13. Kapitel

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Jetzt auch überarbeitet auf meinem Profil in 'Old Blood' ;)

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Müde lag ich bäuchlings auf dem Sofa und fuhr mit geschlossenen Augen die Nähte, des Bezugs nach. Trotz meiner Müdigkeit konnte ich nicht aufhören mich irgendwie bewegen zu müssen. Mittlerweile ging es mir wieder besser und ich hatte nicht mehr so oft Schwächeanfälle oder Hitzeschübe. Dafür hatte ich Laito im Schlaf anscheinend ziemlich übel zugerichtet und er war übersäht mit Kratzern. Ich hatte es nichtmal mitbekommen, wie sich mein Körper teilverwandelte. Als Entschuldigung hatte ich ein Glas mit meinem Blut gefüllt und abkühlen lassen, was offengestanden ziemlich lange gedauert hatte, weil die Wunde immer wieder nach wenigen Sekunden verheilt war. Da ich gerade dabei gewesen war, tat ich das gleiche für Kanato. Apropo Kanato. Vielleicht sollte ich mich bei ihm entschuldigen. Seufzend erhob ich mich und schlurfte durch die Gänge zu seinem Zimmer. Vorsichtig klopfte ich an die Tür und öffnete sie langsam, als niemand antwortete. Der Vampir saß mit dem Rücken zu mir auf dem Boden und redete mit Teddy, der vor ihm saß. "Kanato?" Er reagierte nicht. "Ich...äh.. wollte mich bei dir entschuldigen." Wieder keine Reaktion. "Das was ich gesagt hab, stimmt nicht, ok? Ich hab doch lieb, Onii-san. Ich... Reiji hat doch von der Mondfinsternis geredet." Es schien nicht als hätte mich der Vampir überhaupt bemerkt. "Es ist so... naja... Vampire sind doch da am schwächsten, oder? Und du weißt, dass ich kein Mensch bin.... Für mich ist das die Zeit in der ich am stärksten bin, aber vorher spielt mein Körper irgendwie verrückt. Ich weiß nicht mal genau warum ich so sauer auf dich war. Ich hatte nur Angst, dass ich dich verletzen könnte." Naja körperlich zumindest. Physisch hatte ich es ja geschafft. "Verzeihst du mir?" Das war mit Abstand die schlechteste Entschuldigung von mir. Als er einfach weiter mit Teddy redete seufzte ich leise auf und drehte mich um. Im Vorbeigehen stellte ich ihm das andere Glas mit meinem Blut und eine große Schüssel auf sein Regal. "Hab dir Himbeerpudding gemacht. Steht auf deinem Regal." Damit schloss ich die Tür hinter mir und lief den Gang entlang. Schon erbärmlich, dass mir nichts anderes einfiel, als ihn mit Süßigkeiten zu bestechen. Hatte er mir überhaupt zugehört? Vielleicht wäre es besser, wenn nicht. Dann hätte er meine bescheuerte Entschuldigung nicht hören müssen.
Plötzlich schloss sich eine Hand um mein Fußgelenk und ich stolperte. Ich kniff die Augen zusammen und streckte meine Arme nach vorne um den Aufprall abzufangen. Aber anstatt, mit dem Gesicht voran auf dem Steinboden zu fallen, wurde ich rücklings in eine weiche Matratze gedrückt. So langsan wurde das irgendwie zur Gewohnheit. Blinzelnd blickte ich in zwei blaue Augen. Shu beugte sich tiefer über meinen Hals und öffnete den Mund. Ich versuchte ihn wegzustoßen, damit er sich nicht auch noch wehtat. Mühelos drückte er meine Handgrlenke neben meinen Kopf und machte mich bewegungsunfähig. Wieso musste ich genau jetzt einen Schwächeanfall haben? "Shu...", wisperte ich. "Nicht." Der Vampir ignorierte mich und bohrte seine Zähne in meinen Hals. Allerdings zuckte er nicht wie erwartet zurück, sondern seufzte wohlig und biss fester zu. Ein leises Keuchen entfloh mir und ließ Shu grinsen. Eine seiner Hände löste sich von meinem Handgelenk und drückte meinen Kopf unsanft am Kinn zur Seite. Ein wohliges Kribbeln zog sich von der Bissstelle aus durch meinen ganzen Körper und verdrängte die unerträgliche Hitze, welche jetzt von angenehmer Kälte ersetzt wurde. Langsam ließ er von meinem Hals ab und ließ sich neben mich fallen. Dabei zog er mich am Handgelenk mit, wodurch ich halb auf ihm landete. Diesmal biss er in mein Handgelenk und ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Ob vor Errrgung oder Schmerz konnte ich nicht sagen. Ein schnerzhaftes Ziehen bildete sich um die Stelle, wurde aber fast augenblicklich wieder von dem Kribbeln ersetzt. "Ich kann deine Gefühle schmecken", stellte der Vampir fest und sorgte danit für eine leichte Röte auf meinen Wangen. Beschämt drehte ich meinen Kopf weg. Er zog ihn wieder zurück und musterte meine rosanen Wangen. "Du bist wahrlich ein versautes Mädchen. Aber ich muss zugeben dein Blut erregt mich." Meine Wangen hatten mittlerweile wahrscheinlich eine ähnliche Farbe wie Ayatos Haare angenommen. Befreien konnte ich mich immernoch nicht, da meine Muskeln nach wie vor streikten. Jedoch wusste ich nicht, ob ich das wirklich wollte. Wieder biss er mir in den Hals und saugte mir weiteres Blut aus dem Körper. Eine seiner Hände lag auf meiner Hüfte und seine Fingerspitzen bewegten über meine nackte Haut. Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus und einer Schauer durchlief mich. "Ich habe noch nie Blut getrunken, das mich derartig abhängig gemacht hat wie deins."

Mein Kopf lag auf Shus Brust, meine Arme um seinen Rücken geschlungen, während ich auf seinem Körper lag. Erst jetzt fing ich an zu realisieren was er vorhin zu mir gesagt hatte. Missmutig verzog ich das Gesicht. Bedeutete das er mochte nur mein Blut? Oder hatte er vielleicht auch etwas mehr für mich übrig? Wenn nicht, hätte er mich schon längst weg geschickt.
Wie auf Komando meldete sich der Vampir genervt zu Wort: "Kannst du nicht wenigstens stillhalten, wenn ich deine Anwesenheit schon ertragen muss?" Ein leichtes Stechen machte sich in meinem Herzen bemerkbar und ich rollte mich aus dem Bett. "Wenn ich dich so störe, wirst du auch sicher auf mein Blut verzichten können", stellte ich emotionslos fest und stapfte aus dem Raum. Soviel zu 'vielleicht hat er doch etwas für mich übrig'. Genervt lief ich ziellos durch die Gänge, auf der Suche nach einer Beschäftigung. Mehrmals zog ich in Erwägung in den Wald zu gehen, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder, weil ich erstens keine Lust hatte mich raus- und wieder reinzuschleichen und in der Zeit vor der Mondfinsternis machte es einfach keinen Spaß in meiner zweiten Gestalt herumzulaufen. Schlussendlich lag ich irgendwann einfach auf dem Boden und starrte an die Decke, während ich meine Gedanken kreisen ließ. Ich nahm mir vor meine Gefühle einfach zu ignorieren und einfach so weiterzumachen wie vorher auch. Das einzige Problem daran wäre nur, dass ich zwar äußerlich damit keine Schwirigkeiten hätte, aber mein Körper würde immernoch auf Shus Nähe reagieren. Ihn zu meiden, wäre auch keine Alternative, da es noch auffälliger wäre. Bei meinem Puls könnte ich mir wenigstens irgendwelche schwachsinnigen Ausreden ausdenken. Mein Blick schweifte zur Seite, wo er einige Zeit den Sonnenaufgang beobachtete, bevor ich verstand, was das bedeutete. Gähnend rappelte ich mich auf. Wenn ich schlief, konnte ich wenigstens aufhören mir irgendwelche dämlichen Gedanken zu machen. Falls ich überhaupt einschlafen konnte.

Diabolik Lovers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt