17. Kapitel

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Jetzt auch überarbeitet auf meinem Profil in 'Old Blood' ;)

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Ich versuchte mir einen Überblick zu verschaffen, während ich nach einer Möglichkeit suchte nach unten zu gelangen. Die Vampire standen wortwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Vor ihnen ein Rudel Wölfe. Außer den Sakamaki Brüdern waren noch vier weitere Vampire und Yui anwesend. Außer dem Menschenmädchen hatte jeder mehrere Verletzungen davongetragen.
In dem Moment in dem ich auf das Geländer kletterte und mich abstieß, sprang einer der Wölfe ab. Mein Körper streckte sich. Meine Knochen verschoben sich und Fell überzog meine Haut.
Ich riss den Wolf aus der Luft, kurz bevor er einen der fremden Vampire erreichte und drückte in zu Boden. Mit geübten Bewegungen brach ich sein Genick. Mein Kopf drehte sich zu dem Rest des Rudels und ich knurrte gefährlich. Einen Moment schienen sie zu zögern, dann griffen die ersten an.
Immer mehr Adrenalien pumpte durch meinen Körper, während ich zwischen die Wölfe fuhr. Mühelos konnte ich einen nach dem anderen ausschalten. Zwar musste ich mehrere Hiebe und Bisse einstecken, aber trotz der Überzahl war ich ihnen überlegen. Meine Verletzungen heilten innerhalb weniger Sekunden, ihre dagegen schwächten sie enorm. Noch dazu hatten die Vampire wieder angefangen sich gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen.

Entspannt putzte ich mir das Blut von der Pfote, während ich über Teddy saß (er liegt zwischen ihren Vorderpfoten). Kanato hatte ihn beim Kampf anscheinend verloren. Langsam hob ich den Blick, als Yui sich mir näherte. "Du hast uns gerettet." Die Vampire hielten sich weiter im Hintergrund und beobachteten mich stumm, schätzten ab ob ich eine Gefahr darstellte. "Geh da weg", befahl Ayato, doch sie ignorierte ihn. Ich stieß ein warnendes Knurren aus, das Menschenmädchen näherte sich weiter. Mein Blick folgte lauernd jeder ihrer Bewegungen. Sie streckte eine Hand aus und schrie erschrocken auf, als ich nach ihr schnappte. Hektisch stolperte sie zurück und ich registrierte zufrieden die Panik in ihrem Gesicht.
Als zweites löste sich Reiji aus der Gruppe und kam langsam auf mich zu, ein Schwert in seiner Hand. Bei mir angekommen richtete er es drohend auf mich und bedeutete mir zu verschwinden. Trotz seiner gebieterischen Handlung konnte ich Unsicherheit bei dem Vampir warnehmen. Betont ruhig erhob ich mich und bleckte die Zähne. Reiji ging in Zeitlupe einen Schritt nach hinten und ließ die Waffe sinken, während ich langsam folgte. Vielleicht sollte ich mich noch ein bisschen für mein Dorf rächen. Aus dem Augenwinkel nahm ich Kanato wahr, der sich ohne ein Anzeichen von Unwohlsein sein Kuscheltier holte. Reiji hatte ihn anscheinend auch bemerkt und fuchtelte vor meiner Nase mit dem Schwert herum, um mich von ihm abzulenken. Genervt wandte ich den Kopf zu dem Lilahaarigen und konnte noch sehen wie er mir ein leichtes Lächeln zuwarf und dann zu den anderen zurückrannte. Mein Blick richtete sich wieder auf Reiji, wobei ich ihm noch näher kam. In dem Moment, in dem ich zum Sprung ansetzen wollte, registrierte ich einen mir wage bekannten Geruch. Schräg hinter dem Magentaäugigen stand einer der Fremden und starrte mich an. Groß, braune Augen und lange, braune, zu einem unordentlichen Zopf gebunden Haare. Ich erstarrte mitten in der Bewegung und meine Augen weiteten sich. Edgar. Wie konnte das sein? Aber es gab keinen Zweifel. Da stand mein ehemaliger bester und einziger Freund. Mein Körper setzte sich automatisch in Bewegung.
Ich verschnellerte meine Schritte und drückte mich einige Meter vor ihm vom Boden ab. Irgendeiner der Fremden rief: "Yuma! Pass auf!" Fällt ihm ja früh auf... Innerlich verdrehte ich die Augen.
In wenigen Millisekunden hatte ich mich wieder zurückverwandelt und schlang meine Beine um seine Hüfte und meine Arme um seinen Hals. Mein Gesicht vergrub ich neben diesen. Leicht durch den Aufprall zurück taumelnd umschloss mich der Vampir ebenfalls. Sein Gesicht ebenfalls an meinen Hals gedrückt. "Ai", hauchte er leise. Einen kleinen Moment verharrten wir in dieser Position, bevor er mich schließlich grob von sich drückte und knurrte: "Geh endlich runter von mir, Sau!" Lachend stellte ich mich wieder hin. "Du hast dich kein bisschen verändert, Yuma", stellte ich fest und benutzte dabei absichtlich den Namen, den vorhin einer der anderen gerufen hatte. "Bitch-chan?!", keuchte Laito erschrocken. Grinsend drehte ich mich zu den anderen und tippte mir an die Stirn. Abgesehen von Kanato schienen alle ziemlich überrascht. Shu und Subaru noch mit am wenigsten. Wobei Shu über etwas nachzudenken schien. Gelassen lief ich zum Sofa und ließ mich neben Kanato ins Polster fallen. Die anderen taten es mir gleich, wenn sie dabei auch reichlich fassungslos wirkten. Ich konnte mir ganz gut vorstellen warum. Meine Kleidung war zerissen und blutverschmiert, obwohl ich keine Verletzung hatte. Von meinen Lippen tropfte noch das letzte Blut der Angreifer.
"Wieso kann ich mich nur an dich erinnern?", ergriff Yuma schließlich das Wort.
"Du erinnerst dich an den Blutsschwur?" Angesprochener nickte und musterte seine Handinnenfläche, auf der sich, ebenso wie auf meiner, eine weiße Narbe abzeichnete. "Ein Blutsschwur mit einem Gestaltwandler sorgt dafür, dass du ihn nie wieder vergessen kannst. Jedenfalls nicht gezwungenermaßen und es ist egal was für ein Schwur es war."

