Kapitel 15

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Zugegeben habe ich keine Ahnung, ob die Richtung, in die wir laufen, überhaupt die Richtige ist. Ich konnte mich nur an der Sonne und den Bäume orientieren. Bucky geht es mittlerweile schon wieder besser. Er läuft alleine und ist aufmerksam. Wenn sich etwas im Gebüsch neben uns bewegt guck er direkt nach. Bis jetzt hat er allerdings noch nichts gefährliches entdeckt. Die Sonne kitzelt mir im Gesicht und ich muss meine Hand über meine Augen halten um etwas erkennen zu können.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, kann ich einen kleinen Hügel entdecken. Er liegt in der Mitte des Waldes und liegt genau in unserer Richtung. Wir laufen weiter und kommen schlussendlich dort an. Erschöpft falle ich auf den Boden. Ich atme schwer und schließe meine Augen. Endlich Pause ...
Bucky steht nur neben mir und fängt leicht an zu lachen.

,,Na war das zu viel für dich"

fragt er provokant. Bestimmt stützt er jetzt seine Arme in die Seite und schaut mich schief an. Ich jedoch, öffne meine Augen und gucke ihn böse an.

,,Entschuldige mal. Ich musste dich die Hälfte des Weges stützen und aufmerksam sein."

Sage ich und kneife meine Augen zusammen. 

,,Außerdem bin ich noch nicht zu erschöpft um dich zum Fallen zu bringen."

Ich trete mit meinem rechten Fuß nach ihm und er stolpert leicht rückwärts. Hinfallen tut er nicht, doch wenigstens zeigt er eine Regung. Das bedeutet, dass er auch nicht mehr so viel Kraft hat. 

Ich lege mich auf den Rücken und gucke in den Himmel. Er ist fast wolkenlos. So kann ich die Sonne besser beobachten, als sie unter geht. Ich spüre direkt wie es kühler wird. 

,,Eyy, was sollte das denn?"

fragt er mich und kommt wieder auf mich zu gelaufen. Jetzt schient er nicht mehr so viel zu lachen zu haben.

,,Darauf antworte ich jetzt nicht"

Sage ich und schließe meine Augen wieder. Ich lege meine Hände auf meinen Bauch und atme ruhig ein und aus.

,,Nicht so frech!"

Meint er und auf einmal werde ich nach oben gezerrt. Schlagartig öffne ich meine Augen und sehe sein Gesicht ganz nah an meinem. Mit seiner einen Hand hat er mich an meinem Oberteil gepackt und nach oben gezogen. 

,,Was sollte das denn?"

frage ich genervt. Er sieht mich nur schief an und öffnet seinen Mund.

,,Darauf antworte ich jetzt mal nicht"

ich stöhne genervt auf und umklammere seine Hand die mich fest hält mit meinen beiden Händen.

,,Jetzt lass mich schon los"

sage ich und versuche seine Hand von meinem Oberteil zu zerren. Allerdings ist das nicht so leicht wie gedacht. Er umlammert die Stelle so doll, das seine Adern an seiner Hand gut zum Vorschein kommen.

,,Ich bin kaputt, lass mich einfach etspannen." 

sage ich und lasse seine Hand los. Er nimmt mich in eine feste Umarmung und ich lasse mich einfach nur hängen und lege meinen Kopf auf seine Brust. Als er mich los lässt nimmt er mein Kinn in seine große Hand und sieht mich an. Er sieht mir so lange in die Augen, bis es mir irgendwann unheimlich wird. 

,,Als der eine Mann mit mir geredet hat, hat er etwas davn erzählt, dass meine Mutter zu dieser Organisation gehört. Ich konnte es erst nicht glauben, doch dann musste ich an früher denken, als meine Mutter auf einmal blaue Flecke am Körper hatte und für eine Zeit lang später nach Hause gekommen ist."

Er hörte mir weiter zu, hielt mein Kinn aber immer noch fest.

,,Ich habe mich weder an sie, noch an meinen Vater gebunden. Sie waren nicht fair zu mir, doch vielleicht war das abssicht. Vielleicht wollten sie auch gar keine Kinder und haben mich deshlab so herablassen behandelt."

sagte ich traurig und schloss meine Augen für einen Moment.

,,Ich werde dich nie herablassend behandeln. Nur damit du das weißt."

Ich öffnete meine Augen wieder und mir lief eine Träne die Wange hinunter. Ich fühlte mich in diesem Moment so schwach und hilflos. Ich etriss ihm mein Kinn und sah auf den Boden. Dann setzte ich mich wiede hin und schloss meine Augen. Erneut lief mir eine Träne die Wange hinunter und ein kleiner Schluchzer entfährt mir.

Ich höre wie er sich neben mich setzt. Dann spüre ich seine Hand auf meinem Rücken, sie streichelt ihn, doch ich schüttele sie weg. 

,,Das hast du längst"


He's a Ghost 3: AcquaintanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt