15. Kapitel

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Jetzt auch überarbeitet auf meinem Profil in 'Old Blood' ;)

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Als ich aufwachte, lag ich auf einen kalten, harten Untergrund. Die letzten Stunden waren die reinste Qual. Die Schmerzen, während mein Körper gegen das Gift ankämpfte waren unerträglich gewesen. Ich konnte mich nicht bewegen, war in der Dunkelheit gefangen. Einerseits war sie tröstlich gewesen, andererseits unglaublich einsam. Noch dazu durchlebte ich immerwieder wie mein Dorf abgebrannt wurde.
Hustend schlug ich die Augen auf und lehnte mich über den Rand des Tisches, auf dem ich anscheinend lag.
Auf einmal verlor ich das Gleichgewicht und fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Boden. Stöhnend blieb ich einige Herzschläge liege, dann rappelte ich mich schwankend auf. Kanato stand direkt neben mir, mit einem blutverschmierten Messer in der Hand und starrte mich ungläubig an. Ich schaute an mir herunter und sah wie sich der Schnitt, der sich quer über meinen Bauch streckte, schloss. Dabei bemerkte ich, dass ich nur noch Unterwäsche trug. Anscheinend wollte Kanato sein Versprechen in die Tat umsetzen und mich zu einer seiner Puppen machen.
"Hey... Niisan", murmelte ich mit leicht psychpatischen Lächeln. "So leicht werdet ihr mich nicht los!" Immernoch überfordert schaute mich der Lilahaarige mich an und reichte mir meschanisch meine Kleidung, die neben ihm lag. Während ich sie anzog fiel mir wieder ein was ich eigentlich tun wollte. Ich hatte endlich begriffen was mich an den Erinerungen störte. Das Feuer, welches das Dorf verbrannt hatten, waren orange. Das Feuer, das die Jäger gelegt hatten, war lila. Außerdem hatte ich zum ersten Mal einen kleinen Jungen wahrgenommen. Anthrazitgraue Haare, magentarote Augen, Brille und eine Fackel in der Hand. Reiji hatte mein Dorf niedergebrannt. Reiji war Schuld am Tod meines besten Freundes. Reiji war Schuld am Tod unzähliger Unschuldiger.
Knurrend fuhr ich herum und stapfte die Treppe nach oben. Am Rande bekam ich mit, wie Kanato mir etwas zurief, verstand aber nicht was. Krachend schlug ich die Tür zum Wohnzimmer und brüllte: "REIJI! WO BIST DU, DU BASTARD?" Sorry an alle unehelichen Kinder, aber mir fiel auf die schnelle kein anderes Schimpfwort ein. Keine Sekunde später stand der Vampir im Raum und starrte mich an. Kurz darauf folgten die anderen. Wutschnaubend stapfte ich auf den Brillenträger zu und packte ihn am Kragen. "Weißt du eigentlich wie scheiße Schmerzhaft es ist zu sterben?", zischte ich gefährlich nah an seinem Gesicht, während ich ihn zu mir runter zog. "HM, REIJI? WEIßT DU ES? WEIßT DU WELCHE QUALEN MAN DURCHLEBT? WIE ANSTRENGEND DAS IST?" Mittlerweile hatte ich angefangen in zu schütteln. Drohend bleckte ich meine spitzen Zähne und knurrte ihn bedrohlich an. Langsam ließ ich ihn los. Der Vampir schob seine Brille zurecht. "Achja. Weißt du was das beste ist? Nachdem ich den BESCHISSESTEN TAG MEINES LEBENS IMMER UND IMMER DURCHLEBEN MUSSTE? Das ich aufwache und merke das ich die ganze Zeit mit dem MÖRDER MEINES EINZIGEN UND BESTEN FREUNDES ZUSAMMENLEBE!" Meine Hände schlossen sich um seinen Hals und ich drückte zu. Nach einigen Sekunden versuchte sich der Vampir aus meinem Griff zu lösen und wurde panisch, als er merkte, dass er nicht gegen mich ankam. Zwar konnte er nicht ersticken, aber sein Genick brechen und das wäre mindestens schmerzhaft. "Vielleicht sollte ich dich die Schmerzen durchleben lassen, die ich durchmachen musste", überlegte ich mir irrem Funkeln in den Augen. "Dich solange Foltern, bis du auch nur eine ANNÄHERNDE Ahnung davon hast, welche Schmerzen ich durchmachen musst. Vielleicht sollte ich alles verbrennen was dir wichtig ist, damit du Ähnliches fühlts, was ich gefühlt habe, ALS DU MEINEN BESTEN FREUND GETÖTET HAST! Was hälst du davon Reiji, huh? Soll ich vielleicht auch versuchen dich zu vergiften?" Die Tür wurde erneut aufgerissen und Kanato stolperte herein. "Aiko... sie..nicht tot.. sie-" Sein Blick fiel auf mich. "Oh." Reijis Genick knackte gefährlich und ich wusste, dass nur noch ein wenig Druck fehlte und es würde brechen. Das wussten die anderen anscheinend auch, denn Subaru schlang seine Arme von hinten um meinen Bauch und drückte mich sanft an sich. "Hör auf, Aiko. Ich glaub er hats verstanden. Wenn du das tust bist du nicht besser als er." Zögerlich ließ ich den Brillenträger los und meine Arme sinken. Dieser stolperte röchelnd zurück und legte seine Hände auf seinen Hals. Mit lautem Knacken renkten sich seine Wirbel wieder ein und er teleportierte sich aus dem Raum. Ayato verschwand auch direkt wieder, nachdem er sich über den Lärm beschwert hatte. Yui nahm er mit. Kanato fiel mir lachend um den Hals und drückte mich noch stärker an den Albino hinter mir. Dieser löste gleich darauf seine Umarmung und ging aus dem Raum. Mein Kopf wurde gegen Kanatos Schulter gedrückt, da er ein paar Zentimeter größer war als ich. Unbeholfen klopfte ich ihm auf den Rücken. Direkt danach ließ er mich wieder frei und schaute mich schmollend an. "Jetzt hab ich mir die ganze Mühe umsonst gemacht." Lachend kratzte ich mich am Kopf. "Sorry?" Plötzlich wurde ich nach hinten gerissen umgedreht und Zähne bohrten sich in meinen Hals. Shu. Gierig saugte er mein Blut in sich auf. Mittlerweile hatte ich vergessen, dass ich eigentlich sauer auf ihn sein wollte. Laito und Kanato riefen gleichzeitig: "Wie unfair!" als sie bemerkten, dass sich Shu nicht verbrannte. Ich wand mich aus seinem Griff und verschwand mit der Aussage ich würde ein Bad nehmen, um mich abzuregen.

Diabolik Lovers ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt