Randy #2 Nachtschichten

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Rye: 18
Andy: 17

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Rye POV:

Fröstelnd stand ich vor dem Haus und wartete, dass Andy mir endlich die Tür aufmachte. Ich ließ meinen Blick über die verlassene Straße schweifen, über die leere Garage der Fowlers und zurück zur Haustür. Die Nacht heute war sternenklar, aber dafür war es umso kälter.

Geklingelt hatte ich schon und eine Nachricht hatte ich ihm auch schon geschrieben, wo bleibt er denn? Gut, dass seine Eltern bei der Werbefirma für die sie arbeiteten zur Nachtschicht eingeteilt waren. Untertags hatten sie arbeiten dürfen bis Andy 14 Jahre alt war, dann empfand ihn die Firma für alt genug und ab dann hieß es Nachtschicht. Jeden Tag. Selten kam es vor dass sie nachts zu Hause waren.

Warum sie bei der Firma tagsüber eigentlich nicht arbeiten sollten, war anscheinend der Grund, dass in der Nacht entwickelt und produziert wurde, aber die Räume am Tag für Meetings mit den Kunden gebraucht wurden. Deswegen mussten Andys Eltern als sie nachts noch zu hause bleiben durften in einem Kellerraum der Firma arbeiten. Auch nicht gerade toll, zumindest hatten sie seit drei Jahren nun richtige Büros.

Der Schlüssel wurde im Schloss gedreht und ich seufzte erleichtert auf, endlich rein ins Warme.

"Hey Baby" begrüßte ich Andy, der mir leicht schüchtern die Tür geöffnet und ein Grinsen auf mein Gesicht gezaubert hatte.

"Hi" lächelte er mich an und trat zur Seite, damit ich das Haus betreten konnte.
"Hast heute aber lange gebraucht zum Tür aufmachen" grinste ich ihn an während ich mir meine Schuhe auszog.
Er zog den Kopf ein und antwortete nicht. Heute war er aber wieder besonders schüchtern.

Ich richtete mich auf und machte zwei Schritte auf ihn zu um ihn dann in den Arm zu nehmen "Baby, was ist los?"

Ich bekam immernoch keine Antwort "Antworte mir bitte, ich will nicht böse werden" er wusste genau wie sehr ich es hasste wenn ich ihm alles aus der Nase ziehen musste.
Ein Zucken durchfuhr seinen Körper und Sekunden später hörte ich ein Schluchzen während er sich an mich klammerte.

"Shhh" sanft fuhr ich seinen Rücken rauf und runter, bevor meine Hände zu seinen Oberschenkeln wanderten und ihn hochhoben. Ich trug ihn ins Wohnzimmer und ließ mich auf der Couch mit ihm auf meinem Schoß nieder.

"Sagst du mir jetzt endlich was los ist?" flüsterte ich nah bei seinem Ohr und zögernd nickte er. Ich erwartete jetzt, dass er mir wieder von seinem blöden Nachbarn erzählt, der ihn tyrannisiert wegen nicht vorhandenen Mängeln. Er hatte keine Mängel, er war perfekt.

"T-tobias" murmelte er. Nun war ich erstaunt, wieso weint er wegen seinem besten Freund? "Was hat er gemacht?" fragte ich nach. "Ich war heute Nachmittag bei ihm zu Besuch und wollte mit ihm reden" er schluchzte auf "Über was wolltest du mit ihm reden?" "Über dich" flüsterte er. Sofort verspannte ich mich, er würde doch nicht Schluss machen, oder?

"Nein, nicht böse werden" beschwichtigte er mich "ich will dich nicht verlieren" redete er weiter und ich merkte wie meine Anspannung wegfiel, vor allem als er weiter redete "Ich wollte jemandem von dir erzählen, weil du machst mich glücklich, und, und mit meinen Eltern wollte ich nicht reden, und wer käme da besser in Frage als mein bester Freund"

Er wollte jemandem erzählen, dass ich ihn glücklich machte? Ich glaub mein Herz war gerade am Schmelzen.

"Dann hab ich erzählt, dass ich jemanden kennengelernt hab, und er wusste sofort, dass es ein Mann war" erzählte er weiter. Jetzt war ich verwirrt. Tobias wusste doch, dass Andy bi ist und es hätte genauso gut eine Frau sein können. "Es lag an dem 'Jemand'" murmelte er "du bist mein erster Freund. Wenn ich eine Freundin hätte, hätte ich es ihm wahrscheinlich einfach so gesagt, aber ich war mir unsicher, weil es ist alles neu für mich" seine stimme war immernoch leise und langsam wurde ich mir klar darüber was er mir sagen wollte.

Roadtrip Oneshots (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt