Mindy // Teil 1 #1 Rückkehr

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Heyy,
also, kleine Planänderung. Da sich dieses Buch trotz nur zwei richtiger Kapitel bei 87 Reads steht, werde ich es hier auch fortsetzen, also es werden die gleichen Geschichten veröffentlicht, und dann jenachdem, welches Buch mehr Leser hat bleibt dann dieses erhalten.
Tut mir Leid, dass ich das so oft umschmeiße, aber ich hoffe das ist das letzte Mal.
LG Schattenspringer


Mikey POV

Es ist jetzt genau zwei Jahre her. Genau vor zwei Jahren war der traurigste und schönste Tag in meinem Leben. Ich möchte ihn immer wieder, und doch nie mehr erleben.
Es war der Tag, an dem Andy die Band verlassen hatte.

Ich wachte auf und streckte mich erstmal ausgiebig. Mich im Zimmer umblickend stellte sich schon ein anderes Gefühl ein. Es lag etwas in der Luft, Andy benahm sich seit einigen Wochen verschlossener. Wir dachten es wäre eine Phase und ließen ihn in Ruhe, sollte es ihm aber nicht bald wieder besser gehen, würden wir ihn darauf ansprechen.

Rye laß ein Buch, nein warte, er hatte sein Handy im Buch platziert. So liest man natürlich am Genauesten. Brooklyn und Jack schliefen aneinander gekuschelt, seit einer Woche meinten die beiden, sich ab jetzt ein Bett teilen zu müssen. Wenns bequem war. Aber Andy konnte ich nicht entdecken, vielleicht war er schon wieder am Waschen. Das hatte er in den letzten Wochen angefangen und anscheinend gehofft wir würden es nicht merken, wenn er fast jeden Tag alle Klamotten, hauptsächlich seine und ein paar von unseren, einsammelt und in die Waschmaschine räumt. Ich stand auf, bekam von Rye ein genicktes "Morgen" und suchte in der Wohnung nach Andy. Die Tür unserer Abstellkammer war abgeschlossen, warum eigentlich? Es sind nur Gerümpel, unsere Koffer und die Waschmaschine drin. Ich klopfte einmal dagegen "Andy?". Keine Antwort.
Die Maschine gab einen Ton von sich, der verlauten ließ, dass die Wäsche fertig war. Ich versteckte mich im Bad um zu gucken, ob Andy nun in die Abstellkammer gehen, oder halt das Piepen aufhören würde, weil er drin wäre und es ausschalten könnte. Die Wohnungstür ging auf und Andy kam mit zwei Tüten herein, wir hatten doch gestern erst eingekauft? Lange überlegen konnte ich nicht, denn Andy öffnete die Abstellkammer und schloss die Tür hinter sich wieder zu.
Eigentlich hatte ich jetzt keine Zeit mehr im Bad nur rumzulungern. In einer Stunde würden wir uns mit Blair im Studio treffen und bis dahin sollten wir alle fertig sein.

Der Tag verlief wie immer, nur, dass ich ein Auge auf Andy hatte, der heute irgendwie traurig wirkte. Als wir heute etwas früher als sonst wieder zu Hause ankamen, lagen Briefe auf unseren Betten. Ich nahm meinen so vorsichtig in die Hand als könnte er beißen. Mein Name war in schwungvollen, wunderschönen Buchstaben auf den Briefumschlag geschrieben. Andys Schrift.

Langsam kroch Angst in mir hoch, was ging hier vor sich? Auch die anderen Jungs hatten ihre Briefe in den Händen, keiner traute sich ihn zu öffnen.

Ein Räuspern ließ uns herumfahren, Andy stand in der Tür. Bepackt mit zwei großen Koffern und einem Rucksack. Rye machte einen Schritt auf ihn zu "Was ist los?" seine Stimme zitterte so stark, dass ich ihn beinahe nicht verstanden hätte. Und ich bin mir sicher, dass meine im Moment sicher auch nicht anders wäre.

"Es tut mir leid. Aber ihr schafft das schon. Ihr seid eine tolle Gruppe, habt wundervolle Stimmen, seid eine super Band. Ohne mich. Es braucht keine zwei hohen Stimmen. Ich werde allein weitermachen. In Amerika" eine Träne verließ sein Auge.

Mir rutschte das Herz in die Hose, Andy verließ die Band um nach Amerika zu gehen? Ja sag mal, hatte der sie noch alle? Das konnte er uns doch nicht antun. Meine Wut wurde sogleich von einem Schwall Trauer überschattet. Er würde tatsächlich gehen. Die letzten Wochen hatte er alles vorbereitet, sich abgeschottet, gewaschen und gepackt.

Bei mir fingen die Tränen an zu laufen, und noch bevor ich den Jungs einen Blick zugeworfen hatte, wusste ich, dass es ihnen genauso ging. Brooklyn entwich ein Schluchzer, was Jack dazu veranlasste seine Arme um ihn zu legen, und so hielten sie einander fest. Ich hätte jetzt auch gerne jemanden zum festhalten gehabt. Doch Rye rührte sich nicht von der Stelle.

"Warum?" flüsterte ich.

"Es ist besser so. Es tut mir leid" 'Das ist keine Antwort' wollte ich schreien, doch kein Ton verließ meinen Mund. Andy kam auf jeden von uns zu, umarmte uns und verschwand mit den Worten, dass sein Flieger in zwei Stunden schon abheben würde mit einem Türenknallen aus der Wohnung.

Langsam ließ ich mich auf mein Bett sinken und nahm zitternd den Brief zur Hand. Auch die anderen Jungs setzten sich und warteten anscheinend darauf, dass ich ihnen verkünden würde, dass in dem Brief steht, dass es ein Scherz ist. Doch ich spürte, dass es kein schlechter Scherz war.

'Lieber Mikey,
ich weiß, was ich euch antue und bereue es jetzt schon. Doch ich habe lange überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich etwas allein auf die Beine stellen will. Ich will niemand anderen davon überzeugen, dass ich es kann. Ich will es mir beweisen. Der Band wird meine Stimme nicht fehlen, Rye hat auch eine höhere Stimme.
Ich weiß wie schwer es euch fällt, aber ihr packt das. Ihr habt immernoch euch, als Band-Familie. Blair weiß schon lange Bescheid, nur wollte ich es euch selbst sagen, doch ich habe nie den Mut dazu gefunden, weil es unser Verhältnis so sehr verändert hätte.
Es tut mir leid, Mikey. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich das was jetzt kommt schreiben sollte, und da ich deinen als letztes geschrieben habe, könntest du es bitte weitergeben.
Rye, Brooklyn, Jack, ich hab euch lieb. Es kann eigentlich keine besseren Menschen als euch drei geben.'

Er hatte mich nicht erwähnt, vergessen. Wieder rannen Tränen in Sturzbächen über meine Wangen, doch ich wiederholte Andys Worte "Ich soll euch das Ausrichten, wartet ich les es vor 'Rye, Brooklyn, Jack, ich hab euch lieb. Es kann eigentlich keine besseren Menschen als euch drei geben'" meine Stimme hörte nicht auf zu zittern. Rye bemerkte den "Fehler". "Du hast deinen Namen vergessen." "Nein. Er steht nicht dabei" Sein Gesicht verzog er zu einer Grimasse "Das hat er nicht getan" ich senkte den Kopf und nickte bloß. "Bist du schon fertig mit lesen?" Ich schüttelte den Kopf und heftete meine Augen wieder auf das Papier vor mir. Ein paar Tränen zierten dessen Rand, jedoch nicht meine.

'Und uneigentlich, Mikey, gibt es einen besseren Menschen. Einen einzigen: Dich. Ich weiß nicht ob ich es dir früher hätte sagen sollen, doch wahrscheinlich ist dieser Weg besser.
Ich liebe dich. Wirklich. Es waren Gefühle und ich konnte sie nicht einordnen, und als ich begriff, dass ich schwul und in dich verliebt war, waren es nur noch wenige Wochen bis ich gehen würde.
Sei mir nicht zu böse, obwohl du allen Grund hast, mich zu hassen. Leb dein Leben und verschwende bitte nicht zu viele Gedanken, an etwas, das nicht geschehen ist.

Ich liebe dich

Andy'

"Ich liebe dich auch" flüsterte ich. Dass ich schwul war, hatten die Jungs ja schon vor Jahren akzeptiert. Bei Andy hatte ich das Gefühl, dass auch er Männern gegenüber nicht abgeneigt war, doch ich sprach ihn nicht darauf an. Wenn er reden wollen würde, dann hätte er es getan.

"Was hast du gesagt?" fragte Rye

"Ich liebe dich auch" wiederholte ich meine Aussage. "Ich hab doch gar nichts gesagt" wunderte er sich. "Aber Andy" ich hielt den Brief ein Stückchen hoch. Anscheinend schnallte er immernoch nichts. "Verdammt Andy liebt mich und jetzt ist er fort" schrie ich schon fast und endlich kapierte er es "Und du liebst ihn" nickend bestätigte ich seine Antwort. Er stand auf und kam zu mir herüber, nahm mich fest in den Arm. Ich glaube es waren so um die zwei Stunden, in denen wir uns nicht mehr losließen.

Und noch heute steigen mir Tränen in die Augen, wenn ich an diesen Tag denke. Und noch heute liebe ich noch genau wie vor zwei Jahren. Und nichts wünsche ich mir mehr als..

Rinnggg

Ich nahm mein Handy nur Hand und den Anruf entgegen "Ja hallo?"
"Hi"
"Wer ist da?"
"Andy"

Fortsetzung folgt...

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