between bright stars and lost hopes

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Hier ist das erste Kapitel :) ich hoffe es gefällt euch! Ich würde mich riesig über Feedback freuen, also hinterlasst einen Kommentar, was ihr gut findet oder was ich besser machen könnte!

lots of love, sina xx

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"between bright stars and lost hopes"

Chapter One

„Ich will dort nicht hin!"

Es war wieder und wieder dasselbe. Dieselben einflussreichen Leute, welche sich vormachten etwas Gutes zu tun. Sie dachten doch tatsächlich, diese Veranstaltungen würden etwas nützen, dabei waren sie nicht für die Menschen, denen geholfen werden sollte, sondern für die Besucher dieser Veranstaltungen. Damit sie sich besser fühlten, damit sie das Gefühl hatten etwas Gutes getan zu haben und vielleicht spendeten sie dann etwa ein Tausendstel ihres Geldes, was ungefähr der Summe entspricht, die sie alleine an diesem Abend an Champagner vertrunken haben. Schließlich ist es viel wichtiger einen gelben Lamborghini in der Einfahrt stehen zu haben, nur um die Nachbarn eifersüchtig zu machen und ihre neidischen Gesichter zu sehen, als sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren, obwohl man die Farbe des Wagens noch nicht einmal ausstehen kann.

„Du wirst aber mit uns dorthin gehen. Diese Wohltätigkeitsveranstaltung ist sehr wichtig für mich und deinen Vater." Sagte Mum in einem strengen Ton, welcher ihren „Keine-Wiederworte-Junge-Dame-Blick" verstärkte.

„Wohl er Wohltätigkeitsverunstaltung." Murmelte ich in mich hinein und zum Glück hatte sie diese Bemerkung nicht gehört, denn sonst, und da war ich mir sicher, hätte es heute Abend einen tragischen Todesfall in dieser Familie gegeben. Sie ging aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich betrachtete das dunkelblaue Cocktailkleid, welches auf meinem Bett lag. Es würde meine Augen betonen, meinte die Verkäuferin und allein dies war für meine Mum ein Grund zum Kauf gewesen.

Nachdem ich das Kleid über meine schwarze Spitzenunterwäsche gezogen und den Reißverschluss geschlossen hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Meine braunen, leicht gewellten Haare fielen mir locker über die Schultern und mit meinem Make-Up hatte ich einen leichten Akzent auf meine Augen gesetzt. Die Verkäuferin hatte Recht, es betonte meine kristallblauen Augen. Außerdem fühlte sich der Stoff schön weich auf der Haut an, nicht wie viele der anderen Kleider, welche in meinem riesigen begehbaren Kleiderschrank hingen. Meine schwarzen Pumps, rundeten das Outfit ab. Es war perfekt. Und ich hasste es. Ich hasste das Gefühl perfekt sein zu müssen und den Schein, dieser nicht im Ansatz realen Welt, aufrecht zu erhalten.

„Schwesterchen?" Mein Bruder Niall klopfte an meiner Tür. „Ja, ich komme sofort." Ich schnappte mir meine schwarze Clutch, welche auf meinem Bett lag, warf einen letzten Blick auf mein Spiegelbild und trat dann aus meinem Zimmer heraus. „Hey, du siehst toll aus." Lächelte er mich an. „Danke, du auch." Und ich meinte es wirklich so. Auch wenn er einen Anzug trug und ich Anzüge über alles hasste, musste ich zugeben, dass es ihm stand einen zu tragen.

„Amina?" fragte er leise, während wir die Treppen hinunterliefen. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung, um ihm zu signalisieren, dass er weiterreden konnte. „Würdest du dich heute Abend bitte zusammen reißen und bis zum Ende bleiben? Ich weiß, ich weiß. Du magst diese Veranstaltungen nicht besonders, aber bitte tu es für Mum und Dad. Es bedeutet ihnen viel." Ich lief stumm weiter neben ihm her, bis mich eine Hand an der Schulter berührte und ich meinen Blick wieder auf meinen Bruder richtete. „Bitte." Ich hielt es nicht aus, wenn er mich so ansah. „Ja ist ja schon gut. Ich versuche es." „Kinder, kommt ihr?" hörte ich die Stimme meiner Mum aus dem Flur. Niall flüsterte noch ein „Danke.", bevor wir beiden zu unseren Eltern liefen. „Na endlich. Was hat denn so lange gedauert?" „Ich hab mein Handy nicht gefunden." Log ich. „Und übrigens Mum, wir sind keine Kinder mehr." Ich hasste es in ihren Augen noch ein kleines 12-jähriges Mädchen zu sein, welches in einem rosa Kleid durch den Garten hüpfte und Kleeblätter sammelte. „Naja um genau zu sein, du schon Schwesterherz." Ich versuchte diese Bemerkung so gut es ging zu ignorieren, doch innerlich verfluchte ich meinen 18-jährigen Bruder und das eine kurze Jahr, welches zwischen uns lag.

Wir stiegen in unseren bescheiden ausgewählten Bentley und machten uns auf den Weg zu dieser „Wohltätigkeitsveranstaltung", wie sie es nannten. Ich blickte durch die Fensterscheibe in die Dunkelheit. Immerhin war es schon 9 p.m. und wir hatten Oktober, welcher eigentlich mein Lieblingsmonat war, wäre er nicht so vollgestopft mit Terminen. Ich liebte den Herbst. Man konnte jeden Tag einen kuschligen Pullover anziehen und einen heißen Caramel Macchiato bei Starbucks trinken.

Am Himmel konnte ich vereinzelt Sterne leuchten sehen. Ich weiß noch ganz genau, wie ich und Niall früher in unserem großen Garten im weichen Gras lagen und die Sterne gezählt hatten. Ich erinnere mich noch gut an diese unbeschwerte Zeit, in der ich das alles noch für die Realität hielt. Das große Haus, die teuren Autos, die nahezu perfekte Ehe meiner Eltern, die in Wirklichkeit alles andere als perfekt war. Ich war 17 Jahre alt und obwohl ich dem Erwachsensein nun näher war, als jemals zuvor, wollten sie nicht verstehen, dass ich meinen eigenen Weg gehen musste und dass sie mich nicht dazu zwingen konnten exakt so zu denken, wie sie. Auch wenn ich, Amina Horan, ihre Tochter war und sie mir scheinbar immer alles gegeben hatten, was ich brauchte, hatte ich in den letzten Jahren herausgefunden, was mir fehlte. Vertrauen. Sie hatten mir nie welches entgegengebracht, ebenso wenig, wie ich ihnen. Dem einzigen, dem ich jemals Vertrauen schenkte, war mein Bruder. Dabei müsste ich regelrecht voll von Vertrauen sein, wenn man die Bedeutung meines Namens bedenkt. Vertrauen. Das war es, was mein Name bedeutete. Und trotzdem hatte ich nie welches aufbauen können. Ziemlich ironisch, nicht?

Wir parkten vor einer großen Haus. Ich stieg aus und beschloss mir heute Abend keine Gedanken mehr über dieses Thema zu machen und mir als aller erstes ein Glas Sekt zu besorgen. Auch die anderen stiegen nun aus und wir gingen alle zusammen hinein, um den Schein der perfekten Familie zu wahren.

Ich sah einen Kellner mit einem Tablet, auf welchem kleine Champagnergläser standen und lief zu ihm hinüber. Er reichte mir eines der Gläser und ich nickte dankbar. Sobald ich das erste Glas geleert hatte, bekam ich schon das nächste. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Überall Männer in Anzügen und Frauen in Abendkleidern und mittendrinnen immer wieder mal ein Kellner, welcher Gläser gefüllt mit Champagner verteilte. Das Haus war sehr modern eingerichtet und die riesige Glasfront machte einen Blick auf die Terrasse möglich.

Ich hoffte inständig von niemandem angesprochen zu werden. Doch schon im nächsten Augenblick löste sich diese Hoffnung in Luft auf, als mir jemand auf die Schulter tippte.

INESCAPABLE || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt