Abschlussfeier mit Folgen

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„Ich habe, nachdem wir den Sieg Ravenclaw nun gebührend gefeiert haben, noch ein traurige Anmerkung zu machen. Ihr werdet mitbekommen haben, dass euer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste in den letzten Tagen nicht unterrichtet hat. Er hatte einen Unfall, bei dem er sich leider selbst das Gedächtnis gelöscht hat. Die erwies sich als irreparabel, sodass Professor Lockhard nun einen Platz im Saint Mungos hat, bis er wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden kann."

Zur Überraschung von absolut niemandem ist die Reaktion darauf geteilt. Alle die nun traurig sind und dem Lehrer teilweise sogar hinterher weinen, haben sich in den Augen der Slytherin eh schon vollkommen lächerlich gemacht, mit ihrem schon beinahe anbetenden Verhalten Lockhard gegenüber. Die meisten aber sind froh darüber, dass sie ihren inkompetenten Lehrer nun los sind.

„So kann man das Ganze auch nennen. Einen Unfall." Schnaubt Jill beinahe unhörbar, euch ihr bester Freund hat sie dennoch gehört. „Lockhard würde sich wundern, wenn er es noch könnte. Immerhin versucht Onkel Lucius die Leute zu finden, die er betrogen hat. Und die Detektive, die er auf ihn angesetzt hat, die sind für ihre Aufklärungsraten bekannt." Jill nickt grinsend, denn sie weiß, dass ihr bester Freund Recht hat.

Professor McGonagall räuspert sich und es wird langsam wieder leise. „Neben dieser Ankündigung habe ich noch eine weiter für euch. Nach den Sommerferien hat unsere Schule einen neuen Direktor. Nathaniel McCoy hat bereits angekündigt, dass er einige Änderungen vornehmen wird. Ihr werdet mit euren Briefen für das neue Schuljahr über die Informationen informiert. Gebt diese Informationen bitte auch an eure Eltern weiter."

Bei allen, die das nicht bereits wussten, bricht Getuschel aus, nur am Tisch der Slytherin ist es vergleichsweise still. Es zeigt nur, dass sie alle schon davon wussten. „Glaubst du, dass das gute Veränderungen werden?" „Ich denke schon. Lucius meint er kommt aus den USA und die Schulen dort gelten als Vorreiter in den allermeisten Bereichen. Nur heftig werden die Veränderungen vermutlich werden." Antwortet Jill Celine, die nickt und dann wieder zur stellvertretenden Direktorin sieht.

Diese wartet noch, bis sie wieder auf Aufmerksamkeit der Meisten hat. „Damit bleibt mir nur noch, euch daran zu erinnern aufzupassen, dass ihr nichts vergesst und eure Haustiere mitnimmt. Ich zähle darauf, dass die Haussprecher und Vertrauensschüler mithelfen, dass ihre jüngere Hauskameraden nach Möglichkeiten nichts vergessen." Die meisten der angesprochenen Schüler nicken ihr zu.

„Ich verabschiede euch damit in die Ferien, da ich weiß, dass morgen nicht alle zum Frühstück kommen werde." Überall wird gejubelt und gerade die Siebtklässler werfen ihre spitzen Hüte in die Luft. Es herrscht ein riesigen Chaos, wie immer zu Ende des Schuljahres, wenn die Siebtklässler ihr letztes Abendessen an der Schule einnehmen.

Es dauert, bis sich die blau und bronzen geschmückte Halle leert, auch die Gruppe um Jill lässt sich von der Menge aus der Halle tragen. Im Gemeinschaftsraum der Schlangen ist beinahe das gesamte Haus versammelt. Es gibt ein Büfett mit Snacks, jemand hat ein magisches Radio aufgetrieben, in dem eine Kassette mit den aktuellen Hits läuft voll aufgedreht und die mittlere Ebene ist in eine Tanzfläche verwandelt worden.

Die Sofalandschaften sind auch besetzt, dort sind besonders die Jüngeren zu finden, die noch nicht viel mit Tanzen, Küssen und Rummachen anfangen können. Jill setzt sich aber auch dorthin, denn sie kann mit ihren Hauskameraden und den Aktionen, die diese durchführen, in Kombination nichts anfangen. Aber sie lächelte, als sich Jay an sie kuschelt und legt einen Arm um sie.

„Mein Bruder ist in den Ferien im Trainingslager. Vielleicht kann ich ihn besuchen. Und ich darf in ein Quidditschcamp, damit meine Eltern einen von ihren super langweiligen Wellnessurlauben machen können. Uarg. Zum Glück muss ich da nicht mit. Ich meine Gurke oder Schlamm ins Gesicht schmieren und immer nur in der Sonne liegen. Das ist doch so langweilig." Sprudelt es aus Natascha heraus.

„Du kannst ja auch nie stillsitzen. Da wundert es mich gar nicht, dass du in ein Camp geschickt wirst." „Antonia, lass es. Wir haben nur noch den Abend hier und wir müssen jetzt wirklich nicht gegen andere stänkern. Auch wenn ich noch immer nicht verstehe, was dein Problem ist. Redet mit einander und giftet euch nicht so an." Jill hofft, dass die beiden sich aussprechen werden, denn sie werden sich noch für einige Jahre einen Schlafsaal teilen müssen.

„Wo ist denn eigentlich Lucien?" „Der tanz mit irgendwem. Den habe ich schon auf dem Weg hierher in der Menge da verloren, die anderen aber auch." „Machen wir das hier eigentlich jedes Jahr so?" will Theo wissen. „Kommt drauf an. Es ist die Verabschiedungsparty der Siebtklässler, die das selbst organisieren müssen. Wenn keiner will, dann tun sie es auch nicht. Und dann gibt es eben keine Party."

„Knutscht mein Cousin da mit Celine?" Kian, der neben ihnen auftaucht, klingt fassungslos und Jill dreht den Kopf. Das erste, was ihr auffällt sind Celines gerötete Wangen. „Oh, nein. Das ist alles andere als gut. Wirklich alles andere als gut. Wo ist nun wieder Alkohol hergekommen?" Sie seufzt und überlegt, wo sie ihren Tränkevorrat hingepackt hat. Sie ahnt, dass sie es brauchen wird.

„Warum ist das nicht gut, dass Celine und Henry sich küssen? Sie machen doch ein tolles Paar." In Antonias Augen scheinen Herzen zu wirbeln, während sie das Paar beobachtet. Jill zieht eine Augenbraue nach oben. „Weil Henry Celine liebt, sie ihn aber nicht. Sie ist vollkommen betrunken. Das wird ihnen beiden nicht gut tun." „Aber vielleicht kommen sie auch zusammen. Die beiden wären wirklich ein tolles Paar."

Jill entscheidet sich dazu einmal nichts zu sagen und einfach zu hoffen, dass sich kein allzu großes Problem aus der Situation ergeben wird. Aber sie spürt, dass ihre Hoffnung enttäuscht werden wird.

Im Haus der SchlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt