16. Kapitel

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Jetzt auch überarbeitet auf meinem Profil in 'Old Blood' ;)

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Ich hatte meine Hose bereits ausgezogen und wollte mir gerade mein Oberteil über den Kopf ziehen, als jemand mit lautem Platschen in der Badewanne auftaucht. "Shu!", zischte ich anklagend. "Ich will Baden!"
"Mach doch."
Ein resigniertes Knurren entwich mir.
Da ich umbedingt baden wollte ließ ich meine Unterwäsche an und beschloss mich einfach dazuzulegen.
Mit einem wohligen Seufzen sank ich in das angenehm warme Wasser und legte meinen Kopf zurück. Dabei stießen meine Beine gegen Shus Füße, woraufhin ich in missbilligend anschaute. "Ich weiß ja, dass Baden in Klamotten irgendwie lustig ist, du zu faul bist sie auszuziehen und so.... aber kannst du nicht wenigstens deine Schuhe asuziehen?"
"Zieh du sie mir aus."
"Tch." Irgendwie begann ich die Gewonheiten von Subaru zu übernehmen....
Meine Fingernägel wurden zu Krallen, ich
schlitzte seine Schuhe auf und warf sie anschließend aus der Wanne. Hat er jetzt davon. Socken hatte er keine an. Ich ließ mich tiefer ins Wasser sinken und quetschte dabei meine Beine neben seine. Das Wasser schmiegte sich an meinen Körper und verschaffte mir das Gefühl von Geborgengeit und Schwerelosigkeit.
Die Ruhe wurde zerstört, als sich plötzlich etwas um mein Handgelenk schlang und mich mit Schwung zu Shu zog. Ich landete auf seinem Schoß, meine Beine rechts und links von seiner Hüfte und meine Arme über seinen Schutern. Angestrengt konzentrierte ich mich darauf meinen Puls langsam zu halten und bemerkte dadurch erst nicht wie er sich mir langsam meinem Gesicht näherte. Wollte er mich küssen? Selbst wenn ich gewollt hätte, könnte ich mich nicht zurückziehen, da er seinen Arm um meine Hüfte geschlungen hatte. Ich zuckte leicht zusammen, als seine kalten Fingerspitzen meine heiße Wange berührte. Wollte ich ihn küssen? Klar war ich ihn verliebt, aber ich hatte eigentlich keine Ahnung von soetwas. Bisher hatte ich mich nie für Beziehungen und dergleichen interessiert. Selbst als ich mich in den Vampier verliebt hatte, ignorierte ich die Gefühle lieber, als mich mit ihnen zu beschäftigen. Nicht wirklich, weil ich Angst hatte, eher, weil ich nicht damit rechnete, dass er sich überhaupt für mich interessierte und nicht nur für mein Blut.
Meine Entscheidung wurde mir angenommen, indem seine Finger mein Kinn erreichten und meinen Kopf zu Seite drückten. Ich spürte seinen Atem auf meinem Hals und kurz darauf auch seine Lippen. Ein schmerzhafter Stich zog sich durch mein Herz, sobald sich seine Zähne in meinen Hals bohrten. Mein Kopf sank auf seine Schulter. Das mitlerweile vertraute Kribbeln breitete sich aus und ich fasste einen Entschluss. Vielleicht war es besser, wenn er mich nicht liebte. Ich würde die Gefühle einfach weiter ignorieren, hatte bisher ja auch geklappt und das ohne Probleme. Trotzden genoss ich das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut, die mit leichtem Druck darüber strichen, auf der Suche nach einer Stelle um erneut Blut zu saugen. Erschrocken zuckte ich zusammen als seine Hand in meinen Nacken wanderte und von dort in kleinen Kreisen nach unten wanderte. Shus Zähne bohrten sich in meine Schulter, während sich seine Finger in die Rückseite meines Bhs hakten, woraufhin er ein frustriertes Brummen ausstieß. Ich wusste von den anderen, dass Shu fast so pervers sein konnte wie Laito. Das war der Vorteil an einem Sportbh. Man konnte ihn nicht öffnen.
Keuchend krallte ich meine Finger in seine Schulter, als er fester zubiss und zeitgleich seine Fingerspitzen über meine Wirbelsäule nah unten gleiten ließ. Ich spürte wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verzog, als er sie nach oben über meine Halsschlagader gleiten ließ. Allerdings stoppte er dort nicht sondern wanderte weiter über meinen Kieferknochen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und das Kribbeln verstärkte sich. Seine Hand blieb kurz über meinem Hintern liegen, genau auf dem Bund meiner Unterhose. Seine andere Hand schloss sich um mein Kinn, zog mit einem Ruck mein Gesicht zu ihm und presste seine Lippen auf meine. Seine Zähne versenkten sich in meiner Unterlippe. Allerdings zog er sie sofort wieder zurück und leckte das Blut ab, welches aus der Wunde quoll, ohne sich von mir zu entfernen. Als ich ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte, schob sich seine Zunge zwischen meine Lippen und stupste meine an. Ich folgte meinen Instinketen und drückte mich ihm entgegen. Meine Lippen bewegten sich automatisch und ich fing an den Kuss zu erwiedern. Plötzlich rutschte seine Hand tiefer und übte Druck aus. Erneut musste ich aufseufzen und spürte wie sich Blutgeschmack in meinem Mund ausbreitete. Shu hatte mir erneut in die Lippe gebissen. "Dein Blut ist unglablich", stellte fest und leckte die rote Flüssigkeit ab. Meine Finger schoben sich zwischen seine Haare und zogen leicht daran. "Du bist so ein versautes Mädchen..." Während er sich zurücklehnte, klebte mein Blick förmlich an dem Rinnsal Blut, welches aus seinem Mund floss. Mein Blut. Wie in Trance lehnte ich mich nach vorne, stoppte aber ruckartig bei seinen nächsten Worten : "und du bist mir vollständig verfallen." Also hatte er mich wirklich nur benutzt, nur mit mir gespielt. Mir Hoffnungen gemacht und sie wieder zerstört. Ruckartig stand ich auf und stieg aus der Badewanne. Enttäuschung über Shu, aber vorallem über mich selbst, machte sich in mir breit. Warum hatte ich mich darauf eingelassen? Fahrig streifte ich mir Hose und Oberteil über und lief aus dem Raum.

Mein nassen Haare klebten mir am Rücken als ich aus dem nächstbesten Fenster sprang und in den Wald lief, meine körperlichen, sowie seelischen Schmerzen ignorierend. Innerhalb weniger Sekunden jagte ich zwischen den Bäumen hindurch und genoss den Wind, der mir um die Ohren peitschte. Adrenalin pumpte durch meine Adern, verdrängte die schlechte Laune und machte grenzenloser Freiheit platz. Das Gefühl von Freiheit überstieg das der Liebe um Längen. Die Kraft die meinen Körper durchströmte, war besser als das Kribbeln, wenn Shu mich biss. Ich brauchte diese Art von Zuneigung nicht um glücklich zu sein, solange ich Freunde und Familie hatte, die mir beistanden und solange mir diese Freiheit nicht genommen werden würde, würde ich keine Probleme mit unerwiederter Liebe haben. Natürlich würde es zu unangenehmen Momenten kommen, aber es wäre etwas was man recht einfach ignorieren kann. Ich hatte in meinem Leben weitaus schlimmeres durchgemacht.

Mein Nackenfell sträubte sich. Mein Instinkt drängte mich dazu umzukehren. Verwirrt bremste ich ab und schüttelte mich. Fast automatisch drehte ich mich in die Richtung aus der ich gekommen war und sprintete zurück. Meine Schritte beschleunigten sich, als mein Blick auf den mittlerweile blutroten Mond fiel. Irgendwas ging in der Villa gerade gewaltig schief.

Diabolik Lovers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt