between annoying girlfriends and starbucks talks

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Chapter Seven

Amina p.o.v.

„Und du hast ihm wirklich eine Backpfeife gegeben?“

„Ja, er ist einfach zu weit gegangen!“

„Miss Horan, Miss Sullivan, wenn es etwas so wichtiges zu erzählen gibt, teilen sie es doch bitte der ganzen Klasse mit!“

Wir verstummten und warteten darauf, dass Mrs. Abernathy mit ihrem Unterricht fortfuhr. Ich hatte beschlossen nicht weiter über Liams gestrige Worte nachzudenken. Nachdem er gegangen war, war ich einfach ins Bett gegangen. Jetzt saß ich im Politikunterricht und hatte Zoe, meiner besten Freundin von meinem überaus ereignisreichen Wochenende erzählt. Ich hatte nie wirklich eine beste Freundin gehabt. Doch Zoe verstand mich einfach. Auch wenn wir nicht allzu oft etwas zusammen unternahmen, wusste ich, dass ich mich immer auf sie verlassen konnte. Sie gehörte zu den wenigen Personen, denen ich mein kaum vorhandenes Vertrauen schenkte.

Während der restlichen Minuten, der Stunde ließ ich mir nochmal mein ganzes Wochenende durch den Kopf gehen.

Ich war ungewollt auf einer Snob-part, wo mir meine Kippen von einem Höhlenmenschen mit dem IQ von -83472 abgenommen wurden, hab mich danach auf eine Geburtstagsparty geschlichen, wo ich das Geburtstagsgeschenk zusammen mit einem mir völlig unbekannten Jungen ausgetrunken habe und mir von einem anderen unbekannten Vollpfosten gedroht wurde. Dann kam wieder der Höhlenmensch, hat behauptet ich sei mit ihm zusammen und hat mich zu guter Letzt auch noch nach Hause geschleppt. Am nächsten Tag saß ich gut 8 Stunden im Park, wo mir der eigentlich ganz nette Idiot vom Vorabend wieder begegnete, er brachte mich nach Hause und ich dachte alles sei in Ordnung, doch dann musste ich diesen zu nichts zu gebrauchenden Kaktuslutscher zum dritten Mal an diesem Wochenende ertragen.

Es klingelte zur Pause und Zoe und ich waren die ersten, die den Raum verließen. Wir gingen in die Cafeteria und setzten uns an unseren Stammtisch. Von weitem konnte ich schon meinen Bruder sehen und eh ich mich versah, saßen er und seine Freunde auch schon bei uns am Tisch. Zoe und ich tauschten genervte Blicke, denn diese Leute, die tagtäglich mit uns an einem Tisch saßen, konnte man nicht als Freunde bezeichnen. Sie liefen meinem Bruder nur hinterher, weil er Geld hatte und er war einfach zu gutmütig, um das zu merken.

„Hey ihr Beiden.“ Ich zuckte leicht zusammen als ich Hailys piepsige Stimme hörte, denn jedes Mal, wenn sie etwas sagte, fühlte es sich an, als ob dich jemand mit Zuckerguss bewerfen würde. Ihre Stimme war so hoch, so süß, so klebrig, so schleimig, dass ich es in ihrer Gegenwart kaum aushielt, denn wenn ich etwas mehr hasste als Liam oder als Romantik, dann waren es kleine, verwöhnte Heuchlerinnen, die mit ihrem Augenklimpern versuchten wirklich jeden um den Finger zu wickeln. Doch wisst ihr, was das schlimmste ist, wenn sie es schafften. Und wisst ihr, was noch schlimmer ist, wenn sogar euer eigener Bruder darauf reinfiel. Haily, war nämlich nicht irgendein Mädchen, sie war die Freundin meines Bruders und das schon seit fast 2 Jahren. Ich wusste, dass sie nicht auf Nialls Geld aus war, denn ihre Eltern waren mindestens genauso reich, wie unsere. Doch ich wusste auch, dass sie ihn nicht liebte. Sie war nur der Meinung, er sei gut für ihren Ruf. Das wusste ich von einer ehemaligen Freundin von ihr, außerdem traute ich ihr nicht. Ich hatte versucht es Niall zu sagen, doch er sagte nur Sachen wie, ich hätte sie schon immer gehasst und dass ich mir das alles nur ausgedacht hatte. Gut, im Endeffekt war es ja sein Problem, nur wusste ich, dass er es irgendwann erfahren würde und ich wollte nicht, dass er verletzt wurde.

„Amina? Hallooo?“ Niall fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum und holte mich somit wieder aus meinen Gedanken. „Hm was denn?“ „Ich hab dich gefragt, ob du nach der Schule mit zu Fynn kommen willst?“ Fynn, das war einer seiner „Freunde“, aber auch wenn er eigentlich ganz in Ordnung war, war ich nicht gerade scharf darauf meinen Nachmittag bei ihm zu verbringen. „Sorry, ich hab schon was vor.“ Niall und Zoe warfen mir einen verwirrten Blick zu, doch eh sie etwas sagen konnten, war ich schon aufgestanden und zum nächsten Raum gelaufen.

Ich packte gerade meine Sachen für die nächste Stunde aus, als eine immer noch verwirrte Zoe herein kam und sich neben mich setzte. Sie wollte gerade anfangen zu reden, als ich sie angrinste und ihr das Wort abschnitt. „Ich hatte keine Lust, Niall irgendwas erklären zu müssen.“ Sie grinste nun auch. „Und was hast du vor?“ „Ich denke ich werde mal Louis anrufen und ihn fragen, was er heute so macht.“ „Louis also?“  Meine beste Freundin begann zu Grinsen. „Nein Zoe! Vergiss es!“ Ich wusste, was sie vorhatte. Immer, wenn ich einen Jungen kennenlernte, versuchte sie mich mit ihm zu verkuppeln. „Wieso denn nicht? Du könntest einen Freund gut gebrauchen.“ Sie setzte ihren Hundeblick auf und ihre treuen, braunen Augen fingen an zu glitzern. Eigentlich wäre ich schwach geworden, aber beim Thema Jungs, blieb ich eiskalt. „Nein!“ „Okay, aber versprich mir, dass du ihn mir mal vorstellst!“ „Jaja versprochen!“  

Mich in den überfüllten Bus, voller Menschen, die ich nicht mochte oder nicht kannte, zu quetschen, hatte ich heute keine Lust und lief lieber Nachhause. Aus meinen Kopfhörern drang „Science and Faith“ von The Script und ich beschloss Louis eine Nachricht zu schreiben.

Hey Louis, heute was vor? Amina x

Es dauerte keine 2 Minuten, bis ich eine Antwort bekam.

Hey, noch nicht. In 20 Minuten bei Starbucks? x

Ich bestätigte ihm noch ganz kurz unser Treffen und war auch schon zu Hause. Meine Tasche stellte ich in meinem Zimmer ab, steckte mir noch schnell einen 50£ Schein in meine Hosentasche und lief wieder aus dem Haus. Ich würde ungefähr 10 Minuten zu Starbucks brauchen, also steckte ich mir nochmal meine Kopfhörer in meine Ohren und keine Sekunde später erklang die Musik von Ed Sheeran’s „Thinking Out Loud“. Nach 2 weiteren Liedern konnte ich von weitem schon das grüne Schild meines Lieblings Cafés erkennen. Als ich dann auch einen frierenden Louis vor dem Eingang stehen sah, musste ich unweigerlich Grinsen.

„Hey Louis!“ Sei Kopf drehte sich in meine Richtung und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Amina, lange nicht mehr gesehen.“ Ich warf einen Blick auf mein Handy. „Stimmt, ganze 19 Stunden!“ lachteich, während wir Starbucks betraten.

5 Minuten später saßen wir auf den Hockern vor der großen Glaswand und beobachteten still die Menschen, die an uns vorbei liefen. „Gibt’s eigentlich irgendwas bestimmtes, was du mit mir bereden wolltest?“ Ich dachte kurz über seine Frage nach.

„Nein, nicht wirklich. Ehrlich gesagt, hatte ich nur keine Lust etwas mit meinem Bruder und seinen Freunden zu unternehmen.“

„Wie ist dein Bruder so?“

„Naja, er ist eben mein Bruder. Er ist immer für mich da und ich liebe ihn, aber manchmal ist er ein Vollidiot.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat eine Freundin, sie heißt Haily-“

„Warrington?“

„Ja, kennst du sie?“

„Nur flüchtig.“

„Auf jeden Fall, hasse ich sie. Sie ist ein kleines Miststück, auch wenn sie nach außen zuckersüß scheint.“

Ich konnte sehen, wie sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildete.

„Außerdem versteht er nicht, warum ich Liam nicht mag.“

„Wie kann man das bitte nicht verstehen?“

„Liam ist zu ihm so unglaublich nett, ich würde es selbst nicht glauben, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen. Niall lässt sich einfach viel zu leicht um den Finger wickeln.“

Ich nahm einen Schluck von meiner Caramel Hot Chocolate und starrte in den Park, welcher sich auf der anderen Straßenseite befand.

„Tut mir leid, dass ich dich die ganze Zeit ausfrage, aber wieso wolltest du nichts mit ihm unternehmen?“

„Ich mag seine Freunde nicht. Sie sind keine richtigen Freunde. Das Einzige, was ich  mit ihnen gemeinsam habe, ist, dass unsere Eltern viel Geld haben. Ich finde es erbärmlich Freundschaft an Geld zu messen. Es sollte egal sein, wie viel Geld jemand hat, wichtig ist doch wie sehr man einander vertraut, oder nicht?“

INESCAPABLE || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt