Jay beugt sich über das Model des Zoos und sieht fasziniert dabei zu, wie die kleinen Sphinxe im Sand des Geheges herum kugelten. In der Anleitung des Spieles steht, wenn sich Tiere fortpflanzen, so geht es ihnen gut. So ist er ziemlich stolz auf sich, dass unter seiner Pflege bereits einige der magischen Wesen Nachwuchs bekommen haben.
„Jay. Wir müssen los zum Bahnhof." Lucius kommt herein und ist nicht wirklich verwundert, seinen Sohn über das detailtreue Spielbrett gebeugt zu sehen. Jill hat mit dem Spiel einen Volltreffer gelandet und bewiesen, dass sie seinen Sohn wirklich gut kennt. Jay liebt das Spiel und kann sich stundenlang nur damit beschäftigen, doch nun stellt er es ohne Murren zur Seite und lässt zu, dass Lucius es für ihn einfriert.
Lucien wartet bereits auf sie und gemeinsam reisen zu Gleis 9 ¾. Der Zug steht bereits auf dem Gleis und es sind bereits einige da, die meisten davon ohne Gepäck, dass sie wohl bereits im Zug haben. Sie entdecken ein paar bekannte Gesichter, aber keinen ihrer Freunde, sodass sie sich entscheiden zu ihrem üblichen Abteil zu gehen. Ohne lange zu fackeln belegt Lucien auch das Abteil neben dem, dass er und seine Freunde schon seit Jahren belegen.
Kaum haben sie beide Abteile belegt, da schneit Natascha in das für die Erstklässler, lässt sich in einen Sitz fallen und schiebt die Stiefel von den Füßen, wirft Mantel, Schal und Mütze in den Sitz sich gegenüber. Jay folgt ihrem Beispiel etwas scheuer, während Lucien noch einmal aus dem Zug steigt um sich von seinem Onkel zu verabschieden. Bei diesem steht Jill und beide unterhalten sich angeregt.
„Wie könnt ihr nur so viel zu bereden haben? Wir haben doch beinahe die gesamten Ferien zusammen verbracht." Klinkt sich Lucien in das Gespräch ein und bringt seine beste Freundin damit zum Lachen. Was genau sie allerdings mit seinem Onkel besprochen hat, das verrät sie ihm dann doch nicht. Das liegt vielleicht aber auch an Jay, der nun doch noch einmal ausgestiegen ist und Lucius umarmt.
Der schließt seinen Sohn doch etwas überrumpelt in die Arme und gibt ihm stumm die Versicherung von Unterstützung und familiären Rückhalt, die er zu suchen scheint. „Wir sehen uns spätestens zu den Sommerferien wieder." „Ich hoffe doch, dass es dabei bleibt und sich nicht wieder eine unangenehme Überraschung einstellt. Lucien, pass auf ihn auf und benimm dich." „Keine Sorge, ich werde auf die beiden aufpassen." Jill lächelt Lucius noch einmal zu, bevor sie rasch den Jungs folgt, denn der Schaffner pfeift.
Jay winkt aus dem Fenster, bis er seinen Adoptivvater nicht mehr sieht, dann geht er in sein Abteil. Dort hält er es allerdings nur kurz aus, den Blaise und Natascha sind einmal mehr in eine lautstarke Diskussion verstrickt und er sehnt sich nach Ruhe, die er in den Ferien die gesamte Zeit hatte. Er nimmt Keks auf den Arm und geht in das Nachbarabteil zu den Älteren.
Der Platz neben Jill ist von Celine belegt, doch die macht Platz, sodass sich Jay an seine Beschützerin kuscheln kann, die beinahe schon instinktiv einen Arm um ihn legt. Ihnen gegenüber sitzen Henry und Lucien. „Jetzt sag scho..." beginnt Lucien, doch die Abteiltür öffnet sich und Kian schaut herein. Alle fünf in dem Abteil sehen den kleinen Erstklässler an.
„Die Zweitklässler sind nebenan, wenn du die suchst. Du willst doch sicher wieder mit ihnen über Quidditsch diskutieren." Kian nickt und knallt die Tür wieder zu, während sich Henry nach hinten sinken lässt. „Ist er immer noch Quidditschverrückt ohne wenn und aber?" fragt Jill mit einem Lächeln und Henry stöhnt. „Gar kein Ausdruck dafür. Er ist regelrecht besessen. Die gesamten Ferien hat er nur von den Hausspielen und der Wechselpolitik der Vereine in der Winterpause erzählt. Ich hatte schon Angst mir kommt das Zeug zu den Ohren wieder raus."
Die Älteren lachen, während sich Jay bequemer zurecht kuschelt. „Wehe mich unterbricht schon wieder jemand. Was hattest du eigentlich mit meinem Onkel zu besprechen? Wir waren doch einen Großteil der Ferien bei euch. Es gibt doch echt nichts, was so wichtig sein könnte." Jills Wangen werden rot, doch das scheint ihr bester Freund nicht mitzubekommen.
„Wir haben einen neuen Direktor. Wobei, wir werden einen neuen Direktor haben." „Wie meinst du das jetzt?" harkt Celine nach. „Sie haben jemanden für die Stelle und der hat auch schon zu gesagt, aber er kann erst ab den Sommerferien. Von daher müssen wir das Suppenhuhn noch bis dahin ertragen." Allgemeines Seufzen. Keiner in dem Abteil mag den alten Direktor und er hätte in ihren Augen schon lange zurücktreten sollen.
„Jetzt rück schon mit der Sprache heraus. Wer ist es?" drängt Lucien und Jill schmunzelt. „Du kennst ihn eh nicht, aber bitte. Nathaniel McCoy, Amerikaner mit englischen Wurzeln. Seine Mutter war auf Hogwarts und er hat viel von der alten Dame erzählt bekommen. Seine Aussage. Jetzt möchte er seinem Heimatland helfen wieder an die Spitze zu kommen. Er arbeitet im Moment noch als Direktor einer kleinen amerikanischen Schule, die Hogwarts von der Größe her ähnelt, und möchte seine Nachfolgerin einarbeiten bevor er kommt."
„Meinst du er wird gut für die Schule sein?" Jill lacht. „Das in jedem Fall. Nur wird das einigen nicht gefallen." „Meinst du die Standards werden so heftig gehoben?" „Auch, Celine, aber es geht auch um die Fächer, die es nicht gibt. Vielleicht kommen wir als letzter Jahrgang durch den Abschluss ohne zusätzliche Fächer, vielleicht auch nicht." „Noch mehr lernen?!" Celine ist entsetzt und Jill kichert.
„Ja. England war bisher ja eines der Länder, dass die wenigsten Fächer angeboten hat. Und ich hoffe, sie werden Binns endlich los. Ich mag kein Geschichte der Zauberei mehr haben, aber die Kleinen lernen ja auch nur über die beknackten Koboldkriege und über sonst gar nichts. Das ist kein Standard, das ist lachhaft." Regt sich Jill auf.
„Beruhige dich. Das wird der neue Professor sicher auch so sehen und das ändern. Ansonsten wäre er so unfähig wie das Suppenhuhn und das kann ich mir nicht verstellen." Meint Lucien. „Ich hoffe es, denn es wird wieder ewig dauern einen neuen Schulleiter zu finden. Es hat ja schon ewig gedauert, bis sie Professor McCoy gefunden haben. Ich will gar nicht wissen, wie lange es dauern würde einen Professor zu finden, der ihn ersetzen würde."
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Im Haus der Schlangen
FanfictionJay Malfoy, geboren als Harry Potter, hat sein erstes Schuljahr auf Hogwarts überstanden, mit Hilfe seiner neuen Familie und seiner Beschützer Jill Jackson. Doch sein Leben ist nicht problemlos. Seine Streitereien mit seiner Geburtsfamilie, insbeson...