"Komm her!", befahl mir Kou, als ich an seinem Zimmer vorbeilief. Ich blieb stehen und zog eine Augenbraue nach oben. Er seufzte genervt. "Hilf mir." Noch immer machte ich keine Anstalten sein Zimmer zu betreten und beobachtete lieber, wie er sich mit den Knöpfen an seinem Hemd abmühte. Yuma hatte mir erzählt, dass er Knöpfe 'schwierig' fand. Auf mein belustigtes Schmunzeln ließ er sich rückwarts auf die Matratze fallen. "S-Neko-chan, du bist wirklich gemein!", schmollte er. Nun setzte ich mich doch zu ihm aufs Bett. "S?" Kou brummte zustimmend.
"Du bist doch ein sadistisches Kätzchen, nicht wahr?" Ein leises Lachen entschlüpfte mir. "Wortwörtlich, wie es scheint", stellte ich fest. Der Vampir schien einen Moment darüber nachzudenken, bevor er mit den Schultern zuckte und grinste. "Ich hab deinen Auftritt in der Schule mitbekommen.." Diesmal antwortete ich nur mit einem wagen Brummen. "Warum sollte ich dir helfen?" Der Blonde seufzte theatralisch. "Weil jedes Mädchen sich danach sehnt in meiner Nähe sein zu dürfen." Ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Mh hm..."
"Ahhh, S-Neko-chan! Warum bist du so fies zu mir?!" Anstatt einer Antwort rückte ich näher und machte mich daran die Knöpfe zu öffnen. Debei murmelte ich: "Sei froh, dass mir Yuma so viel über euch erzählt hat." Sobald ich das Hemd geöffnet hatte, stand er auf und warf es auf einen Stuhl im Zimmer. Ich konnte mich nicht davon abhalten mit den Fingern über die Narben auf seinem Rücken zu streichen, was ein leichtes Schauder hervorrief. Statt etwas zu sagen legte er sich wieder auf das Bett und zog mich zu sich. Dann hauchte er: "Bleib hier." Nach kurzem Zögern hängte er noch ein Bitte dran. Daraufhin entspannte ich mich und legte meine Stirn an seine. Nach wenigen Minuten verkrampft sich seine Hand und er fing an im Schlaf zu reden. "Oi, Idol!", murmelte ich. Er reagierte nicht. Meine Hand strich vorsichtig über seinen Arm, bis in seine Haare, durch die ich anfing hindurchzustreichen. Instinktiv fing ich an zu Schnurren. Tatsächlich schien ihm das nach einigen Sekunden wirklich zu beruhigen und er drehte sich von mir weg. Ich kicherte leise bis plötzlich Shu hinter mir stand und mich am Handgelenk hochriss.


Diabolik Lovers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt