHAUPT NICHT WERT, DASS ICH MIT DIR REDE!" Kanato schaute mich geschockt und verletzt an. Tränen traten in seine Augen als er langsam rückwärts taumelte und Teddy fester an sich drückte. Leise hauchte er: "Ich dachte du magst uns?" Ich schnaubte abfällig und drehte mich weg. Wenige Herzschläge nachdem ich seine Präsenz nicht mehr wahrnehmen konnte machte sich Entsetzen in mir breit. Was hatte ich getan? Warum war ich so ausgetickt, nur weil er nicht auf mich gehört hatte? Im ersten Moment war ich nur besorgt, aber dann hatte sich eine unglaubliche Wut in mir breit gemacht. Verzweifelt vergrub ich meine Hände in meinen ausnahmsweise offenen Haaren. Meine Gedanken rasten zwischen Schuldgefühlen und dem Versuch herauszufinden was mit mir los war, hin und her. Ich fühlte, dass ich es hätte wissen müssen, aber ich kam nicht drauf. Mittlerweile liefen Tränen über meine Wangen. Verdammte Scheiße was war los mit mir? Solche Stimmungsschwankungen waren extrem ungewöhnlich für mich, also waren spielten meine Gefühle grade so verrückt. Zitternd stand ich auf und wankte in die Küche. Stumm beobachtete ich wie sich das Glas langsam mit Wasser füllte, bevor ich den Wasserhahn zudrehte und mich an der Wand heruntergleiten ließ.

Ich wusste nicht wie lange ich hier im Schatten gesessen hatte und zwischen meinen Gefühlen hin und her geschleudert wurde, aber ich schaute erst auf, als plötzlich nacheinander alle Vampire, bis auf Reiji, am Tisch erschienen. Keiner von ihnen schien mich zu bemerken. Als der Brillenträger schließlich die Tür öffnete, streifte sein Blick mich kurz, wendete sich aber direkt seinen Brüdern zu. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Ich saß an die Wand gelehnt und sah vermutlich total scheiße aus und er bedachte mich nicht einmal mit einem missbilligendem Blick. Dabei hatte ich fest mit einem ziemlich langen Vortrag gerechnet, aber stattdessen ignorierte er mich einfach. "Ich denke ihr wisst bereits warum ich euch hergerufen habe?" Hergerufen? Wieso hatte ich davon nichts mitbekommen? Selbst Yui saß mittlerweile am Tisch und schien Bescheid zu wissen. "Es steht eine besondere Mondfinsternis bevor, die in der Welt der Menschen und der Dämonen simultan auftritt. Unsere Vampirkräfte sind dann enorm geschwächt. Ich vermute stark, dass die Tsukinamis sich das erneut zu Nutze machen werden." Hustend spuckte ich das Wasser wieder aus und sprang auf. Das erklärte meine Stimmungsschwankungen. Anders als die Vampire, erreichten Gestaltwandler bei dieser Mondfinsternis ihre maximale Stärke. Genau wie die Gründerväter. Allerdings wusste ich nicht, ob die vorher genauso Probleme hatten wie wir.

Ich wusste nur von zwei die überlebt hatten. Carla und Shin. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit redete Reiji über eben diese gerade.
Innerhalb von Millisekunden richteten sich alle Blicke auf mich. "Seit wann bist du anwesend?", fragte Reiji spitz. Verwirrt blinzelte ich ihn an.
"Ich war schon hier, bevor ihr herkamt." "Das hätten wir ja wohl bemerkt." Genervt plusterte ich meine Wangen auf und starrte ihn genervt an.
"Das ist jetzt auch egal." Suchend ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach einem freien Stuhl. Allerdings besetzte Ayato zwei davon und Kanato hatte Teddy auf den eigenlichen Platz von Reiji gesetzt. Da sonst keiner frei war, setzte ich mich einfach auf Subarus Schoß. Zwar wäre Shu näher gewesen, aber ich wollte nicht, dass er bemerkte, wie sich mein Puls beschleunigte, wenn ich mich in seiner Nähe aufhielt. Subarus Wangen liefen rot an und er versuchte mich von sich zu schubsen, während er mich anmotzte. "Tch, jetzt reiß dich mal zusammen. Ich missbrauch dich nur als Stuhl und mach dir keinen Heiratsantrag!" Der Albino murmelte angepisst irgendetwas vor sich hin, bis er schließlich seine Arme um meinen Bauch schlang und mich näher zog, um seinen Kopf auf meiner Schulter abzulegen. Ich konnte ihn gerade noch so davon abhalten mich zu beißen, indem ich ihm meine Handfläche ins Gesicht drückte. Genervt zischte er und murmelte: "Dafür schuldest du mir was!" Allerdings ließ er sein Kinn auf meiner Schulter liegen und zog mich noch näher. Für diese Aktion kassierte er verwirrte Blicke und ich einen enttäuschten von Kanato. Shus Blick wirkte irgendwie leicht sauer.
"Also... wann ist die Mondfinsternis?", durchbrach ich die Stille und wich dem Blick des Lilahaarigen Vampirs aus. Reiji räusperte sich. "In drei Tagen." Fluchend sprang ich auf, trat gegen den Stuhl unter Ayatos Füßen, der an der Wand zersplitterte und stapfte immernoch fluchend aus dem Raum. Hinter mir hörte ich Laito noch kichern. "Subaru, du kriegst Konkurenz." "Tch. Halt die Fresse."

Diabolik Lovers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt